Nick kam auf Julia zu, und ihr Herz schlug schneller. Er sah ungeheuer gut aus in seinem dunkelgrauen Anzug. Bei seinem Anblick schmolz sie dahin und vergaß alles andere.
Nachdem das Meeting begonnen hatte, realisierte Julia, dass sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben nicht auf das Geschäft konzentrieren konnte. Denn sie musste ständig an Nick, ihr gemeinsames Abendessen heute Abend und die unüberbrückbare Kluft zwischen ihnen denken. Sie beobachtete Nick, der am Ende des langen Tisches saß. Er konnte alles andere ausblenden und war ganz bei der Sache. Als sich ihre Blicke begegneten, wirkten seine Augen undurchdringlich. Er war kalt, effizient und setzte ungeachtet der Angebote und Vorschläge der Anwälte seine Pläne durch. Er würde die finanzielle Notlage ausnutzen und Holcomb Drilling übernehmen.
Natürlich wusste sie, dass sie parteiisch war. Er machte ein einträgliches Geschäft, und wenn es nicht um ihre Familie ginge, würde sie das gutheißen. Er kaufte Bohrinseln auf, mit denen sein Unternehmen enorme Profite machen würde. Widerstrebend musste sie zugeben, dass er ihnen mehr dafür bezahlte, als Holcomb momentan wert war. Es war eine mehr als großzügige Summe, über die sie sich nicht beklagen konnten. Doch Julia war verletzt und wütend und konnte im Moment dem Geschehen nicht aufmerksam folgen.
Ihr Großvater ballte aufgebracht die Fäuste. „Wenn Sie uns noch einen Monat Zeit geben, können wir das Geld aufbringen. Wenn Sie wirklich nicht auf Rache aus sind, tun Sie das. Sag du es ihm, Julia.“
Sie hörte ihren Namen, hatte aber keine Ahnung, was ihr Großvater gerade gesagt hatte. Alle Augen waren auf sie gerichtet, und sie errötete verlegen.
„Es wird keine Rolle spielen, was Sie noch dazu zu sagen haben, Miss Holcomb. Ihr Unternehmen wird keinen Monat Aufschub mehr bekommen“, ergriff Nick das Wort und ließ sie so wissen, was sie hätte sagen sollen. Es war ihr peinlich. Dennoch war ihr das Geschäft im Moment nicht so wichtig wie andere Aspekte ihres Lebens. Denn im Gegensatz zu Nick und auch zu ihrem Großvater war Erfolg nicht alles für sie.
„Sie haben gewonnen, Nick“, erklärte Rufus bitter. „Darauf haben Sie doch Ihr ganzes Leben lang hingearbeitet. Und vor Ihnen hat Ihr Vater das getan.“
„Es ist ein faires Angebot“, sagte Nick ruhig.
„Machen Sie weiter, aber ich werde nicht hierbleiben und dabei zusehen.“ Er erhob sich. Julia sah Nick an. Sie wusste, dass es keinen Sinn hatte zu bleiben, während die Details geklärt wurden, und folgte ihrem Großvater.
„Ich denke, den Rest können unsere Anwälte übernehmen“, meinte Nick knapp und war vor ihr an der Tür, um sie ihr aufzuhalten. Sie nahm den Geruch seines Aftershaves wahr, als sie an ihm vorbeiging. Der Duft rief unerwünschte Erinnerungen in ihr wach.
Ihr Großvater hatte schon den Aufzug nach unten genommen. Sie folgte ihm und entdeckte ihn in der Lobby. „Granddad! Warte“, rief sie.
„Ich muss hier raus.“ Rufus funkelte Nick wütend an, der näher kam.
