„Cade, hier Katherine.“
„Es ist schön, deine Stimme zu hören“, sagte er. „Du fehlst mir, Darling.“
Krampfhaft umklammerte sie den Hörer. „Ich würde dich am Wochenende gern in L. A. besuchen“, erklärte sie ohne Umschweife.
„Ich fürchte, ich bin dieses Wochenende nicht in L. A.“, erwiderte er.
Katherine schluckte enttäuscht. Sie vermutete, er wollte sie nicht sehen, denn ein Mann in seiner Position wäre durchaus in der Lage, seine Termine seinen Wünschen anzupassen.
„Cade, ich muss mit dir reden.“
„Gut, Katie, dann sprich jetzt mit mir.“
„Am Telefon? Persönlich wäre es mir lieber.“
„Finde ich auch.“
Katherine stutzte. Seine Stimme war plötzlich sonderbar laut. Das konnte nur bedeuten …
Sie fuhr herum, und da stand er und lächelte sie frech an.
„Cade!“ Sie ließ den Hörer fallen und lief los.
Cade kam ihr entgegen, fing sie auf, und sie fielen sich um den Hals und küssten sich voller Hingabe.
„Ich habe mich so nach dir gesehnt“, bekannte Katherine schließlich unter Tränen.
„Hey, nicht weinen.“ Zärtlich wischte er ihr die Tränen weg. Er nahm sie kurzerhand auf den Arm, trug sie zu einem Sessel, setzte sich und nahm sie auf den Schoß. „Es gibt doch gar keinen Grund zum Weinen.“
„Ich liebe dich.“ Katherine streichelte sein Gesicht. „Ich möchte dich heiraten, Cade.“
Seine Augen schienen sich schlagartig zu verdunkeln, und er atmete tief durch. Dann küsste er sie auf eine Weise, die ihr sagte, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.
„Oh, Katie, du machst mich zum glücklichsten Mann der Welt.“ Cade legte zärtlich seine Hände an ihre Wangen. „Woher kommt der plötzliche Sinneswandel?“
„Ich war so unglücklich ohne dich. Mir wurde klar, wie kindisch es ist, mit Nick und Matt wetteifern zu wollen“, gestand sie ihm. „Ich bin ohnehin keine Konkurrenz für die beiden.“
„Deine Brüder lieben dich, sie wollen dich nicht klein halten oder vor dir prahlen.“ Ernst sah er sie an. „Ohne dich war es die Hölle, Katie.“
„Oh, Cade, für mich war es genauso. Und ich sehe, wie glücklich Matt und Olivia sind. Du hattest recht.“
„Wirklich? Du willst mich also heiraten?“
„Ja! Oh ja.“ Sie schmiegte sich glücklich an ihn.
„Und wie ist es mit Kindern? Denk gründlich nach, Katie. Es geht hier nicht darum, dass du mir einen Gefallen tust. Es geht darum, was du wirklich willst.“
„Ich liebe meine Familie sehr, und auch da hast du recht – das ist wichtiger als alles andere.“
Cade küsste sie zärtlich, und sie fühlte sich berauscht vor Glück.
„Ich habe auch über unsere Zukunft nachgedacht“, sagte Cade. Er sah ihr in die Augen und atmete tief durch. „Du weißt, Katie, ich habe gesagt, ich möchte nicht, dass meine Frau arbeitet. Das war dumm von mir. Du hast ein Recht auf deinen Beruf, auf deine Malerei. Es wäre eine Sünde, wenn dein Talent verkümmerte. Ich kann das akzeptieren, solange du nicht ständig in aller Herren Länder umherschwirrst. Könntest du dich auf so einen Kompromiss einlassen?“
Katherine lachte. „Ich bin zu jedem Kompromiss bereit. Von der Besessenheit auf Erfolg bin ich geheilt, Cade. Ich habe mich da von Dads Gerede anstecken lassen. Aber ich werde nicht verhungern, wenn ich weniger arbeite, und die reichste Unternehmerin der Welt muss ich auch nicht werden.“
Cade atmete auf. „Das ist die schönste Nachricht seit Jahren“, sagte er. „Ist das dein voller Ernst?“
„Absolut.“
„Ich möchte nämlich nicht, dass du eines Morgens aufwachst und mir vorwirfst, ich hätte dir deine Zukunft verbaut.“
„Die Gefahr besteht nicht“, beruhigte sie ihn. Plötzlich lächelte sie ihn schelmisch an. „Natürlich musst du mich ständig im Bett verwöhnen. Wir müssen sozusagen viele Babys machen.“
Einen Moment starrte Cade sie verblüfft an, dann brachen beide in schallendes Gelächter aus.
