H andgewebte Teppiche! Mit Garn direkt aus der Heimat, Leute! Gefärbt mit reinem O’gúl-Radan-Farbstoff und allem.«
»Hey, du! Fae! Ja, du. Du brauchst einen Vrexes-Schrubber für deine Tränke! Kümmere dich gar nicht erst um den Laden da unten. Der Besitzer ist ein nichtsnutziger Kobold. Ich habe, was du brauchst, zu viel niedrigeren Preisen.«
Ember drehte sich von dem Ork weg, als er ihr über den Tisch hinweg etwas entgegenstreckte, das wie ein mit Schlamm bedeckter Tintenfisch aussah. »Brauche ich nicht, danke.«
»Ach, komm schon. Eine Fae wie du muss ihre Vorräte aufstocken, ja?« Spucke flog aus dem Mund des Orks zwischen seinen vorstehenden Hauern, während er sprach. Als Ember an seinen Waren vorbeiging, ging der Kerl um den Tisch herum und versuchte, ihr zu folgen.
Cheyenne trat zwischen sie und blickte zu dem Verkäufer hoch, der fast zwei Meter größer war als sie. »Sie sagt, sie braucht das nicht.«
Die Augen des Orks weiteten sich, als er die Drow, die vor ihm stand, wahrnahm. »Sicher, sicher. Ich versuche nur, meinen Lebensunterhalt zu verdienen, weißt du? Wir müssen tun, was wir tun müssen.«
»Nun, dann mach es von hinter deinem Tisch aus.«
»Mhh.« Er blickte Ember noch einmal mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck hinterher und kehrte dann auf seinen Platz hinter seinen eklig aussehenden Waren zurück. Das Tintenfisch-Ding fiel mit einem Platschen auf den Tisch, wodurch dunkler, schleimiger Schlamm auf einen großen, schlaksigen Kobold spritzte, der gerade zur falschen Zeit vorbeikam.
Cheyenne ließ die beiden streiten und schloss zu Ember auf. »Die Leute können hier unten ein bisschen aufdringlich werden.«
»Hier unten?« Ember sah mit einem Grinsen zu ihr auf. »Jedes magische Wesen, das ich kenne, ist ein bisschen aufdringlich, Cheyenne. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das dazugehört. Du weißt ja, dass wir in einer Welt leben, in der wir nicht sein sollten.«
Sie redet nicht über die FRoE-Agenten oder uns. Wir wurden alle hier geboren .
Die Halbdrow nickte. »Das ergibt Sinn. Hab nur keine Angst, dich zu wehren.«
»Oh, ich kann mich wehren, wenn ich muss. Mach dir darüber keine Sorgen.«
Cheyenne schnaubte. »Das würde ich gerne sehen.«
»Pass auf, was du dir wünschst, Halb…« Ember stoppte sich selbst und rümpfte die Nase. »Ich schätze, das ist hier unten keine gute Idee, oder?«
»Nein. Diesen Teil können wir für uns behalten.« Sollen die anderen magischen Wesen doch denken, dass ich eine vollblütige Drow bin. Genauso wie sie denken, dass diese FRoE-Agenten im selben Boot sitzen wie alle anderen .
Sie drängten sich durch die sich bewegende, wuselige Menge. Cheyenne hatte gar nicht bemerkt, wie uneben der Steinboden in dem riesigen Tunnel war, bis Ember langsamer wurde. Die Halbdrow drehte sich um, um zu fragen, ob sie Hilfe brauchte, aber ein sanftes, violettfarbenes Licht hob den Rollstuhl der Fae für zwei Sekunden an, bevor es sie auf der anderen Seite eines rauen, hervorstehenden Steins wieder absetzte.
Ember wackelte mit den Augenbrauen. »Wenigstens kann ich so viel für mich selbst tun.«
»Sieht aus, als hättest du den Dreh raus.«
»Das passiert, wenn man nur eine Sache mit seiner Magie machen kann.«
Cheyenne schüttelte den Kopf, als sie ein knorriges, verdreht aussehendes magisches Wesen entdeckte, dessen Haut wie Baumrinde aussah. Der Übernatürliche beugte sich über einen langen Gehstock und lächelte Ember an, aber als er zu Cheyennes zusammengekniffenen, goldenen Augen aufblickte, schaute er sofort weg und eilte mit seinem Stock so schnell er konnte davon.
