Muav Haslev fuhr herum, als Shandakens Bild vom andorianischen Schirm verschwand und durch die schlanke silberne Drohung der Mecufi ersetzt wurde. »Sie können mich doch nicht zu ihnen hinüberschicken!«
»Solange unsere Schilde oben sind, nicht«, stimmte Sulu zu und lenkte die Shras in einen weniger unregelmäßigen Orbit, solange die Phaser der Orioner schwiegen. »Zumindest nicht in einem Stück.« Er warf einen forschenden Blick auf den Physiker. »Wissen Sie, ich glaube nicht, dass die Orioner wirklich verstehen, wie Ihre Transschild-Anode funktioniert, Haslev.«
Der Andorianer schien in seinem Sessel zusammenzuschrumpfen. »Es ist nicht so einfach, Nichtwissenschaftlern komplizierte Technologien zu erklären …«
Uhura zog eine Augenbraue hoch. »Insbesondere wenn Sie ihnen erklären müssten, dass ihr teurer neuer Transporter jedes Mal, wenn sie ihn verwenden, einen Strahlungsimpuls durch ihr Schiff jagt?«
»Das ist lediglich ein temporäres Problem …« Haslev fuhr zusammen, als das Pfeifen der orionischen Grußfrequenzen erscholl, streckte dann unsicher die Hand aus und legte die Verbindung auf den Hauptschirm.
»Die Bedenkzeit ist vorüber«, erklärte Shandaken knapp. »Beamen Sie den Verräter herüber, oder Sie werden ausgelöscht …«
Das Bild auf dem Schirm verschwand unter statischen Störungen, als ein stärkeres Signal dieselbe Frequenz besetzte und die Stimme des Orioners einfach abschnitt. Nachdem sich das Bild wieder stabilisiert hatte, zeigte sich das vertraute, entschlossen wirkende Gesicht von Captain James T. Kirk.
»Mecufi.« Der selbstsichere Klang in Kirks Stimme ließ Sulu erleichtert aufatmen, denn er verriet ihm, dass Kirk die Lage unter Kontrolle hatte. »Hier spricht die U.S.S. Enterprise. Der orionische Kreuzer Umyfymu hat gerade einem Waffenstillstand mit uns zugestimmt. Ich empfehle Ihnen das Gleiche.«
»Unmöglich!« Shandakens Bild war nicht zu sehen, doch seine Stimme klang erschüttert. »Orionische Offiziere verhandeln nicht mit Kriminellen und Verrätern! Sie lügen, f'deraxt'la!«
»Tatsächlich?« Das Bild schwankte leicht, als Kirk sich der Kommunikationsstation zuwandte. »Mr. Goldstein, schalten Sie den orionischen Commander zu.«
Wieder verschwamm das Bild, um diesmal durch das eines Orioners in schwarzbronzener Militäruniform ersetzt zu werden. Von dem Kapitänsabzeichen am Ohr des Orioners tropfte orangefarbenes Blut auf die breite Schulter herab.
»Shandaken, dgr'xt en«, knurrte er. »K'laxm f'dactla en str'ln axltr'dn. Pr'dyn dgreilt jarras'tla en axm b'rerr …«
Sulu schaute zu Uhura hinüber und sah, dass sich ihre Augenbrauen vor Konzentration zusammengezogen hatten, während sie dem Grollen der orionischen Sprache lauschte. »Er rät ihnen aufzugeben«, übersetzte sie. »Er sagt, er will, dass sie nach Orion zurückkehren, wo sie alle wegen Hochverrats angeklagt werden …«
Sulu fluchte und programmierte einen neuerlichen Kurswechsel. Die Shras legte sich so stark in die Kurve, dass die meisten Andorianer aus ihren Sitzen geschleudert wurden.
