I n Ordnung. Lass uns hier verschwinden.« Cheyenne ließ die Haustür einen Spalt offen.
Ember zuckte mit den Schultern. »Ich warte nur auf meine Chauffeurin.«
»Sehr lustig.«
Eleanor eilte die Treppe hinunter, ihr Gesicht errötet. »Ich wollte euch nicht gehen lassen, ohne mich zu verabschieden.«
Cheyenne trat bereitwillig in die offenen Arme der Frau und erwartete die erdrückende Umarmung, die Eleanor immer zu geben pflegte. Stattdessen schlossen sich die Arme der Haushälterin sanft um die Halbdrow, während sie Cheyenne ins Ohr murmelte: »Sie liebt dich und will nur das Beste für dich.«
»Ich weiß.« Die Halbdrow umarmte Eleanor zurück und lächelte, als die Frau sich zurückzog und sie ansah.
»Es war sehr schön, dich in letzter Zeit so oft zu sehen. Das sollte öfter passieren.« Eleanors Lächeln verschwand und sie blinzelte kurz, bevor sie ein kleines, ersticktes Lachen ausstieß. »Natürlich nicht genau so wie jetzt. Ich weiß nicht, wie viel sie noch ertragen kann, bevor ich in jedem Zimmer die Glasscherben vom Boden aufsammeln muss.«
»Du hast doch noch Plastikbecher, oder?«
Die Haushälterin kicherte. »Ja, genau. Wenn Bianca Summerlin Cocktails aus einem Plastikbecher trinkt, kann die Welt untergehen.«
Aus irgendeinem Grund zuckte Cheyenne bei diesen Worten innerlich zusammen. Sie überspielte es mit einem selbstsicheren Lächeln. Die Welt wird nicht untergehen. Nicht diese.
»Danke für alles, Eleanor. Wie immer.«
»Ich würde es nicht anders haben wollen.« Die Frau tätschelte Cheyennes Wange und wandte sich dann mit einem noch wärmeren Lächeln an Ember. »Es war so schön, dich endlich kennenzulernen, Ember. Ich weiß, es wurde schon gesagt, aber ich darf meine eigenen Einladungen aussprechen. Wenn du wiederkommen willst, musst du Cheyenne nur bitten, dich hierherzufahren, verstanden?«
Ember lachte und nahm Eleanors Umarmung an, als die Haushälterin sich vorbeugte, um ihre Arme um das Fae-Mädchen zu schlingen. »Danke. Ich hatte eine tolle Zeit.«
Eleanor hob eine Augenbraue, als sie sich aufrichtete und ihr graues Haar wieder zurechtstrich.
»Ja, trotz allem, was passiert ist«, fügte Ember hinzu. »Es ist gut, mal rauszukommen.«
»Das sage ich der Frau da oben schon seit zwanzig Jahren. Vielleicht hört sie ja zu, wenn sie es von jemand anderem hört.« Die Haushälterin zwinkerte, dann drehte sie sich um und ging die Treppe wieder hoch. »Du fährst vorsichtig, hast du mich verstanden? Keine rücksichtslosen Rasermanöver.«
Cheyenne ging rückwärts zur Tür und breitete ihre Arme aus. »Ich kann nichts versprechen.«
»Ach, hau doch ab.« Kichernd ging Eleanor die Treppe hinauf.
Die Halbdrow hielt ihrer Freundin die Tür auf und Ember rollte sich zur Schwelle, bevor sie innehielt.
»Willst du, dass ich dir helfe?«
»Nö.« Ember packte die Räder fester an. »Lass es mich versuchen.«
»Klar.«
Der Rollstuhl rollte einen Zentimeter zurück, dann lehnte Ember sich nach vorne und schob sich über den Treppenabsatz. Die Räder blieben für den Bruchteil einer Sekunde an der Metallverkleidung der Türöffnung hängen und sie kippte nach vorne, bevor blasses, violettfarbenes Licht um die Räder ihres Rollstuhls aufblitzte. Sie schwebte zwei Zentimeter über dem Boden und ließ sich langsam auf das steinerne Podest sinken, wobei ihre Knöchel an den Fingern weiß wurden.