„Wir sehen uns zu Hause“, meinte sie. Als Rufus hinauseilte, wandte sie sich Nick zu, der jetzt nur noch Zentimeter von ihr entfernt stand. „Du hast in jedem Bereich gewonnen. Du hast mich verführt, Holcomb übernommen und meinen Großvater aus dem Feld geschlagen. Du wirst heute noch groß feiern wollen, Nick.“
„Deshalb habe ich nicht mit dir geschlafen, und das weißt du sehr gut“, erklärte er ernst. „Und diese Übernahme ist ein großzügiges Geschäft. Wenn sich die Aufregung gelegt hat, werden du und dein Großvater sehen, dass es für die Holcombs ein profitabler Handel war.“ Er umfasste ihren Arm und zog sie näher an sich. „Ich will immer noch heute mit dir zu Abend essen.“
Die leichte Berührung brachte Julias Puls zum Rasen, und sie war zwischen ihren widerstreitenden Gefühlen hin- und hergerissen. Er strich mit den Fingern durch ihre Haare. „Ich will dich. Ich will dich sehen und lieben, und ich weiß, dass du mich willst, Julia.“
Ihr Herz hämmerte. Bevor sie antworten konnte, gingen die Türen des Aufzugs hinter ihnen auf, und Tyler kam in die Lobby. „Wir wollen, dass du beim Meeting dabei bist, Nick.“
„Ihr werdet warten müssen. Das hier ist dringend“, sagte Nick. „Kümmere du dich um die Details.“
Tyler warf Julia einen irritierten Blick zu und kehrte in den Raum, in dem das Meeting stattfand, zurück.
„Ich will dich heute Abend sehen und mit dir reden. In Ordnung?“, fragte Nick sie.
„Heute Abend ist kein guter Zeitpunkt dafür“, versuchte sie ihn abzuweisen.
„Julia, so einfach werde ich nicht aufgeben. Dazu ist es mir zu wichtig, dich zu sehen. Lass mich mit dir reden. Um sieben Uhr bei dir, okay? Ich bringe etwas zum Abendessen mit.“
Sie konnte ihm einfach nicht widerstehen. „Um sieben. In Ordnung.“ Sie sah ihm in die dunklen Augen und entdeckte das gleiche heiße Verlangen darin, das auch sie empfand. Sie nahm all die Leute in der Lobby nicht mehr wahr. Für sie gab es nur Nick.
Er atmete tief ein und küsste sie.
Erst wollte Julia ihn wegschieben, aber dann erwiderte sie den Kuss. In diesem Moment vergaß sie alle Differenzen zwischen ihnen. Als er sich von ihr löste, schlug sie die Augen auf.
„Um sieben Uhr dann.“ Er berührte mit den Fingerspitzen ihr Kinn. „Gib mir eine Chance. Ihr seid gut bei dem Geschäft weggekommen. Wenn nicht Ransome Energy Holcomb Drilling übernommen hätte, hätte es ein anderes Unternehmen getan.“
„Ich weiß, dass du recht hast.“
„Ich bin froh, das zu hören. Bis heute Abend, Liebling.“ Nick ging zum Aufzug.
Julia sah ihm nach, während ihr das Kosewort nicht aus dem Sinn ging. „… Liebling …“ Wenn er doch nur … Nein, das war Wunschdenken. Nick würde sich wegen ihr nicht ändern. Er hatte bekommen, was er von ihr und von ihrer Familie gewollt hatte. Aber wenn er nichts für sie empfinden würde, würde er sich nicht so viel Mühe geben, um sie zu sehen. „Er ist schon dabei, mir das Herz zu brechen“, sagte sie sich. Sie war in ihn verliebt, und im Moment hatte sie das Gefühl, dass sie ihn immer lieben würde.
Sie ging hinaus, weil sie unbedingt nach ihrem Großvater sehen musste. Zu ihrer Überraschung stand er neben ihrem Auto. „Ich wusste nicht, dass du auf mich wartest.“
„Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Denn das musst du nicht. Wir haben heute Morgen eine beträchtliche Summe Geld bekommen.“
Erstaunt sah Julia ihn an. „Du nimmst das aber gut auf.“
Seine blauen Augen blitzten vor Wut. „Meine Familie hat Holcomb Drilling aus dem Nichts aufgebaut. Wir haben jetzt Geld, und ich kann neu anfangen. Es gibt kleine Unternehmen mit Bohrinseln, die wir aufkaufen können. Ich habe noch ein paar Jahre und werde Nick kräftig Konkurrenz machen!“
„Pass dabei aber auf deinen hohen Blutdruck auf, Granddad.“ Sie drückte ihn und sah ihn liebevoll an. „Wir treffen uns heute Nachmittag mit dem Führungspersonal, um zu besprechen, wie es jetzt weitergeht. Ich sehe dich dann also im Büro.“ Sie beobachtete, wie ihr Großvater zu seinem Auto ging. Sie wünschte, er würde sich zur Ruhe setzen. Aber sie wusste, dass er nicht der Typ dafür war. Obwohl die Fehde zwischen ihren Familien jetzt eskaliert war, hatte sie ihrem Großvater nicht gesagt, dass sie Nick heute Abend treffen würde. Denn sie ging davon aus, dass es nach diesem Abendessen endgültig aus zwischen ihnen sein würde.
