Kapitel 15

Nicht so wie erwartet

 

 

Für Dusty war es nicht gerade ein Vergnügen, sich durch die Menschenmenge am LaGuardia Airport zu kämpfen, allerdings war er mit seinem Vater am Gepäckband verabredet, also hatte er David im Pick-up gelassen, der draußen auf dem Bordstein stand, während er selbst sich einen Weg durch die Menschen bahnte, um seinen Vater zu suchen. Als er schließlich einen vertrauten braunen Haarschopf entdeckte, schob sich Dusty durch die Menge und blieb hinter seinem Vater stehen.

Dean Anderson war eine größere, breitere und ältere Ausgabe von Dusty mit demselben widerspenstigen, gelockten braunen Haar, das allerdings von Grau durchzogen war, und braunen Augen. Sobald Dusty ihn erreichte, tippte er ihm auf die Schulter. »Entschuldigen Sie, Sir.«

»Ja, bitte?«, fragte Dean. Als er Dusty erkannte, wurde sein Lächeln breiter und seine Augen begannen zu strahlen. »Mein Junge!« Er zog Dusty in eine Umarmung, die ihn verdächtig an die knochenbrechenden Übergriffe erinnerte, mit denen auch Victor seine Zuneigung ausdrückte. Dean zog sich von ihm zurück und hielt Dusty bei den Schultern. »Lass dich mal ansehen.« Er warf einen Blick über Dustys Kopf hinweg. »Wo hast du deinen Freund gelassen?«

»Im Pick-up direkt vor der Tür. Wir sollten umparken, bevor die Security nervös wird.« Dusty erkannte den abgenutzten, dunkelblauen Koffer, der über das Band gerollt kam, machte einen Schritt an seinem Vater vorbei und griff danach. »Folgen Sie mir, Sir, Ihre Limousine wartet bereits.«

Die Flughafen-Security steuerte bereits auf den Pick-up zu, als sie durch die Drehtür nach draußen kamen. Dusty warf den Koffer auf den Rücksitz, öffnete seinem Vater die Tür, rannte schnell um den Wagen herum auf die andere Seite und kletterte auf den Fahrersitz. David hatte sich vom Beifahrersitz auf die Rückbank gesetzt, als er die Männer auf sich hatte zukommen sehen, sodass sie sofort starten konnten. Sie winkten dem Security-Personal zu, als sie an ihnen vorbeifuhren.

»Puh, das war knapp.« Dusty seufzte. »Dad, das ist David. David, das ist mein Vater, Dean Anderson.«

»Schön, dich kennenzulernen, David. Ich hoffe, mein Junge treibt dich nicht in den Wahnsinn, er kann ziemlich anstrengend sein.« Dean drehte sich nach hinten, sodass er Davids Hand schütteln und ihn besser sehen konnte.

David schüttelte ihm die Hand, lächelte und murmelte ein kurzes »Ich freue mich auch, Sie kennenzulernen«.

Die Fahrt zurück zum Apartment war ein Albtraum; der Verkehr war einfach brutal. Da sie alle Hunger hatten, entschieden sie, für ein verfrühtes Mittagessen anzuhalten in der Hoffnung, dass der Verkehr sich währenddessen ein wenig lichten würde. Heartland Brewery war eines von Dustys Lieblingsrestaurants. Das Essen und die verschiedenen Craft-Beer-Sorten gehörten zu den besten in der ganzen Stadt. Dusty und David bestellten Milk Stout und Dean entschied sich für ein India Pale Ale.

»Verdammt, ist das gut! So, dann erzähl doch mal, wo ihr zwei euch kennengelernt habt.«

David verschluckte sich an seinem Bier.

Dusty lachte und klopfte ihm auf den Rücken. »Alles okay, Babe?«

»Ja«, ächzte er.

»So schlimm also?« Dean legte den Kopf schräg und zog eine Augenbraue hoch.

Dusty schnaubte. »Schlimmer, als du dir vorstellen kannst.«

Während Dusty und David Dean auf den neuesten Stand brachten, was ihr Kennenlernen und die Ereignisse nach Davids Entlassung aus dem Krankenhaus anging, bestellten sie Essen, aßen und leerten einige weitere Bierkrüge.

»Verdammt, Junge, du bist wirklich durch die Hölle gegangen.« Dean tätschelte Davids Hand. »Und ihr habt nicht mehr mit Kory geredet, nachdem ihr ihm die ganze Geschichte erzählt habt?«

Dusty sank auf seinem Stuhl zusammen, runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf.