»Was tun Sie da?«, jammerte Haslev und starrte ungläubig vom Boden hoch. »Die Orioner wollten sich ergeben!«
»Nein, das wollten sie nicht.« Phaserstrahlen jagten, schmerzhaft gleißend wie eine Nova, dicht an ihnen vorbei. Sulu zwang das Schiff in eine Rolle seitwärts und suchte nach einem sicheren Weg zwischen den vernichtenden Schüssen. »Er hat ihnen nicht geraten, sich zu ergeben – er hat sie aufgefordert, Selbstmord zu begehen!«
»Orioner würden lieber sterben als gedemütigt zu werden, weil sie auf eines ihrer eigenen Schiffe gefeuert haben. Und da sie Orioner sind, werden sie versuchen, uns mitzunehmen, wenn sie abtreten.« Uhuras Stimme ging fast im plötzlichen Aufheulen des Schadensalarms unter. Sie sah von ihrem Schirm hoch, als die Shras durch einen zweiten Schlag erschüttert wurde. »Die Orioner holen rasch auf. Sie haben ihre Geschwindigkeit auf Warp fünf erhöht.«
Sulu brummte und wich der Explosion eines Torpedos aus, wobei er die Shras so dicht an die Hawking heranführte, dass er das unheilvolle Glühen der zusammenbrechenden Felder in ihrem Innern erkennen konnte. »Lange können sie diese Geschwindigkeit nicht durchhalten«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. »Sonst brennt ihnen der Kern durch.«
Kirks Stimme übertönte die Alarmsirenen, obwohl kein Bild auf dem Schirm erschien. Der Captain der Enterprise war zu klug, um während einer Schlacht visuelle Impulse zu übertragen. »Sulu, nehmen Sie Kurs auf die Enterprise! Wir können Ihnen Feuerschutz …«
Ein plötzlicher Ausbruch von Subraumstrahlung unterbrach die Verbindung und ließ das Steuerungsdisplay in einem Regen aus rotgoldenen Funken ausbrennen. Sulu riss den Kopf hoch und starrte auf den Hauptschirm, während eiskalte Furcht seinen Körper überschwemmte. Er erkannte gerade noch den fast unsichtbaren Schimmer von nichtabgeschirmter Antimaterie, als die von der Hawking ausgehende Explosionswelle ihr Schiff traf.
Durch Wogen grellen Schmerzes wurde Chekov abrupt ins Bewusstsein zurückgerissen. Er versuchte Luft zu holen, begriff, dass er hustete, und spuckte eine Mundvoll Blut auf den Boden, bevor er sich auf einen Ellbogen stützte. Nicht gut, dachte er, als sich die Muskeln an Rücken und Seiten in schmerzendem Protest verkrampften, überhaupt nicht gut. Die ganze linke Seite seines Brustkorbs fühlte sich schwer und heiß an und brannte höllisch. Lindsey Purviance, dessen Rückseite auf groteske Weise vom Hinterkopf bis zu den Knien mit gefrorenen Metallsplittern gespickt war, lag quer über seinen Beinen. Hinter Purviance rann flüssiges Nitrogen in silbrigen Bächen über den Boden des Shuttles und verdampfte schimmernd, wenn es den noch immer warmen Körper des Orioners berührte. Der tanzende Lichtstreifen, der aus den Überbleibseln der Abschirmung drang, wurde von einem wütenden Heulen begleitet, das dem Todeslied der Hawking glich. Die Explosion der Maschinenabschirmung war nicht stark genug gewesen, um die Enterprise zu beschädigen, doch aus dem Cockpit meldete die Computerstimme: »Kernzusammenbruch steht bevor. Geschätzte Zeit bis zum Zusammenbruch: sieben Minuten, vierundfünfzig Sekunden.«
Chekov zerrte kraftlos an der auf ihm liegenden Leiche und fürchtete, er könnte den Körper mit mehreren gebrochenen Rippen und nur einer brauchbaren Hand niemals von der Stelle bewegen. Doch er musste aus dem Shuttle herauskommen und jemandem melden, was hier geschehen war.
Schwere Schritte hallten durch das Shuttle, und Chekov keuchte erschrocken. »Aufmachen!«, rief eine gedämpfte Stimme draußen vor der vorderen Luke. »Sicherheitsdienst – lassen Sie uns herein!«
Die Not verlieh Chekov die Kraft, um Purviance mit einer Hand und einem Bein zur Seite zu schieben. Mühsam rollte er auf alle viere und hustete wieder, während der Sicherheitsposten draußen seine Warnungen wiederholte. Für einen schrecklichen Moment glaubte Chekov, die gewaltsame Anstrengung würde ihn umbringen. Dann ließ der Hustenkrampf nach, und er stellte fest, dass er mit flachen, gleichmäßigen Atemzügen genug Sauerstoff bekam, um taumelnd auf die Beine zu kommen und zur Luke zu stolpern.