Nick stand am Fenster im Gang und schaute auf Julias Auto. Sie war noch nicht weggefahren, und er fragte sich, wie verletzt sie war. Sein Sieg über Holcomb schmeckte schal, und die Rache spielte für ihn keine Rolle mehr. Das Geschäft war gut für alle Seiten, deshalb hatte er es durchgezogen. Aber Rufus ausgeschaltet zu haben, hatte ihm keine Befriedigung verschafft. Nicht, wenn es für Julia so schmerzlich war.
Er wollte, dass sie bei ihm einzog und würde sie heute Abend erneut darum bitten. Er sah auf die Uhr und entschied bei einem Juwelier vorbeizufahren, um ihr ein Geschenk zu kaufen.
„Nick?“ Tyler runzelte die Stirn. „Wir warten auf dich.“
„Ja, Tyler. Ich will, dass du Rufus einen Job als Direktor bei uns anbietest. Wir haben sein Unternehmen übernommen. Aber hier ist Platz für ihn.“
„Das ist verrückt, Nick!“
„Tu es einfach“, ordnete Nick in einem Ton an, der Tyler verstummen ließ. „Und jetzt kannst du das Meeting leiten. Ihr braucht mich nicht mehr.“
„Du wirst weich. Du hast dich in Julia verliebt und kannst nicht mehr klar denken. Du solltest Holcomb endgültig ausschalten. Hier ist der Grund dafür.“ Tyler hielt ihm eine Mappe hin.
Nick sah sich das Foto darin an, auf dem ein Mann über die Ransome-Bohrinsel im Golf rannte.
„Der Mann ist identifiziert. Es ist ein Mitarbeiter von Holcomb. Rufus hat ihn selbst angeheuert. Du wirst ihm doch jetzt keinen Job mehr anbieten wollen“, fuhr Tyler fort. „Ich werde Holcomb sagen, dass wir den Schuldigen kennen und Beweise haben.“
Nick nahm die Mappe an sich. „Nein, ich werde mich um Rufus kümmern. Sein Unternehmen gehört jetzt uns, und all das ist vorbei.“
„Das kann nicht dein Ernst sein. Das ist eine Straftat. Verdammt, du bist wirklich verliebt in Julia. Du hast noch nie zuvor eine solche Entscheidung getroffen.“
Er starrte Tyler an. „Vermutlich. Aber das ist nicht das erste Mal, dass ich verliebt bin.“ Er würde nicht zugeben, dass er das erste Mal so viel für eine Frau empfand.
„Und sie ist verliebt in dich. Sie hat im Meeting überhaupt nicht zugehört. Jedes Mal, wenn ihr euch angesehen habt, hat die Luft gebrannt. Sie ist die erste Frau in deinem Leben, die dich vom Geschäft ablenkt.“
„All das geht dich nichts an“, sagte Nick kalt und ging. Dann drehte er sich noch einmal zu Tyler um. „Julia wird nicht erfahren, dass ihr Großvater diesen Mann angeheuert hat. Rufus hat sie angelogen. Lass die Sache ruhen. Sie betet ihn an.“
„Sie wickelt dich um den kleinen Finger. Das hätte ich nie für möglich gehalten.“
Nick zuckte die Achseln. Es war ihm egal, was Tyler dachte. Er wollte nicht, dass Julia unnötig verletzt oder desillusioniert würde. Er ging weg, während Tyler weiter schimpfte. Draußen stieg er in sein Auto, fuhr zu Holcomb Drilling und wurde zu Rufus’ Büro gebracht.
Rufus stand hinter seinem mit Papieren übersäten Schreibtisch und funkelte Nick wütend an. „Sie kommen bestimmt, um sich an meinem Niedergang zu ergötzen.“
„Nein, Sir. Ich komme, um Ihnen zu sagen, dass wir ein Foto von dem Brandstifter haben und wissen, dass Sie den Mann engagiert und zu der Tat angestiftet haben.“
„Sie bluffen und verschwenden meine Zeit. Es gibt keinen Beweis.“
„Ich sage die Wahrheit, und das wissen Sie.“ Nick schlug die Mappe auf und zeigte Holcomb das Foto.