»Er wird schon darüber hinwegkommen, Junge, er braucht nur ein bisschen Zeit. Ihr zwei seid schon eine ganze Weile befreundet und ich bin mir sicher, dass er das nicht wegwerfen will.«

»Ja, du hast wahrscheinlich recht. Aber es ist hart, nicht mit ihm zu reden, weißt du?« Dusty leerte seinen dritten Bierkrug. Er hatte geglaubt, er hätte die Schuldgefühle, die an ihm nagten, seit er Kory und Jon eingeweiht hatte, gut versteckt gehalten. Offensichtlich hatte er sich geirrt, wenn der den mitfühlenden Gesichtsausdruck seines Vaters als Maßstab nahm.

Sein Vater klopfte ihm auf die Schulter und fragte: »Hast du versucht, ihn anzurufen?«

Dusty schüttelte wieder den Kopf. »Ich denke, er wird sich melden, wenn er bereit ist, mit mir zu reden.«

»Da könntest du recht haben, aber er könnte auch darauf warten, dass du den ersten Schritt machst. Wenn ich du wäre, würde ich ihm die Hand reichen und ihn anrufen.«

»Ich denke mal darüber nach. Aber jetzt bist du an der Reihe. Spuck’s aus: Wieso bist du hier und warum hast du Mom nicht mitgebracht?«

Dean lachte. »Dann kommen wir jetzt also zur Sache. Augen zu und durch. Deine Mutter und ich, wir lassen uns scheiden.«

»Was ?«, entfuhr es Dusty und er verzog das Gesicht, als sich mehrere Leute zu ihnen umdrehten. »Sorry«, sagte er zu denen, die ihm böse Blicke zuwarfen. Er beugte sich über den Tisch und betrachtete seinen Vater mit gerunzelter Stirn. »Was soll das heißen, Dad?«

»Hör zu, Junge, deine Mutter und ich sind beste Freunde und so wird es auch bleiben. Wir wollen heute einfach andere Dinge als vor zwanzig Jahren.« Dean machte eine Pause und schien darüber nachzudenken, was er als Nächstes sagen sollte.

Dusty holte tief Luft und wartete auf eine Erklärung.

Dean winkte dem Kellner und bestellte die nächste Runde, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf Dusty richtete. »Ich bin bisexuell. Dusty, das bin ich schon immer gewesen. Als ich deine Mutter kennengelernt habe, waren wir in einer Art offenen Beziehung, zusammen mit meinem Mitbewohner auf dem College. Er und ich, wir mochten es, gelegentlich eine Frau mit ins Spiel zu bringen, und deine Mutter …«

»Stopp, stopp, stopp.« Dusty wedelte mit den Händen. »Wage es nicht, diesen Satz zu beenden. Ich habe schon ein Bild im Kopf und das ist mehr, als ich jemals wissen wollte.«

Dean schnaubte, schüttelte den Kopf und lachte. »Sagen wir einfach, wir haben deine Mutter mehr als einmal eingeladen, bei uns mitzumachen. Nach einer Weile waren wir dann aber an einem Punkt, an dem wir einander nicht mehr mit anderen teilen wollten. Ich denke, man könnte sagen, wir haben uns ineinander verliebt. Dann haben wir geheiratet, du wurdest geboren und wir haben eine sehr glückliche Zeit miteinander verbracht.« Dean starrte nach unten auf seinen Bierkrug und fuhr mit der Fingerspitze über den Rand.

»Wieso habe ich das Gefühl, dass da noch ein Aber kommt?«, bohrte Dusty nach.

»Aber … in den letzten Jahren haben wir uns auseinandergelebt. Wir lieben einander immer noch, Junge, es ist einfach nur so, dass wir nicht mehr ineinander verliebt sind.«

Dusty war völlig überrumpelt. Er wusste überhaupt nicht mehr, wo vorne und hinten war. »Ich verstehe das nicht, Dad. Wenn ihr zwei euch immer noch liebt, warum dann eine Scheidung nach mehr als zwanzig Jahren Ehe?«

Der Kellner tauchte wieder auf und brachte ihnen drei Krüge und die Rechnung.