„Klingt nach einem tollen Plan“, sagte er schließlich.
Plötzlich wurde Katherine ernst. „Als du mich verlassen hattest, ging es mir furchtbar schlecht – beide Male. Ich will nicht mehr ohne dich leben, Cade. Die neun Jahre waren schlimm genug. Ich habe mich mit Arbeit überhäuft, um nicht nachdenken zu müssen, aber mein Herz blieb leer.“
„Oh, Katie, Liebste.“
Er küsste sie so zärtlich, dass Katherine zu Tränen gerührt war. Dann nestelte er an seiner Hosentasche herum, bis er es endlich schaffte, ein kleines Samtetui herauszuziehen. Er reichte es ihr, und sie öffnete es gespannt. Darin lag ein funkelnder Brillant.
„Cade, ist der schön!“
„Heiratest du mich?“, fragte er erneut.
„Oh ja! Ja, ja!“ Strahlend vor Glück, steckte sie den Ring an, dann warf sie sich in Cades Arme und küsste ihn.
Zwei Stunden später lag Katherine an Cades Schulter geschmiegt in seinem breiten Bett und betrachtete wieder ihren Ring.
„Am Donnerstagabend sind wir alle bei Laura – bei Mom. Matt und Nick wollen dir danken, weil du Mutter aufgesucht hast. Dann können wir unsere Verlobung bekannt geben.“
„Ist das nicht ein wenig unpassend, wenn deine Brüder ihre Mutter zum ersten Mal wiedertreffen?“
„Nein, wir warten einfach bis zum Ende des Abends.“
„Wann heiraten wir?“
Sie überlegte. „Wir könnten durchbrennen und es rasch hinter uns bringen.“
„Wenn du das möchtest.“ Er strich über die Rundung ihrer Brüste. „Aber du kannst auch die größte und schönste Hochzeit haben, die die Welt je gesehen hat. Meine Familie würde jedenfalls gern dabei sein.“
Katherine lachte. „Na gut. Meine Familie möchte sicher auch mitfeiern – für Dad kann ich allerdings nicht sprechen. Er wird verärgert sein.“
„Wir können auch ohne ihn heiraten.“
Katherine dachte einen Moment nach. „Ich wünsche mir eine große Hochzeit. Und so schnell wie möglich. Hast du deinen Kalender da?“
Katherine sah ihm nach, als Cade aufstand und den Raum durchquerte. Sie betrachtete seinen nackten, muskulösen Körper. „Hallo, schöner Mann“, empfing sie ihn gurrend, als er zu ihr ins Bett zurückkehrte.
„Mach weiter so, und wir können die Hochzeitsplanung für die nächsten Stunden vergessen.“
„Stimmt doch. Du bist der aufregendste Mann, den die Welt je …“
Cade drückte sie auf die Matratze, warf sich auf sie und verschloss ihren Mund mit seinen Lippen. Der Kalender fiel auf den Boden, und erst viel später, als sie aus der Dusche kam, schaute Katherine hinein. Sie saß nackt im Schneidersitz auf dem Bett, das Laken um ihren Körper geschlungen, während Cade ihr den Rücken streichelte.
„Wir haben jetzt Ende Oktober. Wie fändest du eine Hochzeit zu Weihnachten?“
„Das ist viel zu lange hin.“
Sie blätterte zurück. „Das Erntedankwochenende? Etwas Zeit brauchen wir schon für die Planung.“
Cade lächelte. „Schön, du hast das Sagen, denn als Braut bist du die Hauptperson.“
„Nun übertreib mal nicht, du bist genauso wichtig.“
„Keineswegs. Mich wird man kaum bemerken.“
„Die Frauen schon.“ Sie schnitt eine Grimasse.
Cade lachte und nahm sie in den Arm. „Also abgemacht, Erntedank.“