Schlagabtausch
AeneasLovesLavinia

Zusammenfassung:

Aeneas unterrichtet seine Frau im Schwertkampf – und wartet auf den Tag, an dem sie Blut vergießen wird.

Bemerkung:

Danke an meinen Beta. Er weiß, wer er ist.

Lavinia wurde immer sicherer mit dem Schwert in ihrer Hand.

Das Gleiche galt im Bett, und er war egoistisch genug, um ihr zunehmendes Geschick in diesem Bereich zu schätzen. Aber das Bett war nicht der Ort, wo sie lernen würde, ihm zu vertrauen, Stoß um Stoß.

Nachts ließ sie seine Liebkosungen zu und wagte bereitwillig, aber immer noch unbeholfen ihre eigenen Versuche. Der schockierte Ausdruck, der ihr jedes Mal im Gesicht stand, wenn sie in seinen Armen erschauderte und zum Höhepunkt kam, war noch nicht verschwunden. Ihr anhaltendes Zögern bezauberte ihn, genau wie ihr Vergnügen das seine anregte.

Im Staub unter der glühenden Sonne war sie eine andere Frau. Bekleidet und selbstbewusst schlug sie zurück. Sie parierte. Sie griff an .

Du musst es lernen, falls ich und die anderen Wächter des Latium-Tores versagen , hatte er ihr erklärt.

Das war nah genug an der Wahrheit. Es war aber auch eine Ausrede; eine, die Aeneas nach dem ersten Übungskampf mit ihr nicht mehr aufgeben wollte.

Ihr liebenswertes, schiefes Lächeln strahlte, sie bewegte ihren eleganten, knöchernen Körper, ohne zu zögern, völlig davon überzeugt, dass er sie nicht verletzen würde. Manche Schwerter, so schien es, hielt sie für gefährlicher als andere.

Eines Tages verwundete sie stattdessen ihn.

«Erzähl mir von Karthago, Ehemann», sagte Lavinia, als sie seine Klinge beiseiteschlug und einen Vorstoß machte. «Wie hast du deine Zeit dort verbracht?»

Seine Konzentration ließ nach, und das Ergebnis war vorhersehbar. Aus dem Schnitt in seinem Oberschenkel quoll Blut, sie keuchte und fand eine saubere Ecke ihrer Stola, um sie auf die Wunde zu drücken.

Erstickt brachte sie Entschuldigung um Entschuldigung hervor, doch er beruhigte sie. Und eine Frage kam in ihm auf.

Wenn sie wüsste – wenn sie wüsste –, wie er die letzte Frau, die er liebte, ohne ein Wort verlassen hatte; wenn sie an Deck seines Schiffes gestanden und dabei zugesehen hätte, wie sich eine Königin aus Verzweiflung über seine Grausamkeit in Brand steckte; wenn sie erkennen würde, was er verkörperte, wie er gewesen war, was er getan hatte …

Vielleicht würde Lavinia dann sein Schwert im Bett nicht annehmen, vielleicht würde sie dann auf dem staubigen Hof nicht lachend seine Hiebe mit einer scharfen Klinge abwehren.

Vielleicht würde sie sie stattdessen gegen ihn richten.