Kapitel 12

Prokrastination

 

 

Dusty saß mit William, Chris und Linc am großen Küchentisch im Haus in Mamaroneck, während Andrew und Victor ihnen eröffneten, dass sie alle Aktivitäten von All Cocks INC in die Stadt verlegen würden. Dusty wusste, wie sehr Mattie sich wünschte, ein Pflegekind bei sich aufzunehmen, aber dafür war es nötig, das Pornogeschäft und das Private strikt zu trennen. Er hätte beinahe etwas von sich und David erzählt, doch er entschied sich dagegen, als Mattie die Treppe nach unten kam. Er wirkte nervös und abgekämpft. Kurz darauf fiel Dusty auf, dass William und Beau offensichtlich ein Auge aufeinander geworfen hatten.

Beauregard Boudreaux war der Besitzer von BB’s Bar and Grill , wo sie die Abschlussfeier für Tristan und Jordan veranstaltet hatten. Außerdem war er ein Patient von Tristan. Die Welt war wirklich klein.

An dem Tag, als William noch einmal ins Apartment kam, um seine Sachen zu packen, sagte er Dusty nicht nur, dass er mit Beau zusammenzog, sondern auch, dass Beau HIV-positiv war. In diesem Augenblick begannen die Rädchen hinter Dustys Stirn zu arbeiten. Was sagte es über ihn und seine Beziehung zu David aus, wenn William so offen über ein so brisantes Thema reden konnte, während er immer noch niemandem die Wahrheit über David gesagt hatte, obwohl sie schon viel länger zusammen waren? Zur Hölle, er und David hatten auf der Abschlussfeier im Badezimmer von BB’s Bar wie die Kaninchen gevögelt, ohne dass jemand davon wusste, und das war nun schon Monate her. Also bot er William ein Bier an und gestand ihm, wer David wirklich war. William war ein wenig erschrocken, aber weit entfernt von wütend. Diese Reaktion brachte Dusty dazu, darüber nachzudenken, wieso er sich eigentlich so sehr davor fürchtete, allen die Wahrheit zu sagen. Und schließlich wurde es ihm bewusst: Er versuchte, David zu beschützen, und schirmte ihn dabei gegen alles und jeden ab. Es war an der Zeit, den Tatsachen endlich ins Auge zu sehen. Dusty griff nach seinem Handy und scrollte nach unten zu Korys Nummer. Sein Finger schwebte über dem Hörer-Symbol. Sollte er Jon und Kory zu ihnen einladen? Oder wäre es besser, wenn David und er zu ihnen kämen? Wahrscheinlich würde David sich wohler fühlen, wenn er in einer Umgebung war, die er kannte, also in ihrem Apartment. Würde sich Kory weigern, zu gehen, wenn Dusty ihn darum bitten würde, weil alles zu viel für David wäre? Nein, das würde Jon nicht zulassen. Wenn nötig, würde er Kory nach draußen schleifen.

»Verdammt noch mal, jetzt oder nie!« Er tippte auf den Button.

»Hey, D, lange nichts mehr von dir gehört«, dröhnte Korys Stimme durch die Leitung.

»Ja, ja, ich weiß. Hör mal, David und ich wollten fragen, ob ihr zwei am Wochenende nicht zum Abendessen vorbeikommen wollt. Sagen wir, am Freitag? Bist du dabei?«

»Na klar, ich muss natürlich noch Jon fragen, aber ich denke, das sollte passen«, gab Kory fröhlich zurück.

Sie plauderten noch ein wenig, bevor Dusty schließlich auflegte.