»Du hast es immer noch drauf.« Cheyenne trat hinaus und schloss die Tür hinter sich. »Ich glaube nicht, dass es irgendwo hingeht.«
»Ich musste nur nachsehen.« Ember grinste. »Das ist wild.«
»Ich habe das Gefühl, dass es noch wilder wird.« Die Halbdrow blieb am Rand der ersten Stufe stehen, verschränkte die Arme und betrachtete die breite, geschwungene Treppe vor ihnen. »Wie sieht es jetzt aus?«
»Ja, auf jeden Fall.« Ember nickte schnell und zog die Drowbox weiter in ihren Schoß. »Ich werde nicht versuchen, eine ganze Treppe zu erobern.«
Kichernd packte Cheyenne die Griffe des Stuhls und drehte ihre Freundin herum, bevor sie sie wieder auf zwei Räder stellte. »Es ist eher eine halbe Treppe, aber ich verstehe schon, was du meinst.«
Sie fuhren so vorsichtig wie möglich die Treppe hinunter. Als die schwarzen Vans der Halbdrow auf dem Kies knirschten, zog sie den Rollstuhl weiter zurück, um Ember auf die Beifahrerseite ihres nagelneuen Porsche zu bringen.
»Es ist einfacher, runterzugehen als rauf, nicht wahr?«
»Soll das eine versteckte Botschaft sein?«
»Ich rede von der Treppe, Em.« Schmunzelnd öffnete Cheyenne die Beifahrertür und half ihrer Freundin mit der geübten Leichtigkeit, die sie sich in den letzten Tagen angeeignet hatte, in den Sitz zu kommen. Dann klappte sie den Stuhl zusammen und brachte ihn in den Kofferraum, bevor sie auf den Fahrersitz rutschte. »Das war also meine Mutter und mein Leben zu Hause, gepackt in fünfzehn Stunden.«
»Ich mag es.« Ember zuckte mit den Schultern. »Sogar mit den riesigen Felsen, die aus dem Boden ragen und den Monstern, die du bekämpfst.«
»Nun, dieser Teil war neu.«
»Trotzdem. Deine Mutter ist unglaublich. Ich kenne sonst niemanden, der einfach so dasteht und sich das alles ansieht, während er an einem Drink nippt.«
Cheyenne lachte und schnallte sich an. »Sie hat versucht, es zu verbergen, aber ich habe gesehen, wie sie hier und da ein paar Schlucke genommen hat.«
»Ich kann es ihr nicht verdenken.«
»Dass sie den Alkohol einfach runtergekippt hat?« Die Halbdrow startete den Motor, legte den Gang ein und fuhr langsam um den großen Kieskreis vor dem Haus. »Nein. Dafür kann man ihr keinen Vorwurf machen.« Für andere Dinge, aber wer zählt schon mit?
Sie fuhr die lange Schotterauffahrt und die sanfte Steigung am Hang hinunter, weg von Bianca Summerlins Anwesen. Nach allem, was in den letzten fünfzehn Stunden passiert war, war Schweigen definitiv Gold wert. Keiner von ihnen sagte ein Wort, bis Cheyenne auf die Landstraße abbog, die sie aus Henry County, Virginia, heraus und zurück nach Richmond führen würde.
»Also.« Ember räusperte sich und betrachtete die Rätselkiste in ihrem Schoß. »Der Typ, der vorhin aus dem Nichts aufgetaucht ist.«
»Du hast noch nie einen Nachtpirscher gesehen, hm?«
Die Augen der Fae weiteten sich. »Das war Corian?«
»Das war Corian.« Die Halbdrow stieß einen tiefen Atemzug aus. »Sein Timing ist in etwa fünfzig Prozent der Fälle schlecht. In der anderen Hälfte rettet er mir den Arsch.«
»Und er hat dir diese Kiste gebracht?«
»Ja. Er hat kommentiert, dass der Frühstücksraum auch nach Fae riecht, also weiß er jetzt, was du bist.«
»Oh, verdammt.« Ember verdrehte die Augen. »Es ist immer der Geruch.«
»Hey, für mich waren es die Ohren.« Cheyenne strich sich durch ihr rabenschwarz gefärbtes Haar und schüttelte den Kopf. »Ich bin froh, dass ich mir darüber keine Sorgen mehr machen muss.«
»Nicht, wenn du das Ding trägst, was?« Die Fae deutete mit einem Nicken auf den Herz der Mitternacht -Anhänger an Cheyennes Hals, eine dünne Silberkette, die mit Knoten verziert war.