Dusty starrte einen Augenblick lang in seinen Krug, während er die Bruchstücke der Geschichte im Kopf hin- und herdrehte. Dann plötzlich ergab sich daraus ein Bild. »Warte, hast du etwa jemand anderes, Dad?«

»Du warst schon immer klüger, als gut für dich ist.« Dean schenkte seinem Sohn ein trauriges Lächeln.

Dusty sah rot. Seine Nasenflügel blähten sich und er beugte sich über den Tisch, während er sich bemühte, seinen Tonfall so neutral wie möglich zu halten, um die anderen Gäste nicht noch einmal zu stören. »Konntest du deinen Schwanz nicht mal so lange in der Hose lassen, bis die Tinte auf den Scheidungspapieren getrocknet ist, Dad?«, knurrte er.

Dean stieß ein lautes, bellendes Lachen aus. »Wir haben schon seit fast zwei Jahren nicht mehr als Paar zusammengelebt, Junge.« Dean sah von seinem Sohn zu David, als hätte er sich gerade erst daran erinnert, dass er da war. »Ich weiß nicht, ob du wirklich willst, dass ich dir jetzt sofort alles erzählte, während dein Freund dabeisitzt.«

Dusty riss sein Portemonnaie aus der Tasche, zog einige Zwanzig-Dollar-Scheine heraus und stopfte sie in die schwarze Mappe mit der Rechnung. Er leerte seinen Bierkrug, bevor er aufstand und auf den nächsten Ausgang zumarschierte, ohne auch nur ein Wort zu seinem Vater oder seinem Freund zu sagen.

Dean seufzte und leerte seinen Krug ebenfalls, bevor er aufstand. »Wir sollten ihm lieber nachgehen, David, es sei denn, du willst zu Fuß nach Hause gehen.«

Wenn er ehrlich war, dann war er froh, dass er sich noch einmal hatte aus der Affäre ziehen können, wenn auch nur für den Moment.

Als sie beim Apartment ankamen, führte Dusty seinen Vater kurz herum, brachte ihn dann in Williams altes Zimmer und schloss die Tür, sodass sie in Ruhe miteinander reden konnten, ohne dass David alles mithörte. Es war nicht so, dass Dusty etwas vor ihm verbergen wollte, im Gegenteil, doch ihm war bewusst, dass er und sein Vater möglicherweise die Stimmen erheben würden, und er wollte David dieser stressigen Situation nicht aussetzen, besonders nicht jetzt, da er sich gerade gefangen hatte.

»Also, Mom hat einen neuen Freund? Scheiße, das ist so schräg. Ich sitze hier und rede mit meinem Vater über den Freund meiner Mutter. Bitte erschieß mich.« Dusty vergrub das Gesicht in den Händen.

Dean ließ sich neben ihm aufs Bett fallen und klopfte Dusty auf den Rücken. »Ich will, dass du weißt, dass wir immer deine Eltern bleiben, Junge, das steht für uns immer an erster Stelle. Wir beide lieben dich sehr und das wird sich auch nie ändern. Wir werden dich nur von unterschiedlichen Adressen aus unterstützen, das ist alles.«

»Meine Mom hat einen Freund«, murmelte Dusty noch einmal und sein Vater lachte leise. Dusty drehte langsam den Kopf zur Seite, um ihn anzusehen. »Findest du das etwa lustig?«

Dean sog zitternd die Luft ein, atmete hörbar aus und schüttelte den Kopf. »Nein, Dusty, das finde ich nicht. Aber so ist nun mal der Lauf der Dinge und du kannst es entweder akzeptieren oder wütend werden und anfangen zu schreien. Du könntest auch etwas nach mir werfen. Ich bin mir sicher, dass dein Freund da draußen jetzt schon die Wände hochgeht. Wie wird er sich erst fühlen, wenn wir jetzt auch noch anfangen zu streiten, Junge?«

»Fuck«, stieß Dusty hervor, sprang auf und ging auf dem kleinen Stück zwischen dem Fußende des Bettes und dem Kleiderschrank auf und ab. »Du bereust das alles überhaupt nicht, oder, Dad? So wie ich das rausgehört habe.« Er lachte freudlos. Nachdem er fünf Minuten still wie ein Mäuschen über den Teppich gegangen war, blieb Dusty stehen und sah seinem Vater direkt ins Gesicht. »Okay, du und Mom, ihr lasst euch scheiden, und ich habe bald einen Stiefvater. Juhu!« Er schlug comicartig mit den Fäusten in die Luft.