Als David am Nachmittag von der Uni nach Hause kam, erzählte Dusty ihm, dass er Kory und Jon für Freitag zum Essen eingeladen hatte. »Ich habe dich viel zu lange versteckt gehalten, D, und das tut mir leid.«

»Hey, dafür musst du dich nicht entschuldigen, D, ich verstehe das. Aber ich denke, das ist eine gute Idee. So können sie mich kennenlernen und selbst sehen, dass ich nicht mein Bruder bin.« Davids Lächeln streckte sich nicht bis zu seinen Augen aus, doch Dusty tat so, als hätte er es nicht bemerkt. Er wusste, dass David mit der Situation auf seine eigene Art und Weise fertigwerden musste.

»Soll ich Tristan anrufen und fragen, ob er auch kommen kann?«, fragte Dusty.

»Ich denke, es würde sie nur misstrauisch machen, wenn sie hier reinkommen und Tristan ist da. Wir schaffen das auch alleine, D. Solange du an meiner Seite bist, ist alles gut.« David küsste ihn, bevor er ins Schlafzimmer ging, um sich umzuziehen.

Dusty folgte ihm und lehnte sich an die Tür, während er David dabei beobachtete, wie er sich auszog. Als er bemerkte, dass Dusty ihn beobachtete, färbte sich sein ganzer Körper von den Fingerspitzen über die Zehen bis hin zur Stirn rot. »Weißt du, was du mit mir anstellst, wenn du so rot wirst?«, fragte Dusty, drückte sich von der Tür ab und ging langsam zu David.

David drehte sich zu ihm um, sein Penis war bereits auf Halbmast. Seine babyblauen Augen beobachteten jede noch so winzige Bewegung von ihm. »Wieso zeigst du es mir nicht?«, gab er in spielerischem Tonfall zurück.

In zwei Schritten war Dusty bei ihm und nahm seinen Mund hart und tief, während seine Zunge sich um Davids wand. David zog sich zurück und seufzte, als Dusty seinen Schwanz in die eine Hand nahm und die andere zu seinem Mund führte und an zwei seiner Finger saugte, um sie zu befeuchten. Er sah zu, wie sich Davids Pupillen weiteten und seine Lider sich mit einem Stöhnen senkten, als die feuchten Finger gegen seinen Schließmuskel drückten.

»Sag mir, was ich tun soll, D«, bat Dusty mit verführerischer Stimme.

»Oh … Gott, D«, flüsterte David, seine Stimme war tief und rau.

Dusty schob langsam einen Finger tiefer in Davids After hinein und genoss es, wie David sich in seinen Armen wand und stöhnte. »Willst du noch einen Finger, D?«, fragte Dusty in spielerischem Ton.

David erschauderte bei der Vorstellung, einen weiteren Finger in sich zu spüren, nickte und kniff die Augen zusammen.

»Sieh mich an, D.« Dusty hörte auf, seine Hand zu bewegen, sein Finger war immer noch bis zum Knöchel in Davids Körper. David begann mit den Hüften zu kreisen und versuchte, den Finger tiefer in sich aufzunehmen, doch Dusty war stärker. Er packte Davids Hüften mit der anderen Hand und hielt sie fest. David schrie kurz auf und warf ihm einen missmutigen Blick zu. »Sag mir, was ich tun soll.«

Das Glühen in Davids Augen, als er seinen Blick auf Dustys Gesicht konzentrierte, war Antwort genug, doch Dusty hatte zu viel Spaß daran, ihn zu necken, um ihn einfach so davonkommen zu lassen. Es hatte eine Weile gedauert, bis David seinen Körper so gut kennengelernt hatte, dass dieser Dusty eine Richtung vorgeben konnte, wenn es um Sex ging. Doch seit diesem Zeitpunkt waren seine Anweisungen in positiven Sinne schmutzig geworden und dabei meist auch noch sehr detailliert.

»Ich will, dass du mich mit diesen Fingern dehnst und mich dann auf das Bett drückst und mich so hart nimmst, bis ich schreie und die nächsten Tage nicht mehr richtig sitzen kann. Kannst du das für mich tun, D?« David sah mit glasigen Augen zu ihm auf.