Ein durchdringender Pfiff durchbrach den Lärm der magischen Wesen, die ihre Waren anpriesen und der Käufer, die genervt darauf reagierten.
»Hey, Goth-Drow!« Mit einer Hand umklammerte Bhandi die große Klinke der Eingangstür des L eeren Fasses , während sie sie aufhielt und sich über die Menge lehnte, um ihnen zuzuwinken. »Ich dachte, du wüsstest inzwischen, wie es geht. Beeilt euch, verdammt!«
Ember lachte. »Sie nennt dich ›Goth-Drow‹?«
»Es ist besser als ›Neuling‹. Das heißt aber nicht, dass sie es bei jeder Gelegenheit ausrufen muss.« Cheyenne musterte die an ihr vorbeilaufenden magischen Wesen, von denen die meisten sie zum ersten Mal bemerkten, nachdem alle gehört hatten, wie ihre Rasse gerufen worden war. Andere Händler schauten über ihre Tische hinweg, um einen besseren Blick auf die Drow in ihrer Mitte zu werfen und die Halbdrow nickte in Richtung Taverne. Bhandi war bereits hineingegangen und die Tür schloss sich mit einem dumpfen Schlag. »Komm mit. Wenn du ein O’gúleesh-Getränk willst, Em, gehen wir besser rein, bevor sie den Laden leer trinkt.«
»O’gúleesh-Getränke, hm?« Ember folgte ihrer Freundin durch die Menge in Richtung Taverne. »Du klingst, als würdest du genau hierher passen.«
»Ich versuche es.« Sie blieben an den zwei Stufen stehen, die zu der großen, dicken Holztür unter dem verrottenden Holzschild führten, auf dem der Name der Taverne schlampig auf die Bretter geschrieben war. »Soll ich dir hochhelfen?«
Ember schaute stirnrunzelnd auf die Treppe und legte den Kopf schief. »Vielleicht einfach die Tür öffnen?«
»Bist du sicher?«
»Hey, wenn du durch die Welt rennst und deine Magie an jedem Idioten testest, der dir auf die Nerven geht, dann darf ich doch auch ein bisschen experimentieren, oder?«
»Dann öffne ich die Tür.« Cheyenne versuchte, nicht zu lachen, stieg schnell die Treppe hinauf und zog an dem massiven Eisengriff. Lautes Gelächter und ein paar wütende Rufe drangen aus dem Leeren Fass , aber sie konzentrierte sich auf ihre Freundin.
Ember rollte drei Zentimeter nach hinten, packte dann die Räder und gab ihnen einen kräftigen Ruck, um den Stuhl nach vorn zu bewegen. Die kleinen Vorderräder schlugen mit einem dumpfen Aufprall gegen die erste Stufe und hätten die Fae fast nach vorn geschleudert, aber ihre Hände und alle vier Räder leuchteten in einem violettfarbenen Licht auf und der Stuhl flog über die Stufen und direkt durch die Tür. Mit einem dumpfen Aufprall landete er auf dem klebrigen Holz des Tavernenbodens und stieß gegen den nächstgelegenen Tisch. Der schaumige Grog schwappte aus den Krügen auf dem Tisch, während ihre Besitzer vor der plötzlichen Unterbrechung wegsprangen.
»Hey, pass auf!«
»Sorry. Tut mir leid.« Ember schob den Stuhl zurück und richtete ihn auf den Mittelgang, der sich über die gesamte Länge der Taverne erstreckte. Sie schaute über ihre Schulter und lächelte den Ork entschuldigend an, der sich den verschütteten Grog von den Händen schüttelte. »Ich lerne immer noch, wie man dieses Ding fährt.«
»Dann fahr doch woanders hin, ja?«
»Ja.« Sie warf einen Blick auf die orangehäutige, rattengesichtige Skaxenfrau, die auf der anderen Seite des Tisches saß und nickte. Die Skaxin schlug ihre Handflächen auf den Tisch und zischte. Embers Lächeln verschwand und sie zischte zurück, bevor sie schnell den breiten Gang zwischen der verbeulten, klebrigen Bar und den Tischreihen entlangfuhr.
Mit einer Mischung aus Belustigung und Vorsicht trat Cheyenne in die Taverne und ließ die Tür hinter sich zufallen. Der Ork und die Skaxin am nächsten Tisch beäugten sie ebenfalls, aber sie sahen schnell weg und beugten sich über ihre tropfenden Becher, als sie sie herausfordernd anschaute.
