Sommerspiel
- Authors
- Maurensig, Paolo
- Publisher
- Hoffmann & Campe Verlag
- Tags
- roman
- ISBN
- 9783455813982
- Date
- 2016-08-19T00:00:00+00:00
- Size
- 0.62 MB
- Lang
- de
Ein Sommer, schwebend zwischen Traum und Wirklichkeit Zwischen fünf Personen entspannt sich im Lauf eines Sommers ein Spiel um wechselnde Zuneigungen und flüchtige Liebesverhältnisse, bei dem jeder von ihnen einmal in den Mittelpunkt rückt. Ein erzählerisches Quintett der Wünsche und Illusionen. Die Erinnerung setzt ein mit einem Tennisspiel im Park. Sie trägt den Erzähler zurück zu der herrschaftlichen Villa, in der er als junger Mann einen berauschenden Sommer verbrachte, der wie kein zweiter von Leidenschaft geprägt war. Die schillernden Tage sind verknüpft mit seinem Freund Giulio, einem einfühlsamen, von den Frauen geliebten Schöngeist, und dessen so betörender wie sprunghafter Verlobten Flora. Ebenso taucht in ihnen ein weiteres Paar auf, der ernsthafte Professor Ermes Delavines und dessen deutlich jüngere Frau Angèle. So verschieden die fünf sind, so unterschiedlich ist auch ihr Zugang zur Liebe.
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Ein Leben wie im Film. Paolo Maurensig schildert einen Sommer, der zwischen Traum und Wirklichkeit nicht mehr unterscheidet. Es gibt im wahren Leben selten Tage, die in ihrem Verlauf eine so starke Intensität annehmen, dass wir schon am nächsten nicht mehr mit Sicherheit behaupten können, doch alles nur geträumt zu haben. Noch seltener jedoch gibt es ganze Jahreszeiten, die diese Dichte über Monate hinweg zu konservieren vermögen.
Der Icherzähler im Roman *Sommerspiel* ist inzwischen ein alter Mann geworden. Nach Jahren steht er wieder vor der einst herrschaftlichen Villa -- die, inzwischen verlassen, einen sehr schäbigen Eindruck macht -- und die vor Jahren noch der Treffpunkt einer Gesellschaft war, die einen Sommer lang das probte, was man Zusammenleben nennt. Die Villa gehört seinem Freund Giulio, einem von Frauen umschwärmten Schöngeist, der sein Geld mit Literatur verdient und dessen jugendliche Verlobte Flora einem leichtfüßigen Fabelwesen zu gleichen scheint. Beide bilden einen perfekten Gegensatz zu dem schwerfälligen Professor Deravines und seiner ebenfalls jugendlichen Frau Angèle, die ihr zähes Leben mit einer Vielzahl von Männern versüßt. Und dennoch, so verschieden beide Paare auf den ersten Blick wirken mögen, das emotionale Netz, das zwischen allen entsteht, ist intensiv und dünnhäutig, schwer und zerbrechlich gleichermaßen.
Träume erreichen hin und wieder die Kraft, sich so in der Erinnerung festzusetzen, daß man nicht mehr imstande ist zu entscheiden, das alles erlebt zu haben oder nicht. Und es ist der Erzähler, der den Sommer über anwesend war und der sich ebenso in dieses Netz verstrickt hatte, der für den Leser nochmals seine Erinnerungen wie ein Museum betritt. Dabei verschwimmt sehr schnell, was man landläufig in Realität und Fiktion unterteilt, was man glaubt, erinnern zu können und von dem man sicher ist, es nur geträumt zu haben. Und auch die Protagonisten wissen zu irritieren, wenn der Erzähler jeden von ihnen zu Wort kommen lässt und Paolo Maurensig diese Kette von Monologen zu einem vielstimmigen Ganzen verknüpft. Ein leichter, in Brauntönen gefärbter Liebesfilm entsteht so, den man open air an einem Sommerabend gern genießen möchte. *--Jana Hensel*