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Detectives Charles Cunningham und Eva Mendez
„ … stand offensichtlich unter Drogeneinfluss. Liquid Ecstasy, Hydroxybutansäure, was genau untersuchen wir noch.“
„Weiß man, ob das Opfer die Dosis freiwillig genommen hat?“
„Das ist bei diesem Zeug ja immer das Gleiche: Hat sich das Opfer die Tropfen selbst ins Glas geschüttet, oder hat sie ihm jemand reingetan, ohne dass es das bemerkt hat? Wir wissen es nicht.“
„Was ist mit der Wirkung?“
„Wie gesagt, noch ist nicht ganz klar, ob es nun GHB, Atropin, oder irgendein Barbiturat war. Aber die Wirkungen ähneln sich: Du hast einen Kick, eine Überdehnung der Aufmerksamkeit, Euphorie, zersplitterte Wahrnehmung, verzögerte Reflexe. Mit einem Wort: du wirst hilflos. Wer so berauscht ist, kann von einem Kind überwältigt werden. Offenbar hat es keine Gegenwehr gegeben. Die Klinge ist bis zu drei Zentimeter tief in den Hals eingedrungen. Der Täter dürfte das Messer energisch zur Seite weggezogen haben, Luft- und Speiseröhre durchschneiden sich dann praktisch wie von selbst. Das Blut pumpt hervor, plattert auf den Boden – “
„Fußspuren?“
„Keine. Aber es stehen ein paar Pflanzentöpfe dort, wahrscheinlich hat der Täter oder die Täterin das Regenwasser, das sich in den Töpfen gesammelt hatte, benutzt, um die Spuren in aller Eile wegzuspülen. Wir haben Anklebungen im Abfluss gefunden.“
„Gut. Was noch?“
„Jemand betäubt das Opfer mit K.-o.-Tropfen und ermordet es. So weit so klar. Aber wieso? Das ist, was vollkommen im Dunkeln liegt. Das Motiv.“