Entweder sehe ich heute furchteinflößender aus als sonst oder der magische Klatschzug hat seinen Weg durch Peridosh gemacht. Ich frage mich, für wen sie mich halten?
»Na gut! Das ist es, was ich meine.« Am Ende der Bar, im hinteren Teil der Taverne, schlug Bhandi mit beiden Fäusten auf das verbeulte Holz, während Ogsa zwei schäumende Krüge mit Grog vor ihr abstellte.
»Ich nehme an, das geht auch auf die Rechnung deines bulligen Freundes«, brummte die Tavernenbesitzerin. Die verschlungenen Goldverzierungen um ihre Stoßzähne glitzerten im schwachen Licht, während sie die Hände in die Hüften stemmte.
»So viel ändert sich in ein paar Tagen nicht, Ogsa.« Bhandi schnappte sich die Krüge und hob sie mit beiden Fäusten in die Luft. »Das geht immer auf Yuriks Rechnung.«
Yurik hatte an der Bar gelehnt und Embers Auftritt mit einem schiefen Lächeln beobachtet. Als er Bhandi seinen Namen sagen hörte, blinzelte er, richtete sich auf und drehte sich zu ihr um. »Warte einen Moment.«
Die Trollfrau hatte sich bereits von der Bar entfernt und ging auf ihren Stammtisch in der hinteren Ecke zu, wo Tate mit drei leeren Bechern wartete.
Mit einem Grunzen drehte sich Yurik wieder zu Ogsa um und zuckte mit den Schultern. »Ja. Ich schätze, das geht auf meine Rechnung.«
»Und wann genau wirst du die Rechnung bezahlen, hm?« Die Orkfrau lehnte sich von der Theke weg und verschränkte die Arme. »Sie ist seit mindestens zwei Monaten offen.«
»Ja, ich weiß.« Er kratzte sich am Kopf. »Das nächste Mal bringe ich dir dein Geld. Wie wär’s damit?«
»Das ist nicht sehr überzeugend.« Ogsas gelbe Augen wanderten zu Ember und Cheyenne, die sich auf den Weg zur Bar machten. Als sie die Halbdrow erkannte, brach ein leises, tiefes Lachen aus ihr heraus. »Du willst noch mehr, was?«
»Hey, Ogsa.« Cheyenne blieb an der Bar neben Yurik stehen und schenkte der Tavernenbesitzerin ein flüchtiges, schmallippiges Lächeln. »Ich würde ja versprechen, dass ich deine Taverne diesmal nicht umdekoriere, aber es liegt nicht an mir, wenn irgendein Idiot beschließt, wieder gegen mich zu kämpfen.«
»Ha!« Ogsa schlug auf die Seite der Theke. »Ich glaube nicht, dass sich nach dem letzten Mal noch jemand mit dir anlegen wird, Drow. Du hast dir einen Namen gemacht, als du die Hand des Orks über meine Wände verteilt hast.«
Cheyenne blickte zu Ember hinunter, die ihre Lippen zusammenpresste und auf den Tisch in der Ecke zeigte. »Ich werde einfach zu dem Tisch gehen.«
»Klar.«
»Sieh dir das mal an!« Ogsa beugte sich über die Theke und schaute auf Ember herab. Ihre grüngrauen Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen um ihre Stoßzähne. »Ich hatte seit dem Jahr, in dem ich den Laden eröffnet habe, keine Fae mehr hier. Du willst doch nicht etwa den Grog, den ich den anderen hirnverbrannten Außenseitern serviere, oder?«
Ember kicherte. »Nicht, wenn er so schlimm ist, wie du sagst.«
Die Orkfrau lachte laut auf. Der verschrumpelte, alte Troll und das weißhäutige magische Wesen mit den glühend roten Augen neben ihr zuckten zusammen und warfen ihr missbilligende Blicke zu. »Er ist schlimmer als das, Fae. Ich werde dir etwas zaubern, das besser zu deinem Volk passt. Das habe ich seit Jahrzehnten nicht mehr aus dem Schrank geholt, aber das Zeug wird nie schlecht. Es wird dir schmecken, das verspreche ich dir. Du kannst doch in diesem Stuhl trinken, oder?«
Die großen, violett schimmernden Augen der Fae verengten sich, während sie die Tavernenbesitzerin ansah und sie lächelte herausfordernd. »Ich kann viel mehr tun, als in diesem Stuhl zu trinken.«
»Ha! Das glaube ich dir. Ich habe noch nie eine Fae getroffen, die nicht alles tun konnte, was sie wollte.«
Ember blickte wieder zu Cheyenne auf und hob die Augenbrauen. »Ich bin am Tisch.«
»Alles klar.«
»Warte, was machst du für sie?«, fragte Yurik und musterte die Regale mit magischem Schnaps hinter Ogsa.