Dustys Penis schrie danach, aus der Enge seiner Jeans befreit zu werden. Er hob David hoch, drehte ihn um und setzte ihn auf Händen und Knien auf dem Bett ab. Dann packte er ihn bei den Hüften und zog sein Gesäß zu sich hin. Davids Grummeln als Antwort auf die grobe Behandlung verwandelte sich in ein Stöhnen, als Dusty sich über ihn beugte und sich von seinen Hoden bis zum Ende seiner Wirbelsäule hinaufleckte. Mit Zunge, Händen und Zähnen bearbeitete er Davids Schließmuskel, bis er unter seinen Händen regelrecht zerschmolz.

Als er einen dritten Finger dazunahm und mit der Zunge dabei über die gedehnte Haut leckte, hob David beinahe vom Bett ab. »Oh mein Gott! Wenn du nicht aufhörst, komme ich.«

»Ich will, dass du kommst, D. Wenn du den ersten Orgasmus hinter dir hast, kann ich dich die ganze Nacht durchnehmen, bis du wieder kommst. Du hast gesagt, du willst morgen nicht richtig sitzen können, oder nicht?«, neckte Dusty ihn und schob seine Finger direkt noch einmal in seinen Körper hinein, ohne eine Antwort abzuwarten. Er fuhr damit fort, David zu penetrieren und seine empfindliche Haut zu lecken und daran zu knabbern, während er mit der freien Hand seine Jeans nach unten zog. Er hatte sie schon aufgeknöpft und den Reißverschluss geöffnet, als er David dabei beobachtete, wie er sich auszog und errötete. Alles, was er jetzt noch brauchte, um bis zum Anschlag in Davids wundervollen, engen After einzudringen, waren ein Kondom und das Gleitgel, nach dem er gegriffen hatte, als David kurz vor seinem ersten Orgasmus stand.

Genau wie Dusty es vorhergesehen hatte, bog David den Rücken durch, schrie auf und seine Muskeln zogen sich um Dustys Finger herum zusammen, als sein Sperma über das Laken unter ihm spritzte. Dusty zog seine Finger langsam aus seinem Körper heraus, befreite sich von seiner Jeans, griff nach den Kondomen und dem Gleitgel aus der Schublade und riss die Verpackung des Kondoms auf. Er rollte es über seinen Schaft, während er sich wieder hinter David in Position brachte, der sich noch immer am Fußende des Bettes krümmte. Ein kleiner Spritzer Gleitgel auf seinen Penis und zwischen Davids Hinterbacken und sie waren bereit. Dusty drang mit einem einzigen Stoß langsam bis zum Anschlag in ihn ein, zog sich fast zur Gänze aus seinem Körper zurück und stieß dann wieder hart und schnell in ihn.

»Fick mich!«, schrie David so laut, dass seine Stimme von den Wänden des Schlafzimmers zurückgeworfen wurde.

»Wenn du mich so nett darum bittest«, brachte Dusty zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, bevor er einen gnadenlosen Rhythmus aufnahm, rein und raus, hart und schnell, genau, wie David es mochte. Sein attraktiver, schüchterner Lover war im Bett geradezu sexsüchtig. Dusty hatte nie zuvor jemanden kennengelernt, der es so sehr genoss, genommen zu werden wie David. Und die Worte, die dabei über seine verführerischen Lippen kamen, waren wie Benzin und entfachten in Dusty ein Feuer, das nur David löschen konnte.

»Ist das alles, was du draufhast, D? Ich hab gesagt, du sollst mich ficken!«, brüllte David.

Dusty verlangsame seinen Rhythmus, ließ Davids Hüften los und beobachtete voller Bewunderung, wie David den Rücken bog wie eine Katze, seine Hände in die Bettdecke krallte und seine Hüften hoch und runter, vor und zurück bewegte bei dem Versuch, sich mit Dustys Schwanz selbst zu penetrieren.