Er erreichte die Tür genau in dem Moment, als der Sicherheitsposten sie durch ein transportables Überbrückungsgerät öffnete. »Also schön, ich … Lieutenant Chekov!« Lemieux trat überrascht zurück und stieß mit dem hinter ihr stehenden Ingenieur zusammen. »Sir, ich wusste nicht, dass Sie hier sind. Wir hörten die Explosion und kamen her, um herauszufinden, was …«
»Schaffen Sie alle hier heraus.« Chekov schob Lemieux von der Tür weg und kletterte auf den Hangarboden. Das nächste unversehrte Shuttle schien unglaublich weit entfernt; er konnte fast schon fühlen, wie sich die Kernexplosion hinter seinem Rücken aufbaute. »Das ist ein Befehl!«, rief er und marschierte auf das andere Shuttle zu. »Evakuieren Sie den Hangar!«
Lemieux nickte knapp, obwohl ihre Miene noch immer Verwirrung ausdrückte, und legte ihre Hände als Sprachrohr um den Mund. »Ihr habt den Lieutenant gehört! Alles raus aus dem Hangar! Bewegung!« Dann setzte sie sich mit dem Ingenieur im Schlepptau in Bewegung und trieb jeden zur Eile an, der auch nur einen Moment zögerte.
Ich hoffe, ich habe die Chance, sie zur Beförderung vorzuschlagen, dachte Chekov, als er die Tür des nächsten Shuttles öffnete. Das Innere roch erstaunlicherweise nach Schweiß, Kühlflüssigkeit und verbranntem Kohlenwasserstoff. Chekov begriff, dass der Gestank von ihm selbst ausging, als die Berührung seines Handschuhs Flecken orionischen Blutes auf der Steuerungskonsole hinterließ. Er hielt lange genug inne, um den Handschuh auszuziehen und in das Abteil hinter sich zu werfen.
»Brücke an Shuttle Brahe.« Kirks Aufmerksamkeit fordernde Stimme drang aus dem Bordkom, dessen Lichter heftig blinkten. »Was geht dort unten vor?«
Chekov startete die kleinen Maschinen der Brahe und beugte sich dann über die Konsole, um den Antwortknopf zu drücken. »Brücke, hier ist die Brahe.«
»Chekov?« Die Überraschung in Kirks Stimme hätte dem Lieutenant beinahe ein Lächeln abgerungen. »Wie in Gottes Namen sind Sie zurück an Bord gekommen?«
»Ich bin mir nicht ganz sicher.« Er beugte sich tiefer über die Konsole, um die schmerzenden Rippen zu entlasten, während die Maschinen warmliefen. »Sir, wir haben nicht viel Zeit. In der Feldabschirmung eines der interstellaren Shuttles gibt es ein Leck – ich muss es hinausschaffen, bevor es explodiert.« Wenn das hier vorbei war, würde er auf Händen und Füßen zur Krankenstation kriechen und Dr. McCoy anflehen, ihn aufzunehmen.
»Wir können die Atmosphäre im Hangar absaugen und die Tore öffnen«, sagte Kirk. Chekov sah fast das Bild vor sich, wie der Captain der technischen Station die entsprechende Anweisung signalisierte. »Ich wüsste allerdings auch keinen anderen Weg, um das Shuttle hinauszuschaffen, wenn Sie es nicht hinausbefördern.«
Die Steuerungskonsole meldete Startbereitschaft, und Chekov setzte sich aufrecht hin, um die Kontrollen erreichen zu können. »Wenn Sie die Tore öffnen, Sir, bringe ich das Shuttle hinaus.«
»Das hoffe ich, um unser aller willen.« Die Luft vor der Brahe wurde dünner, als die Brücke die Startvorbereitungen einleitete. »Viel Glück.«
Glück ist so ziemlich das einzige, was uns retten kann. Chekov hielt es allerdings für besser, diesen Gedanken nicht laut zu äußern. Wenn das Shuttle explodierte, solange es sich noch innerhalb der Deflektorschirme der Enterprise befand, könnten die Warpgondeln des Schiffes beschädigt werden. Und das mochte sich als genauso katastrophal erweisen wie eine Explosion hier im Hangar. Er ließ die Brahe sich knapp über das Deck erheben und steuerte sie in eine schwerfällige Kurve. Es war besser, wenn er gar nicht erst über Unwägbarkeiten nachdachte, die er doch nicht beeinflussen konnte. Das Wichtigste war jetzt, diese Zeitbombe nach draußen zu schaffen; ob man sie explodieren ließ oder versuchte, sie zu entschärfen, darüber konnten sie sich später noch Gedanken machen.