„Sie Bastard!“, fuhr Rufus ihn an, ballte die Fäuste und kam auf Nick zu.
„Sir, ich will mich nicht mit Ihnen schlagen.“ Nick trat zurück und hob die Hände.
Plötzlich blieb Rufus stehen. Das Blut wich ihm aus dem Gesicht. „Sie werden es Julia erzählen und so für alles Rache nehmen.“
Nick hatte Angst, der alte Mann könnte eine Herzattacke erleiden, und schüttelte betroffen den Kopf. „Nein, Sir. Ich werde es Julia nicht sagen und Sie nicht anzeigen. Das ist eine Sache zwischen Ihnen und mir.“
„Das glaube ich Ihnen nicht.“ Rufus sah alt, gebrechlich und ängstlich aus. Seine Stimme zitterte.
„Ich meine, was ich sage“, versicherte Nick ihm.
Perplex sah Rufus ihn an. „Warum tun Sie das, wenn Sie jetzt die Gelegenheit haben, sich für alles zu rächen, was ich Ihnen angetan habe?“
„Weil ich Julia liebe“, erklärte Nick ruhig, und der alte Mann zuckte zusammen, als sei er geschlagen worden. „Ich möchte ihr nicht wehtun.“ Er war erleichtert, als Rufus blinzelte und sich wieder zu erholen schien. „Sind Sie in Ordnung?“
„Ja. Liebt Julia Sie?“
„Das hoffe ich, Sir.“
Rufus holte tief Luft. „Tun Sie ihr niemals weh.“
„Das habe ich nicht vor.“
„Und jetzt raus hier, verdammt.“
Froh darüber, gehen zu können, eilte Nick zu seinem Auto. Schon einige Minuten später hatte er Rufus vergessen und dachte nur an Julia. Er konnte sich ihr zuliebe nicht auf eine Heirat festlegen. Aber er liebte sie und wollte, dass sie bei ihm einzog. Sein Puls raste bei dem Gedanken. Er liebte sie mehr, als er jemals eine andere Frau geliebt hatte.
Er fuhr zu seinem Lieblingsjuwelier, um ihr etwas zu kaufen. Er wollte ihr eine Freude machen und wünschte sich, die Stunden bis zu ihrer Verabredung würden schneller vergehen. „Julia, Liebling“, seufzte er. „Ich liebe dich.“ Wird sie die Liebe und das Leben zu meinen Bedingungen akzeptieren? Bei dem Gedanken, jeden Abend zu ihr nach Hause zu kommen, klopfte sein Herz. Er konnte es kaum erwarten, sie heute Abend in seinem Bett fest in den Armen zu halten. „Julia, Julia“, wisperte er.
Gegen fünf Uhr nachmittags fuhr Julia nach Hause, um sich für die Verabredung mit Nick fertig zu machen. Sie war überrascht darüber, welche Wendung die Dinge genommen hatten. Nick wollte Holcomb Drilling nicht zerschlagen, sondern in Ransome Energy integrieren. Zudem hatte er Rufus einen Posten als Direktor angeboten. Aber ihr Großvater wollte nicht kooperieren. Dennoch bedeutete das, dass es nur ein paar Änderungen geben und Holcomb ein Teil eines größeren und profitableren Unternehmens werden würde.
Noch ganz benommen betrat sie das Haus. Ihre Wut auf Nick hatte sich durch sein großzügiges Verhalten gelegt. Julias übliche Aufregung darüber, Nick zu treffen, nahm durch ihren Entschluss, heute Abend ihre Beziehung zu beenden, noch zu. Sie wollte sich nicht auf seine Bedingungen einlassen. Sie verliebte sich jeden Tag mehr in ihn und wollte alles von ihm – nicht nur einen Teil. Und sie wusste, dass die Zeit gekommen war, ihm das zu sagen. Sie zog ihre grüne Seidenhose und die passende ärmellose Bluse an und band ihre Haare mit einem Schal am Hinterkopf zusammen.
Als die Türklingel läutete, eilte sie zur Haustür, um aufzumachen. Wie immer verschlug es ihr den Atem, ihn zu sehen.