»Gottverdammt, du bist einfach fantastisch«, sagte Dusty und beobachtete, wie sein Penis wieder und wieder in Davids Körper eindrang. Als seine Stöße unregelmäßig und sein Stöhnen lauter wurden, wusste Dusty, dass er kurz davor war, noch einmal zu kommen, doch Dusty würde nicht zulassen, dass es so schnell zu Ende war. Er zog sich aus Davids Körper zurück, packte ihn und drehte ihn auf den Rücken. David kreischte, als Dusty ihn an den Beinen packte und ihn ans Ende der Matratze zog, sodass sein Hintern über der Kante hing. »Halt dich lieber irgendwo fest, D. Ich werde dich nämlich gleich durch die Matratze, das Boxspringbett und das Lattenrost ficken«, knurrte Dusty, brachte seinen Penis an Davids Eingang in Position und stieß wieder in seinen Körper hinein. Er begann mit David zu spielen, drang zur Hälfte in ihn ein, zog sich wieder komplett aus ihm heraus und das Ganze wieder von vorn.

»Ja! Benutz mich! Nimm mich richtig durch!«, schrie David und hob die Hüften an, sodass Dusty noch tiefer in ihn eindringen konnte.

Das vertraute Kribbeln in seinen Hoden gab Dusty das Zeichen, dass er fast so weit war. Das Spiel war aus, für den Moment jedenfalls. Er stieg auf das Bett und drückte Davids Körper mit den Knien weiter nach oben auf die Matratze. Sobald David die Mitte des Bettes erreichte, schob er seine Knie unter ihn und bohrte sich noch einmal in ihn hinein. David berührte das Bett nun nur noch mit dem Kopf und den Schultern. Er hatte die Hand um seinen Penis geschlossen und bewegte sie mit atemberaubender Geschwindigkeit auf und ab.

»Du bist so sexy D, wenn du so unter mir liegst und mich ganz umschließt. Gott, ich könnte dich den ganzen Tag ficken und würde trotzdem nicht genug davon bekommen«, sagte Dusty.

»Oh … Gott … Ich kann nicht mehr«, brachte David noch hervor, bevor er noch einmal zum Höhepunkt kam und seine Brust und seinen Bauch mit dicken, weißen Spermasträngen besudelte.

Dusty warf den Kopf in den Nacken, stieß noch ein paarmal in Davids Körper hinein und kam dann so hart, dass es beinahe schmerzte. »Fuuuuuuuuuuck«, stöhnte er und brach über David zusammen, ohne sich darum zu scheren, dass überall Sperma war.

Sobald sich sein Atem beruhigt hatte, drückte er sich nach oben und küsste Davids Kinn. Das erschöpfte Lächeln, das er als Antwort bekam, war so verdammt sexy, dass sein Penis sich direkt wieder regte.

»Ist das dein Ernst? Du hast mich gerade gerammelt wie ein Kaninchen und willst jetzt noch eine Runde?«, fragte David.

Sie fingen beide an zu lachen. Dusty rollte sich auf den Rücken und lachte eine geschlagene Minute, bevor es ihm gelang, sich aufzuraffen, um das Kondom zu entsorgen und einen warmen Waschlappen zu holen.

Erst als sie sich beide abgewischt hatten und zusammen unter der Bettdecke lagen, bemerkte Dusty einen Tropfen Sperma in Davids Haar.

»Krass, du hast dir in die Haare gespritzt, Babe.«

»Wirklich?«, fragte David und lachte. »Das ist deine Schuld.«

»Schuld?«, Dusty zog eine Augenbraue hoch und grinste ihn an.

»Genau. Wenn du es mir nicht so gut und hart besorgt hättest, wäre ich wahrscheinlich gekommen wie ein normaler Mensch.« David kuschelte sich an ihn und grinste.

»Halt die Klappe und schlaf, du sexsüchtiger Spinner«, neckte Dusty ihn, pikste ihm mit dem Finger in die Rippen und lachte.