Zu seinem 80. Geburtstag beweist der Dramatiker und Autor Botho Strauß seine unverändert
luzide Beobachtungsgabe und berührende Erzählkunst
Ein alter Dichter wartet voller Sehnsucht auf die Ankunft seines Sohnes. Er wartet
vergeblich, »vor dem Einschlafen noch der schwerste aller Menschenseufzer: ›Und ich
hatte mich so auf dich gefreut!‹« — »Das Schattengetuschel« folgt Vereinzelten und
Paaren, leuchtet Idyllenrisse aus und thematisiert die Korrumpierbarkeit des Menschen;
mal melancholisch, mal humorvoll. Die Weltbeobachtung von Botho Strauß ist ebenso
kraftvoll wie verletzlich. »Die großen Lieder haben es längst gesungen. Nichts Unbekanntes,
Unvorstellbares steht bevor.« — »Man muss diese Sätze lesen, wie man die Umrisse einer
Skulptur mit den Fingern nachfährt.« Ijoma Mangold, Die Zeit