»Oder zwei.« Dean schmunzelte.

Dusty runzelte die Stirn. »Oder zwei was

Dean zog die Augenbrauen hoch und presste die Lippen zusammen, um nicht zu lachen, als Dusty den Sinn seiner Worte endlich entschlüsselte.

»Ich glaub das einfach nicht, mein Dad ist schwul.«

»Bisexuell, Junge, das ist die richtige Bezeichnung.«

»Ja, was auch immer … Du blöder Wichser.« Dustys Augen weiteten sich. »Oh Gott, ich kann nicht glauben, dass ich das gerade gesagt habe.«

Dean warf den Kopf in den Nacken und lachte laut auf.

»Ich hasse dich gerade, weißt du das? Gute Nacht, Dad.« Und damit stapfte Dusty aus dem Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu. »D…« Dusty ging ins Wohnzimmer, doch es war leer. Er machte das Licht aus und prüfte, ob die Tür abgeschlossen war, bevor er in ihr gemeinsames Schlafzimmer ging. All seine Wut und Beklemmung, die sich wegen der Situation seiner Eltern in ihm angestaut hatten, lösten sich auf, als er David mit dem Rücken auf ihrem Bett liegen sah. Er trug nicht mehr als eine Boxershorts und Kopfhörer, hatte die Beine überschlagen und wippte mit dem oben liegenden Fuß im Takt der Musik, die er hörte. Er schien nicht zu bemerken, dass er nicht länger allein war, also zog sich Dusty rasch ebenfalls bis auf die Boxershorts aus und kam langsam näher.

Er wollte gerade auf das Bett steigen, als Davids Augen aufflogen. Er grinste zu ihm hoch, setzte die Kopfhörer ab, legte sie zusammen mit seinem iPod auf den Nachttisch, setzte sich auf und stahl sich einen kurzen Kuss von Dustys Lippen. »Wie ist es mit deinem Vater gelaufen?«

»Mein Gott, er versucht, mich umzubringen, ich schwöre. Offenbar hat meine Mom diesen Typen schon fast ein Jahr lang gedatet. Er hat meinen Dad gefragt, ob er sie heiraten darf, und mein Dad hat sich nur gedacht: ›Klar, wieso nicht ? Ich will sowieso lieber wieder zum anderen Ufer wechseln‹.« Dusty seufzte genervt, ließ sich mit dem Rücken aufs Bett fallen und legte einen Arm über seine Augen. Er zog den Arm langsam wieder zurück, als das Bett sich zu bewegen begann.

David starrte ihn mit leuchtenden Augen an und drückte sich in dem misslungenen Versuch, sein Lachen zu unterdrücken, die Hand auf den Mund.

Dusty setzte sich auf, packte David, warf ihn auf den Rücken und setzte sich zwischen seine Beine. »Du findest das also lustig, ja?« Er fing an, David zu kitzeln, und konzentrierte sich dabei auf Rippen und Füße, von denen er wusste, dass sein Freund dort besonders kitzelig war.

»Nein … Aufhören … Bitte!« David schnappte nach Luft und lachte und keuchte zwischen den Wörtern.

»Sag, dass du aufgibst«, neckte Dusty ihn, ohne seine Kitzelattacke zu unterbrechen.

»Ich gebe auf, scheiße, ich gebe auf«, grölte David.

Als Dusty aufhörte, ihn zu kitzeln, und sich auf seine Fersen zurücksetzte, nutzte David seine Chance, sie beide herumzudrehen, sodass nun er derjenige war, der oben lag. Sie lachten kurz, doch als David sein Gewicht verlagerte, rieb sein Penis gegen Dustys und er stöhnte. Als Dusty in Davids wunderschöne, liebevolle blaue Augen aufblickte, hatte er eine Bitte.

»Verdammt, ich will dich. Aber ich will, dass du mich dieses Mal nimmst«, sagte er mit fester Stimme.

David fuhr hoch, verschluckte sich und rutschte ein Stück von ihm weg. »Was? Ich … Nein, das kann ich nicht.«

Dusty griff nach seinem Arm, bevor er sich zu weit von ihm entfernen konnte. »Wieso nicht, David?«

Davids Körper schien regelrecht aufzulodern, als er vom Scheitel bis zu den Zehen errötete.