»Oh, das. Ich dachte eher daran, dass ich heutzutage viel mehr Kontrolle über mein Aussehen habe, aber ja, das auch. Das Ding ist nur schon ziemlich abgenutzt.«
»Ich habe jede Menge Ketten, wenn du eine neue brauchst.«
»Nein, ich meinte den Anhänger. Anscheinend hat er eine begrenzte Haltbarkeit. Aber ich bin mir ziemlich sicher …« Das Summen des Handys in ihrer Hosentasche unterbrach sie und sie zog es heraus, bevor sie auf das Display sah. »Mach dich auf was gefasst. Das könnte komisch werden.«
»Wer ist es?«
»Sir höchstpersönlich.« Cheyenne seufzte und nahm den Anruf entgegen.
»Wo zum Teufel ist er, Halbdrow?«
Sie zog das Handy, aus dem die schreiende Stimme kam, von ihrem Ohr weg und warf einen kurzen Blick darauf. »Wenn Sie Rhynehart meinen, der ist noch bei meiner Mutter. Dort, wo Sie ihn hingeschickt haben.«
»Rhynehart? Ich spreche nicht von Rhynehart!« Sir wandte sich kaum von seinem Handy ab, um einen Haufen von Schimpfwörtern loszulassen. Ember sah Cheyenne mit hochgezogenen Augenbrauen an und die Halbdrow zuckte mit den Schultern. »Ich habe heute Morgen einen Anruf von Chateau D’rahl erhalten. L’zar Verdys ist zum zweiten Mal in den letzten zweiundzwanzig Jahren abgehauen und untergetaucht. Weißt du etwas darüber?«
Mist. Sie blickte finster auf die Straße. »Nein, ich weiß nichts davon. Ich bin nicht sein Aufpasser.«
»Du bist seine verdammte Tochter, Cheyenne. Ich will wissen, wo dieser verrückte Drow ist. Abgesehen von den Wächtern im Alphablock, die Katzenscheiße im Hirn haben, bist du die letzte Person, die mit ihm gesprochen hat.«
»Ich habe keine Ahnung, wo er ist. Erinnern Sie sich an die riesige Öffnung , die aus dem Nichts vor dem Haus meiner Mutter aufgetaucht ist? Darauf habe ich mich in letzter Zeit konzentriert.«
»Nun, konzentriere dich auf was Anderes!« Sir stieß ein tiefes Knurren aus. »Ich will deine Nummer auf meinem Bildschirm sehen, wenn du das erste Mal einen Hauch von diesem Mistkerl riechst. Hast du mich verstanden?«
»Es ist schwer, nicht zu schreien, wenn Sie schreien.«
»Finde eine Lösung.« Es gab einen lauten Knall und ein Klicken, dann war die Leitung tot.
Cheyenne presste ihre Lippen zusammen und steckte ihr Handy in das Fach unter dem Armaturenbrett.
Ember beäugte sie misstrauisch. »Ich würde ja fragen, worum es ging, aber ich habe alles gehört.«
»Ja, der Kerl hat ernsthafte Wutprobleme. L’zar ist ausgebrochen.«
»Warum?« Die Fae legte den Kopf schief und überlegte. »Ich meine, abgesehen davon, dass er nicht noch mehr Zeit hinter Gittern verbringen will, aber sollte er dich nicht vor irgendetwas beschützen, indem er im Gefängnis bleibt?«
»Das habe ich mir auch gedacht.« Cheyenne schluckte. »Aber ich habe die Drowprüfungen bestanden. Das bedeutet, dass ich nicht ein weiteres totes Drowkind bin, das er für seine Rebellion heranziehen will, also ist die Prophezeiung in die Luft gesprengt.«
Ein dunkelgrauer, weiß gestreifter Fleck raste über die Straße auf sie zu. Er zischte so dicht an dem Panamera vorbei, dass er das Heck zur Seite schob.