»Das muss nur ich wissen und sie muss nur trinken, Kobold.«
»Wie viel wird es mich kosten?« Der Agent breitete seine Arme aus. »Ich werde nicht pleitegehen, nur weil du etwas Ausgefallenes zusammenmischst, das mehr kostet, als der Rest von uns trinkt.«
Ogsa sah ihn finster an. »Du bist schon pleite.«
Yurik warf der Orkfrau ein verschmitztes Grinsen zu und legte den Kopf schief. »Jetzt schlägst du unter die Gürtellinie.«
»Mach dir keine Sorgen«, mischte sich Cheyenne ein. »Ich übernehme Embers Getränk.«
»Oh, ja?« Ogsa musterte sie mit einem schiefen Lächeln. »Sie ist mit dir gekommen, hm?«
»Ja.«
»Und was will der Aranél , hm?«
Cheyenne spürte Yuriks verwirrten Blick auf sich ruhen. »Ich bleibe erst einmal bei dem Grog.«
»Hm.« Ogsa lachte wieder. Der Lappen, den sie hinter der Theke hervorgeholt hatte, war so schmutzig, dass er nicht mehr tun konnte, als die klebrigen Substanzen zu verteilen, als sie die Holzplatte vor sich abwischte. »Okay. Ich besorge dir, was du willst.«
»Wie viel schulde ich dir dann für beides?«
»Du? Gar nichts, Aranél . Deine Getränke sind gedeckt.«
Cheyenne warf Yurik einen Seitenblick zu und ihre Mundwinkel verzogen sich vor Überraschung. »Meine Getränke sind gedeckt.«
Der riesige Metallring durch die Nasenscheidewand des Kobolds berührte seine Oberlippe, als er den Kopf schüttelte. »Das ist Blödsinn.«
»Und, bevor du fragst, Kobold«, sagte Ogsa und drehte sich halb zu den Regalen mit den unbeschrifteten, bunten O’gúleesh-Schnapsflaschen an der Wand hinter ihr um, »die Antwort ist nein. Sie kann nicht einfach deine Rechnung übernehmen und sie wird auch nicht ein halbes Dutzend Runden umsonst bekommen, damit du und deine Kumpels hier umsonst durchdrehen können.«
»Natürlich nicht.« Yurik grinste und breitete die Arme aus. »Das wäre unverschämt.«
Die Orkfrau zog eine ihrer dicken Augenbrauen hoch und grunzte.
»Dann kann ich ja auch gleich ein Glas Fellwein mitbestellen«, fügte Cheyenne hinzu. Als Yurik ein Lachen ausstieß und Ogsa wieder grinste, fügte sie hinzu: »Meine Freundin ist das erste Mal hier.«
»Hey, wenn du diese Fae dazu bringst, Fellwein zu trinken, dann streiche ich die Rechnung dieses Idioten und nenne es einen fairen Handel.« Kichernd drehte sich die Orkfrau um, um den Rest der Getränke zuzubereiten.
»Jetzt habe ich wirklich etwas, auf das ich mich freuen kann.« Yurik strich sich über die Vorderseite seines marineblau und neongelb gestreiften Pullovers mit dem auffällig großen Kragen und sah Cheyenne mit einem breiten Lächeln an. »Wenn wir deiner Freundin das grüne Zeug in den Hals zwingen müssen, wäre ich damit einverstanden.«
Die Halbdrow schnaubte. »Viel Glück dabei.«
Mit einem kurzen Blick über die Schulter auf ihren Tisch in der Ecke räusperte sich Yurik und rutschte an der Bar entlang, bis sein Unterarm fast Cheyennes Arm berührte. Sie betrachtete seinen Arm und hob eine Augenbraue.