Das Strahlen seiner Haut brachte Dustys Schwanz in Nullkommanichts von schlaff zu Ich sterbe, wenn ich nicht sofort komme . Er zog David an sich, nahm sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn sanft. »Ich liebe dich, D, und ich vertraue dir. Ich will, dass du alles mit mir erlebst, und dazu gehört es auch, der Top zu sein. Bitte, Babe, ich muss dich jetzt einfach in mir spüren, fast genauso sehr, wie ich Luft zum Atmen brauche.«

 

***

 

David starrte ihm einen Augenblick lang in die Augen und fand dann die Antwort auf seine unausgesprochene Frage in Dustys Blick. Er nickte, doch ihm war noch immer nicht ganz wohl bei der Sache. Mit einem Lächeln ließ sich Dusty zurück auf das Bett sinken, streifte sich die Boxershorts von den Beinen und warf sie auf den Boden. David leckte sich über die Lippen, während er Dusty dabei zusah, wie er seinen harten Penis in die Hand nahm.

Er holte tief Luft und nickte dann. »Okay, D, sag mir, was ich tun soll.«

Mit zittrigen Händen nahm David die Tube mit dem Gleitgel von Dusty entgegen, ließ den Verschluss aufschnappen und drückte viel zu viel Gel aus der Tube auf seine Finger. Er schloss kurz die Augen, atmete noch einmal tief durch und versuchte, sich in Erinnerung zu rufen, wie Dusty ihn immer vorbereitete. Langsam beugte er sich über seinen Geliebten und küsste sanft Dustys Lippen, während er einen Finger um seinen Schließmuskel kreisen ließ. Dusty sog scharf die Luft ein, als er einen Finger in seinen After hineindrückte. Sein Körper versteifte sich nur einen kurzen Augenblick lang, bevor er seufzte und sich seine Beine spreizten. Als er auf Dusty hinabsah, hatte David das Gefühl, sich selbst durch Dustys Augen zu sehen, während sie Sex hatten. Die geröteten Wangen, seine leicht geöffneten Lippen, die Hüften, die langsam zu kreisen begannen, als er versuchte, die beiden Finger zu reiten, die David in ihn hineingedrückt hatte … Dustys war der Inbegriff von Ekstase.

Davids Nerven gingen mit ihm durch, als er versuchte, mit zittrigen Fingern die Verpackung des Kondoms aufzureißen.

Dusty streckte die Hand aus und nahm es ihm aus den Fingern. »Lass mich das machen«, flüsterte er. Er riss die Folie auf, nahm das Kondom heraus und rollte es behutsam über Davids Schaft ab. David sah zu, wie Dusty nach der Tube mit dem Gleitgel griff, ein wenig davon auf seinen Handflächen verteilte und dann Davids ganze Länge damit einrieb, bevor er die Hand zwischen seine Beine führte und mit dem restlichen Gel zwischen seinen Hinterbacken entlangfuhr.

»Oh … mein Gott«, seufzte David, als er in die Wärme von Dustys Körper eindrang. Es fühlte sich eng und doch gleichzeitig einladend an. Da er unsicher war, was er tun sollte, ließ er sich von den Geräuschen leiten, die sich Dustys Lippen entrangen. Er flehte nach mehr, legte seine starken Arme um Davids Hüften und drückte ihn an sich, während er sich unter ihm krümmte und stöhnte. Davids Instinkt übernahm die Führung und er begann in ihn hineinzustoßen wie ein Wahnsinniger.

Als Dusty schließlich kam, zog sich sein After um David herum zusammen wie ein Schraubstock und wrang den Orgasmus beinahe gewaltsam aus seinem Körper heraus.

Er brach über Dusty zusammen, atem- und schwerelos, ließ sich ziellos durch den Himmel treiben, während er darauf wartete, dass er die Kontrolle über seinen Körper wiedererlangte. Er konnte spüren, wie Dusty von seiner Seite verschwand und seine Finger sanft das gebrauchte Kondom von Davids erschlaffendem Glied rollten, doch er hatte nicht die Kraft, sich zu bewegen. Dusty säuberte sie beide, so wie er es immer tat, bevor er zurück ins Bett kletterte und Davids schlaffen Körper in seine Arme zog.

Kurz bevor er in den Schlaf glitt, konnte David spüren, wie Dustys Lippen seine Wange berührten und über seine schweißbenetzte Haut wanderten, während er ihm zuflüsterte, dass er ihn liebte.