Er warf ihr einen warmen Blick zu. „Lässt du mich herein?“ Er trug braune Hosen, ein beiges Seidenhemd und hielt eine Tasche mit dem mitgebrachten Essen in den Händen.
„Natürlich. Ich nehme dir das ab.“ Julia trug die Tasche in die Küche. Wie schon seit dem Wochenende auf der Jacht kam ihr Entschluss, die Beziehung zu beenden, ins Wanken. Denn sie hatte sich in ihrem Leben noch nie etwas mehr gewünscht, als mit ihm zusammen zu sein. In diesem Moment fragte sie sich, ob sie bei Nick bleiben und sich von ihm das Herz brechen lassen würde.
Er legte ihr die Hände auf die Schultern. „Bist du immer noch böse auf mich?“
„Nein. Ich war bei meinem Großvater, als Tyler angerufen, ihm von deinen Plänen erzählt und ihm einen Posten im Unternehmen angeboten hat.“
„Er wollte nicht kooperieren.“
„Aber du hast es ihm angeboten, nur das zählt für mich. Mein Großavter überlegt, wie er mit einem neuen Unternehmen an den Start gehen kann.“
„Der alte Pirat!“ Nick musterte Julia. „Obwohl all das jetzt hinter uns liegt, bist du wegen irgendetwas beunruhigt. Diese Sorge werde ich dir später austreiben. Jetzt lass mich all das tun, auf das ich den ganzen Tag gewartet habe.“ Er strich langsam und verführerisch über ihren Rücken und sah ihr tief und voller Verlangen in die Augen. „Du bist wundervoll und sehr wichtig in meinem Leben.“ Er küsste ihren Hals, und seine Worte weckten leidenschaftliche Gefühle in ihr.
Unfähig, ihm zu widerstehen, küsste sie ihn voller Hingabe und vergaß das Abendessen und ihre Entscheidung. Mit bebenden Händen zog sie ihn in Richtung Schlafzimmer, während sie sich küssten. Sie kamen bis in den Gang. Dann zog Nick ihr die letzten Kleidungsstücke aus und streifte ihr den Slip herunter. Sie kniete sich vor ihn, strich über seine Oberschenkel und verwöhnte ihn mit Mund und Zunge.
„Julia, ich will dich.“ Er hob sie auf seine Arme.
Sie deutete auf ihr Schlafzimmer, schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn, als wäre es das letzte Mal. Er trug sie ins Zimmer, und sie fielen beide auf ihr Bett. „Nick, wir müssen verhüten“, erinnerte sie ihn. Er verließ sie, kehrte aber sofort zurück.
Sie beobachtete ihn, als er nackt und erregt auf sie zukam. Ihr Herz hämmerte, und sie glitt aus dem Bett und lief in seine Arme.
Er fing sie mühelos auf, während sie die Beine um ihn schlang. Dann legte er sie wieder auf das Bett, kniete sich zwischen ihre Beine und streifte sich das Kondom über. Sie streichelte seine muskulösen Oberschenkel. „Ich liebe dich, Julia“, murmelte er und drang in sie ein.
„Ich liebe dich“, flüsterte sie. Bei seiner Liebeserklärung war sie erstarrt. „Liebe mich, Nick. Die ganze Nacht lang.“ Als er stöhnte und den Rhythmus verlangsamte, umklammerte sie ihn fester mit den Beinen. „Ich liebe dich von ganzem Herzen, Nick. Absolut.“ Sie hätte gern für immer hinzugefügt, aber sie wusste, dass er das nicht hören wollte. Er küsste sie, und sie bewegten sich zusammen. Sie überließ sich ganz den sensationellen Empfindungen und seiner Stärke. Als sie zum Gipfel kam und die Welt um sie herum versank, klammerte sie sich an ihn. „Nick!“
Mit heftigen Bewegungen erreichte er den Höhepunkt. „Meine Liebe!“, murmelte er atemlos und küsste sie. Julia wollte diesen Moment des Glücks für immer festhalten. Im Augenblick lag Nick in ihren Armen. Er hatte gesagt, er würde sie lieben, und ihr Herz klopfte vor Freude.