»Richtig. Tut mir leid.« Er wich weg von ihr, lehnte sich dann aber wieder näher und murmelte: »Was ist eigentlich mit deiner Freundin los?«
»Was meinst du?«
Yurik zuckte mit den Schultern. »Wir sind hierhergekommen, um dich über die Portale und alles, was Sir sonst noch aufregt, auszuhorchen. Wir haben nicht erwartet, dass du eine Freundin mitbringst.«
Cheyenne drehte sich zu ihm um und lehnte sich seitlich gegen die Theke. »Ich dachte, ich müsste nicht um Erlaubnis bitten.«
»Nein, musst du nicht. Ich will nur wissen, wie sehr wir ihr vertrauen können. Du weißt schon, wegen dem, was wir beruflich machen.«
»Klar.« Cheyennes Blick wanderte zu dem Tisch in der Ecke, wo Ember angeregt redete und wild mit den Händen gestikulierte, während Tate kicherte und Bhandi beim Lachen fast den ganzen Mundvoll Grog ausspuckte. Die Halbdrow schenkte Yurik ein schiefes Lächeln. »Ich will es mal so ausdrücken. Ich vertraue ihr viel mehr als euch dreien.«
Er schnaubte. »Das heißt nicht viel.«
»Nicht wirklich, nein. Aber sie hat nicht übertrieben, als sie meinte, sie hätte alle Geschichten gehört.« Cheyenne deutete mit einem Nicken in Richtung des Tisches. »Ember weiß, wer ihr seid und was ihr tut und es sieht so aus, als ob es ihr egal ist.«
»Wie wäre es, wenn sie das, was sie weiß, für sich behält?«
»Wenn sie nichts für sich behalten könnte, wäre ich in großen Schwierigkeiten.«
Yurik lachte und klopfte mit den Fingerknöcheln auf den Tresen. »Ich denke, ich werde dich beim Wort nehmen.«
»Das solltest du auch. Sie braucht das genauso sehr wie ich beim ersten Mal.«
»Hm. Also, wenn sich dieses Mal ein Arschloch mit ihr streitet, soll ich dann wieder auf meinem Platz bleiben und ihr das überlassen?«
Cheyenne schnaubte. »Nein. Du bleibst auf deinem Platz und überlässt das mir .«
»Abgemacht.« Der Kobold trommelte mit den Händen auf die Theke, als Ogsa mit zwei Bechern Grog, einem Kupferbecher mit sprudelndem, grün leuchtendem Fellwein und einem silbern schimmernden Getränk, das aus dem oberen Teil eines vermeintlich schicken Kristallkelches funkelte, zurückkam.
»Sag deiner Freundin, dass es noch mehr davon gibt, wenn sie es will.« Die Orkfrau schob die Getränke über den Tresen.
»Was ist es?«
»Du bekommst hier ein paar Vergünstigungen, Drow.« Ogsa nickte mit Blick auf den seltsamen Kristallkelch. »Aber mein Geheimrezept in die Hände zu bekommen, gehört nicht dazu.«
»Ogsa!« Eine hünenhafte Gestalt mit einem langen, schwarzen Umhang und einer Kapuze schlug mit einer schwarz behandschuhten Hand auf die Theke. »Ich stehe hier schon seit Stunden!«
Die Orkfrau schlug mit der Faust auf die Theke und zeigte auf den verärgerten Gast. »Wenn du und deine zwei Köpfe nicht das Doppelte für jeden Drink zahlen wollt, Ogden, dann haltet eure gespaltenen Zungen in euren verdammten Mäulern.« Dann ging sie die Bar entlang auf ihn zu und ignorierte alle anderen, bis das nächste eifrige magische Wesen ihre Aufmerksamkeit erregte.
Yurik deutete mit einem Nicken auf den Kelch mit dem silbern funkelnden Alkohol zu, während er sich seinen Becher mit Grog und den Kupferbecher mit Fellwein schnappte. »Das rühre ich nicht an.«
»Klingt, als hätte jemand Angst vor einem kleinen Fae-Schnaps.«
Der Kobold wandte sich von der Bar ab, blickte von dem Kelch in Cheyennes Hand auf ihr Gesicht und legte den Kopf schief. »Vielleicht. Gut, dass du keine Angst vor Irgendwas hast, oder?«
Er ging auf ihren Tisch zu, bevor sie antworten konnte.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass mich das überhaupt erst in dieses FRoE-Freunde-Durcheinander gebracht hat .
Cheyenne schnupperte zaghaft an dem geheimnisvollen Getränk und rümpfte die Nase, bevor sie ihm nachlief.