Das Shuttle, das jetzt in Chekovs Blickfeld geriet, wirkte harmlos und unbeschädigt, wenn man einmal von den Messwerten des Kerns absah, die über Chekovs Sensordisplay huschten. In eleganten roten Buchstaben stand der Name Clarke am stumpfen Bug, und Chekov bemerkte erst jetzt, dass es sich um eines der leichteren interstellaren Shuttles handelte, eines von nur ein paar Dutzend Tonnen. Vielleicht war es doch nicht so unmöglich, es hinauszuschieben, wie er zunächst befürchtet hatte. Er richtete die Brahe hinter dem Heck der Clarke aus und warf dabei ständig Blicke zu den großen Schleusentoren hinüber, als könnte er sie dadurch zwingen, sich endlich zu öffnen.
Die Brahe erzitterte dumpf, als ihre Nase gegen das Heck der Clarke stieß. Chekov fühlte, wie der Rahmen seines Shuttles vibrierte, spürte das angestrengte Grollen des Impulsantriebs, als er den Schub langsam erhöhte. Dann setzten sich beide Shuttles mit einem plötzlichen Ruck in Bewegung. Die überlastete Struktur der Brahe gab schrill knirschende Geräusche von sich, und Chekov stieß unwillkürlich einen Schmerzensschrei aus, als er in seinem Sessel zurückgeschleudert wurde. Die Clarke holperte und rutschte über das Deck, und die Vibrationen, die ihr Widerstreben begleiteten, übertrugen sich auf die Hülle der Brahe, wo sie sich in ohrenbetäubendes Donnern verwandelten. Vor den beiden Shuttles ragten die Hangartore gewaltig und eindrucksvoll auf. Und blieben geschlossen.
»Öffnet, verdammt«, stöhnte Chekov. Er wagte es nicht, die Hände von den Kontrollen zu nehmen, sonst hätte er voller Frustration auf die Konsole geschlagen. »Öffnet!«
Ein schwarzer Riss entstand in der Mitte der großen Tore. Das Band wurde stetig breiter, doch als Chekov die sehnlichst erwünschte Öffnung vor sich sah, glitt die Clarke zur Seite und rutschte von der Nase der Brahe ab.
»Govno!«
Er schaltete den Impulsantrieb auf Umkehrschub und warf die Brahe in dem verzweifelten Versuch herum, sie daran zu hindern, an der Clarke vorbei und in den Raum hinauszuschießen.
»Chekov?« Kirks angespannte Stimme riss ihn aus seiner Konzentration. »Chekov, Meldung.«
Chekov ignorierte die Anweisung des Captains und justierte die Lagekontrolle neu, so schnell ihm das mit nur einer Hand möglich war.
»Ist das Shuttle frei?«
»Nein!« Die Brahe richtete sich wieder auf und trieb schräg auf die Clarke zu. »Nein, Sir«, wiederholte Chekov etwas ruhiger. »Aber ich arbeite daran.«
»Uns bleibt nicht mehr viel Zeit, Mr. Chekov.«
»Ich weiß, Sir.« Seine Schulter brannte vor Anstrengung, wenn er auch nur die Finger krümmte, und durchdringender Schmerz machte ihm das Atmen fast unmöglich, sobald er sich bewegte. Wenn er mehr hätte tun müssen, als nur ein Shuttle mit Impulskraft aus dem Hangar zu stoßen, hätte er das Schiff gar nicht unter Kontrolle halten können, und im Grunde war er nicht einmal sicher, ob er diese Aufgabe zufriedenstellend erledigen konnte. Nicht zum ersten Mal wünschte er, Sulu wäre hier – um das Boot zu steuern, vor allem aber, um einfach da zu sein, damit Chekov sich nicht so schrecklich allein fühlte.
Er fragte sich trübsinnig, ob Sulu und Uhura wohl in Sicherheit sein mochten – weit genug von der Explosion auf der Hawking entfernt, aber auch nahe genug, um gerettet zu werden. Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, seit er zugesehen hatte, wie sie die Luftschleuse verließen.
