Projekt Sodom · Die Abrichtung von Lisa und Ben

Projekt Sodom · Die Abrichtung von Lisa und Ben
Authors
Richardson, Gerwalt
Publisher
epubli
ISBN
9783745075649
Date
2017-12-30T00:00:00+00:00
Size
0.20 MB
Lang
de
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Robert Merat, Spross einer alten Autodynastie und technischer Leiter des Konzerns, ist wegen der Diesel-Affäre in Ungnade gefallen und muss untertauchen. Während eines überstürzt gebuchten Pauschalurlaubs in einem kleinen Ferienhotel an der türkischen Küste fällt ihm ein junges Studentenpaar auf, Lisa und Ben. Robert entführt die beiden und hält sie in einer verlassenen Fabrik im wilden Murgtal gefangen. Mit Experimenten an den beiden will er die Möglichkeiten einer schrankenlosen Dominanz erforschen und damit das Jahr der beruflichen Untätigkeit überbrücken. Im hermetisch abgeriegelten Fabrikgebäude, weitab von jeglicher Hilfe, scheint ein Entkommen für Lisa und Ben völlig ausgeschlossen zu sein …

Textprobe:

Jetzt beginnt die Schinderei, dachte ich zufrieden.

Ich fühlte, wie eine wohlige Erregung in mir aufstieg. Eine Weile hielt Lisa noch durch. Dann stolperte sie, und das Seil blieb an ihrem Fuß hängen. Sofort schlug ich zu, dieses mal auf die Hinterseite ihrer Schenkel.

„Auf! Weiter!“

Die gefangene Studentin sortierte sich kurz, legte das Springseil zurecht und begann dann wieder zu springen.

„Gut so! Mach weiter. Wir sind noch lange nicht am Ende“, sagte ich, die offensichtlichen Tatsachen ignorierend.

Natürlich war Lisa am Ende. Sie keuchte, ihre Haare waren inzwischen vom Schweiß verklebt, der auch ihre Haut glänzen ließ. Doch trotz ihrer vor Kraftlosigkeit zitternden Beine mühte sie sich redlich – wie man in einem Zeugnis sagen würde. Einen Augenblick lang dachte ich darüber nach, ob die Kleine jemals wieder ein Zeugnis bräuchte. Ich war mir nicht sicher. Vermutlich nicht, zumindest dann nicht, wenn ich meine Macht tatsächlich ganz auskosten wollte. Doch darüber wollte ich jetzt wirklich nicht philosophieren, und ich schob den unpassenden Gedanken einfach beiseite.

„Lauf, Mädchen, lauf!“, feuerte ich sie an.

Tatsächlich gab Lisa ihr Bestes, doch sie war sichtlich schon weit über ihren Möglichkeiten. Und jetzt kam sie auch aus dem Rhythmus. Ein paar Umdrehungen schaffte sie noch torkelnd, doch dann verhedderte sich das Seil an ihren Knöcheln. Zu kraftlos, um sich wieder zu fangen, stürzte die junge Frau zu Boden. Einen Augenblick lang ruderte sie noch mit den Beinen, so als ob sie sich wieder aufrichten wolle, doch dann blieb sie mit inzwischen pfeifendem Atem liegen.

„Das war schon alles? Das ist nicht genug!“