»Scheiße!« Der Wagen geriet auf der schmalen Landstraße ins Schleudern und Cheyenne riss den Fuß vom Pedal und steuerte hektisch dagegen, um den Schlenker zu korrigieren. In Sekundenschnelle hatte sie das Auto wieder gerade gerichtet und schaute in den Rückspiegel. »Was zum Teufel ist hier los?«
»Woah.« Ember drückte sich mit einer Hand auf den Sitz und stützte sich mit der anderen gegen das Fenster.
»Bist du okay?«
Die Fae war weiß geworden und sie holte zittrig Luft. »Wir wären fast von der Straße abgekommen.«
»Aber wir sind es nicht.«
Der Fleck kehrte um und raste an Cheyennes Fenster vorbei, bevor er zwei Meter vor dem Auto zum Stehen kam. Die Halbdrow trat auf die Bremse und wirbelte Schotter und feinen Staub auf, sodass sie und Ember gegen ihre Sicherheitsgurte geschleudert wurden. In dem Moment, in dem sie L’zar Verdys erkannte, der mitten auf der Straße stand und dessen zerzaustes, weißes Haar in seinem grinsenden Gesicht hing, schlug Cheyenne mit der Handfläche auf die Hupe und zählte bis fünf.
Er zuckte nicht einmal.
Sie ließ ihre Hand in den Schoß fallen und schaltete in den Parkmodus. »Was zum Teufel?«
Ember bewegte tonlos ihren Mund, bis sie ihre Stimme fand. »Wer ist das?«
»Unser entflohener Sträfling.«
Die Fae drehte ihren Kopf zu Cheyenne und flüsterte: »Das ist L’zar?«
Der besagte Drow strich sich die Haare aus den Augen und schritt ruhig zum Fenster auf der Fahrerseite. Cheyenne schaute ihn starr an, bis er mit dem Handrücken sanft an die Scheibe klopfte und sie langsam das Fenster herunterließ. »Was machst du hier?«
L’zar neigte den Kopf, um seine Tochter und ihre Freundin auf dem Beifahrersitz zu betrachten. »Ich suche nach dir. Das ist ja wohl klar. Ich habe ewig gebraucht, um dich aufzuspüren, Cheyenne. Nimm den verdammten Anhänger ab, ja?«
Gegen einen Befehl von ganz oben ist nichts einzuwenden, oder ?
Ohne den Blick ihres Vaters zu unterbrechen, riss die Halbdrow an der Kette um ihren Hals, die so leicht wie immer zerbrach und warf das ganze Ding in das Fach mit ihrem Handy. »Warum hast du mich verfolgt?«
Der Drow schnupperte vorsichtig an der Luft und blickte um seine Tochter herum zu Ember. »Dein Auto riecht nach Fae.«
»L’zar!«
»Ach, komm schon. Willst du uns nicht vorstellen?«
»Nein. Du stehst in einer Gefängnisuniform vor meinem Auto und siehst aus wie ein echter Drow, den jeder sehen kann. Was soll das?«
»Ich bin gekommen, um dir Hilfe zu bieten. Die wirst du von jetzt an mehr denn je brauchen.« Sein Blick fiel auf die kupferne, mit Runen besetzte Schatulle in Embers Schoß und seine goldenen Augen weiteten sich. »Du hast es geschafft.«
»Ja, ich habe es geschafft. Ich habe die Prüfung mit Bravour bestanden, genau wie ich mein eigenes Leben gerettet habe. Aber du darfst nicht hier sein.«
L’zar blinzelte, sein Grinsen wurde breiter und er hob langsam seinen Blick von der Kiste zu dem Gesicht seiner Tochter. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich gerade bewiesen habe, dass ich überall sein kann, wo ich will, Cheyenne.«
»Willst du wieder eingesperrt werden? Nein, antworte nicht. Ich habe vor zwei Minuten mit dem Chef der FRoE telefoniert. Sie sind sauer, dass du wieder draußen bist.«
»Natürlich.«
»Und sie denken, ich weiß, wo du bist.«
»Was hast du ihnen gesagt?«