Er legte sich auf die Seite und zog Julia mit sich. Sie konnte seinen Herzschlag fühlen, als sie ihm langsam über den Rücken strich. „Es ist wie im Paradies, Nick. Einfach perfekt.“
„Du bist perfekt“, sagte er nun mit heiserer Stimme. „Ich sollte diesen alten zotteligen Hund suchen und ihm ein Heim geben. Ich werde ihm ewig dankbar sein.“
„Wir hätten uns auch ohne diesen Hund getroffen. Wir haben zusammen zu Abend gegessen.“
„Ja, aber am Tisch war eine derart feindselige Stimmung, dass weder du noch ich dasselbe empfunden hätten. Draußen auf dem Parkplatz waren wir einfach ein Mann und eine Frau, die sich unglaublich zueinander hingezogen fühlten.“
Julia lächelte ihn an. „Diese Woche war die beste meines Lebens.“
Nick zog sie an sich. „Es war auch die beste Woche meines Lebens.“
„Auch wenn ich einige Mahlzeiten versäumt habe.“
„Dann lass mich mal nachsehen, ob du irgendwo dünner geworden bist.“
„Nick!“ Sie lachte und hielt seine Hände fest. „Ich werde wirklich hungrig.“
„Gut. Aber zuerst möchte ich dir etwas zeigen.“ Er stand auf, ging aus dem Zimmer und kam kurz darauf zurück. „Mach die Augen zu.“
Sie schloss die Augen und bemerkte, dass er sich zu ihr aufs Bett setzte.
„Okay, mach die Augen wieder auf.“ Er reichte ihr ein schwarzes Schmucketui.
Julia öffnete es und entdeckte eine Kette mit einem Diamanten als Anhänger daran. „Nick, wie schön!“, rief sie entzückt.
„Dreh dich um.“ Er legte ihr die Kette um. Der Diamant glitzerte im Licht. Sie drehte sich zu ihm herum, sah ihm in die Augen und fühlte sich so eins mit ihm wie in den Momenten größter Leidenschaft. „Danke“, sagte sie weich. „Ich werde ihn immer wie einen Schatz hüten. Er ist hinreißend, Nick, wie du.“
Er nahm sie in die Arme und küsste sie. „Es ist nur ein Symbol, Julia. Meine Liebe ist genauso dauerhaft.“
Sie wollte schreien, dass er nicht meinte, was er sagte. Denn seine Liebe würde nicht halten. Stattdessen küsste sie ihn erneut. Schließlich lehnte sie sich zurück. „Nick, ich muss etwas essen. Ich fühle mich matt.“
„Schwächling. Na gut. Zeige mir den Weg zur Dusche, und wir werden uns fürs Abendessen fertig machen.“
„Durch diese Tür dort, und ich kann noch immer sehr gut laufen.“
Er stand auf und hob Julia hoch. „Nicht wenn ich bei dir bin. Es ist ein besonderes Vergnügen, eine schöne nackte Frau auf Händen zu tragen. Es gibt nicht viele Dinge, die besser sind. Aber ein paar.“
„Ich frage dich nicht, welche das sind“, sagte sie amüsiert.
Nachdem sie zusammen geduscht und sich dann angezogen hatten, saßen sie in Julias Küche und aßen die gegrillten Barschfilets, die Nick mitgebracht hatte.
„Julia.“ Er nahm ihre Hand. „Die Kette habe ich dir nicht ohne Hintergedanken geschenkt. Ich will etwas von dir.“
Sie hielt den Atem an. An diesen Moment würde sie sich immer erinnern – Nick in seinem Seidenhemd, der sie ernst ansah und dem die dunklen Locken in die Stirn fielen. Sie nahm jedes Detail wahr – den Duft des gegrillten Fischs, die leise Musik im Hintergrund, das flackernde Kerzenlicht in ihrer Küche. Sie betrachtete sein Gesicht, das sie mittlerweile so gut kannte – seine braunen Augen, die sinnliche Unterlippe, das markante Kinn. Ihr Herz klopfte, während sie hoffte, dass er sie um etwas ganz Bestimmtes bitten würde. „Was ist es, Nick?“
„Julia, ich liebe dich. Ich will dich immer bei mir haben. Ich will, dass du jede Nacht in meinem Bett, in meinen Armen liegst. Es war mir ernst heute, als ich dich das gefragt habe. Willst du bei mir einziehen?“