Aber nein – jetzt war nicht die Zeit, sich über anderes Sorgen zu machen. Er flog die Brahe ein Stück in den Hangar zurück und richtete sie erneut auf die Clarke aus, wobei er darauf achtete, dass sie auf seinem Bildschirm genau zwischen den geöffneten Toren stand. Bei Chekovs erstem Versuch hatte sich die Clarke so gedreht, dass sie jetzt mit der Breitseite vor der Hangaröffnung und den dahinter sichtbaren Sternen stand. Chekov ließ die Brahe wieder langsam näherschweben und zielte genau auf die Mitte der Clarke. Der erste Zusammenstoß der beiden Shuttles schleuderte die Clarke lediglich ein Stück zur Seite. Sofort zog sich Chekov zurück, setzte die Brahe um einen Meter nach steuerbord und steuerte sie dann wieder vorwärts. Diesmal trafen die beiden Schiffe mit einem tiefen, metallischen Krachen aufeinander, und die Clarke erzitterte, als wäre sie bis in den Kern erschüttert, während die Brahe sie über die letzte freie Strecke im Hangar und dann hinaus in das lichtlose Vakuum schob.
Chekov spürte, wie die Anspannung in dem Moment von ihm abfiel, als die Clarke über das Gravitationsfeld der Enterprise hinaustrieb und in freien Fall überging. Chekov schob den Beschleunigungsregler vor, ohne einen Blick auf die Konsole zu werfen. Er wollte sich nicht auf die Anzeigen verlassen – er musste sehen, wie die Clarke vor ihm auf die Sterne zujagte, musste die Sekunden selbst zählen. Es war nun schon Jahre her, aber früher war er Schiffsnavigator gewesen, und er konnte fühlen, wo sich die Schilde befanden, genau wie er seine eigene Haut fühlen konnte. Er hatte sich dieses Gespür in endlosen Stunden erworben, in denen er ihre Entfernung, ihre Konfiguration, die Intensität und die Einsatzweise festgelegt hatte. Er trieb die Clarke vor sich her und erhöhte die Geschwindigkeit, bis er sich so weit vom Hangar entfernt hatte, wie er es wagen konnte. Dann schaltete er den Umkehrschub der Brahe ein und ließ die Clarke ihren unterlichtschnellen Flug fort von der Enterprise allein weiterführen. Falls die Schilde des Raumschiffs noch aktiviert waren, wollte Chekov so weit wie möglich von der Clarke entfernt sein, wenn das kleine Shuttle auf die Deflektoren traf und explodierte.
Chekov ließ die Brahe auf dem ursprünglichen Kurs rückwärts fliegen, in Richtung auf den noch immer geöffneten Hangar. Anzeigen flammten auf der Steuerkonsole auf, und Chekov verließ sich weitgehend auf diese Angaben. Zweimal schaltete er den Bildschirm auf Heckansicht, um sicherzugehen, dass sich die Enterprise noch hinter ihm befand, traute sich aber nicht, den Blick allzu lange von der Clarke abzuwenden. Er konnte zwar jetzt nichts mehr tun, um sich oder die Enterprise zu retten, wollte aber sehen, was auf ihn zukam, wann immer es auch geschehen mochte. Er hätte es nicht ertragen, jetzt nicht alles zu beobachten.
Trotzdem überraschte ihn der Ausbruch weißen Lichtes, das über den Bildschirm zuckte, als die Clarke explodierte. Unwillkürlich duckte er den Kopf, und die erste Welle ungezügelter Energie schleuderte ihn aus dem Sessel, riss die Nase der Brahe hoch und trieb sie direkt in den Hangar hinein.
O Gott, dachte Chekov, als er vor seinem geistigen Auge Bilder sah, in denen die Brahe die Rückwand des Hangars durchschlug. Er kämpfte sich auf die Knie und schlug auf die Steuerungskontrollen, um das Bewegungsmoment des Shuttles zu reduzieren. Die ersten Daten über die beginnende Verzögerung erschienen genau in dem Moment auf dem Display, als sie gegen etwas Großes und Unnachgiebiges krachten, das sich hinter dem Shuttle befand. Chekov hatte gerade noch Zeit für einen letzten, düsteren Gedanken – Ich hoffe, der Captain hat die Schirme rechtzeitig gesenkt –, bevor die Brahe auf die Seite kippte und alles um ihn herum schlagartig in Finsternis versank.