Cheyenne verzog verärgert das Gesicht. »Die Wahrheit, die vor zwei Minuten noch anders war. Ich bin mir sicher, dass sie ein ganzes Team von frisch ausgebildeten Agenten haben, die nur darauf warten, dich zu finden. Bis jetzt machst du es ihnen wirklich leicht.«
»Das ist gut.« L’zar warf noch einmal einen Blick auf die Vermächtnisbox und sein Grinsen wurde noch breiter. »Wir gehen einfach zu dir nach Hause.«
»Nein ! Das ist der erste Ort, an dem sie nach dir suchen werden. Es ist kein Geheimnis mehr, dass ich deine Tochter bin.«
»Hast du ihn schon geöffnet?«
»Ernsthaft, genug von der Kiste.«
Seine langen, schlanken, schiefergrauen Finger klammerten sich an das offene Fenster, als er sich näher heranlehnte. »Hast du?«
»Noch nicht. Ich bin klug genug, um mir das für einen sicheren Ort aufzusparen. Das hast du anscheinend ganz vergessen.«
»Ich will dabei sein, wenn du es tust.«
Cheyenne zuckte mit den Schultern. »Gut. Ich rufe Corian an, wenn ich nach Hause komme und wir kümmern uns dann darum. Du solltest ihn suchen und dich aus dem Staub machen, bevor du einen Haufen Scheiße auf uns beide ablädst, die ich nicht brauche.«
L’zar rührte sich nicht, also zog die Halbdrow an dem Knopf des automatischen Fensters und machte es zu. Die grinsenden Mundwinkel des Drows zuckten, als er Cheyenne mit großen Augen ansah. Ein kleiner Druck seiner Hände stoppte das Fenster mit einem mechanischen Wimmern.
Cheyenne riss ihre Hand von dem Knopf und biss die Zähne zusammen. In der nächsten Sekunde wurden ihre blasse Haut und ihr schwarz gefärbtes Haar durch den violettgrauen Teint und die knochenweißen Locken ersetzt, die sie mit ihrem Drowvater teilte. Ein Schwall violettfarbener Funken schoss aus ihren Fingern und prasselte auf L’zars Hände. Er zog sie langsam aus dem Fenster und trat kichernd einen Schritt vom Auto zurück.
»Geh Corian suchen«, befahl Cheyenne und betätigte abermals den Mechanismus für das Fenster. »Er ist wahrscheinlich im Lagerhaus. Ich komme zu dir , wenn ich fertig bin.«
Das Fenster glitt an seinen Platz und der Drowsträfling lächelte. »Ich kann es kaum erwarten.«
Kopfschüttelnd legte Cheyenne mit einem schnellen Ruck den Gang ein und fuhr auf der Landstraße in Richtung Richmond los.
»Heilige Scheiße.« Ember schluckte und warf einen Blick auf die Schachtel mit dem Vermächtnis in ihrem Schoß. »Und ich dachte, ich hätte Probleme mit meinem Vater.«
»Das ist alles relativ, oder?«
Ember lachte, als Cheyenne nach ihrem Handy griff und die Nummer von Corian aufrief. Er nahm nach dem zweiten Klingeln ab.
»Das ging aber schnell.«
»Ich bin noch nicht zurück. Ich habe nur angerufen, um dich vorzuwarnen. Ich bin nicht die Drow, die einen Babysitter braucht. Ein alter Freund von dir ist gerade auf dem Weg zum Lagerhaus, zu deiner Information.«
»Er ist draußen?«
»Nein, Corian. Chateau D’rahl nimmt ihn wegen seines guten Benehmens mit auf eine Exkursion.«
Der Nachtpirscher knurrte ins Handy: »Was für ein Idiot.«
»Du nimmst mir die Worte aus dem Mund.«
Corian lachte laut, woraufhin sie ihr Handy von ihrem Ohr wegzog. »Er konnte es einfach nicht mehr abwarten, oder? Verdammt! Vergiss nicht, mich anzurufen, wenn du bereit bist für die Party, Kleine.«
»Das wäre unmöglich. Ich werde in weniger als einer Stunde zu Hause sein.«
»Gut.« Der Nachtpirscher stieß ein weiteres lautes Lachen aus, dann legte Corian ohne ein weiteres Wort auf.
Cheyenne warf ihr Handy zurück in das Fach und schüttelte den Kopf. »Los geht’s.«