Heute wollen wir uns Affirmationen ansehen, die uns helfen, die Vergangenheit loszulassen und neu anzufangen. Das Geschehene liegt hinter uns und kann nicht mehr geändert werden. Der einzige Moment, den wir erleben können, ist das Hier und Jetzt. Und wenn wir über das Vergangene jammern, durchleben wir die Erinnerung daran in diesem Moment und verpassen dadurch den gegenwärtigen Moment.
Viele Menschen wenden sich an mich und klagen darüber, den aktuellen Tag nicht genießen zu können, da in der Vergangenheit irgendetwas vorgefallen ist. Nur weil sie früher etwas nicht oder nicht auf eine bestimmte Weise getan haben, können sie heute kein erfülltes Leben führen. Weil sie etwas nicht mehr haben, was sie in der Vergangenheit hatten oder hätten haben können, sind sie heute nicht in der Lage, sich zu freuen. Weil sie damals verletzt wurden, können sie heute keine Liebe annehmen – und so weiter. Diese negativen Aussagen bewirken nur, dass sie nicht imstande sind, ihr Leben im Hier und Jetzt zu genießen.
Es folgen nun einige weitere konkrete Beispiele. Kommt Ihnen etwas davon bekannt vor?
Leider weigern wir uns oft zu erkennen, dass das Festhalten an der Vergangenheit – egal um was es sich handelt oder wie schrecklich sie war – uns nur schadet. Es interessiert uns überhaupt nicht. Meistens ist es uns nicht einmal bewusst. Wir schaden uns nur selbst, wenn wir uns weigern, den Augenblick voll zu genießen.
Lassen Sie uns nun die Vergangenheit in unserem Kopf klären. Wir müssen die emotionale Bindung daran loslassen. Erlauben Sie den Erinnerungen, nur Gedankenspiele zu sein.
Ihre Erinnerung an die Kleidung, die Sie in der dritten Klasse trugen, ist in der Regel ohne emotionale Bindung. Es ist nur eine Erinnerung.
Das gilt auch für alle vergangenen Ereignisse in unserem Leben. Wenn wir loslassen, sind wir frei, um unsere ganze geistige Kraft einzusetzen, den gegenwärtigen Moment zu genießen und eine großartige Zukunft zu erschaffen.
Sie müssen sich nicht ständig für die Vergangenheit bestrafen.
Übung: Loslassen
Diese Übung ist fast identisch mit der Übung »Loslassen« von Tag 5.
Atmen Sie beim Lesen dieser Übung tief ein und lassen Sie beim Ausatmen die Spannung aus Ihrem Körper weichen. Entspannen Sie Ihre Kopfhaut, Ihre Stirn und Ihr Gesicht. Ihr Kopf muss nicht angespannt sein, um zu lesen. Lockern Sie Ihre Zunge, Ihren Hals und Ihre Schultern. Entspannen Sie Ihren Rücken, Ihren Bauch und Ihr Becken. Lassen Sie Ihre Atmung zur Ruhe kommen, während Sie Ihre Beine und Füße entspannen.
Nehmen Sie eine spürbare Veränderung in Ihrem Körper wahr, seit Sie mit dem Lesen des vorherigen Absatzes begonnen haben? Sagen Sie in dieser entspannten, bequemen Position zu sich selbst: »Ich bin bereit loszulassen. Ich lasse los. Ich lasse los. Ich lasse alle Spannungen los. Ich lasse alle Ängste los. Ich lasse allen Ärger los. Ich lasse alle Schuldgefühle los. Ich lasse alle Traurigkeit los. Ich lasse alle alten Begrenzungen los. Ich lasse los, und ich bin in Frieden. Ich bin im Frieden mit mir selbst. Ich bin im Frieden mit dem Fluss des Lebens. Ich bin in Sicherheit.«
Wiederholen Sie diese Übung zwei- oder dreimal und immer dann, wenn Ihnen Probleme in den Sinn kommen. Es braucht ein wenig Training, bis sie zur Routine wird.
Versetzen Sie sich erst einmal in diesen friedlichen Zustand, dann fällt es Ihnen leicht, Ihre Affirmationen zu verinnerlichen. Sie werden offen und empfänglich für sie. Sie müssen sich nicht anstrengen oder stressen. Entspannen Sie sich einfach und denken Sie die passenden Gedanken. Ja, so einfach ist das.
Übung: Körperlich loslassen
Von Zeit zu Zeit müssen wir auch körperlich loslassen. Erlebnisse und Emotionen können sich im Körper festsetzen. Lautes Schreien im Auto bei geschlossenen Fenstern kann sehr befreiend sein, wenn Sie bisher verbale Äußerungen unterdrückt haben. Oder Sie treten gegen Ihr Bett oder schlagen in die Kissen – das ist eine weitere harmlose Art, wie Sie aufgestaute Wut oder Frust loswerden können. Falls Ihnen das unangenehm ist oder Sie Hemmungen haben, sich körperlich auszuagieren, sagen Sie sich: »Ich erlaube mir, meine Gefühle zuzulassen und frühere Erfahrungen loszulassen.« Sollte Ihnen all das nicht zusagen, dann machen Sie Sport, zum Beispiel Tennis oder Jogging.
Vor einiger Zeit hatte ich ein oder zwei Tage lang Schmerzen in meiner Schulter. Ich habe versucht, sie zu ignorieren, aber sie wollten nicht verschwinden. Schließlich habe ich mich hingesetzt und mich gefragt: »Was ist denn los? Was fühle ich?«
Ich erkannte: »Es fühlt sich an wie ein Brennen. Brennen … brennen … das bedeutet Wut. Worüber bist du denn so wütend?!«
Mir fiel nicht ein, worüber ich wütend war, also sagte ich: »Gut, dann wollen wir mal sehen, ob wir es herausfinden können.« Ich legte zwei große Kissen auf das Bett und begann, mit aller Kraft auf sie einzuschlagen.
Nach etwa zwölf Schlägen wurde mir klar, worüber ich wütend war. Es war ganz eindeutig. Also hieb ich noch fester auf die Kissen ein, machte ein paar Geräusche und ließ die Emotionen aus meinem Körper. Danach fühlte ich mich viel besser, und am nächsten Tag war meine Schulter wieder in Ordnung.