Kapitel Sieben

Tiger spürte, dass Carly eine Verbindung zu dem anderen Tiger aufgebaut hatte. Das unablässige ängstliche Wimmern ließ nach, ein Funken Überraschung durchdrang es.

Die Männer, die sich Tiger in den Weg gestellt hatten, wollten nicht, dass er oder Connor den Käfig erreichten. Sie waren stur und verzweifelt zugleich – einer von ihnen brüllte in ein Funkgerät, sie bräuchten mehr Verstärkung.

Diese Verstärkung würde bald eintreffen, und zwar möglicherweise mit ausreichend Betäubungspfeilen oder Kugeln, um Tiger auszuschalten. Dann würden sie sich auf Connor und Carly stürzen, und der Tiger, den zu retten er gekommen war, würde keine Chance mehr haben.

Aber er würde auf keinen Fall aufgeben. Er würde den Tiger nicht zurücklassen, nicht einmal, wenn er dazu jeden Menschen in Stücke reißen musste, der ihm im Weg stand.

„Tiger!“, hörte er Carly rufen.

Tiger wagte nicht zu antworten, denn das hätte ihn Zeit gekostet. Er täuschte an und wich weiterhin den Männern aus, die ihn umringt hatten. Töten wollte er keinen von ihnen, doch er war bereit dazu, wenn sie ihm keine andere Wahl ließen.

Er wusste immer noch nicht genau, wer sie waren, aber er wusste, was sie waren: Wachen, deren Aufgabe es war, die Bestie hinter ihm für immer in diesem Käfig zu halten und zu verhindern, dass Tiger sich ihr näherte. Ob sie verstanden, warum sie das taten, oder ob sie nur Befehle befolgten, wusste Tiger nicht, es war ihm allerdings auch egal. Im Augenblick waren sie der Feind, und er musste an ihnen vorbei.

Connor kämpfte mit der Agilität einer jungen Katze, duckte sich, wand sich, warf sich herum und wich so jedem Schlag aus. Ein weiterer Soldat mit einem Betäubungsgewehr zielte auf ihn.

Wieder sprang Connor aus dem Weg, als der Mann abdrückte. Der Pfeil prallte harmlos auf den Boden, seine Spitze brach ab.

Connor landete tief geduckt. Als er erneut sprang, segelte er über die Köpfe ihrer Angreifer hinweg und landete neben Carly am Käfig.

Der Tiger darin brüllte vor Wut. Er warf sich gegen die Gitterstäbe, versuchte, die riesigen Pfoten dazwischen hindurchzustecken. Dafür waren die Abstände zwischen den Stäben zu schmal, und seine Pfoten blieben stecken. Er riss sie zurück, wütender und verängstigter denn je.

Ganz ruhig, Kleiner, versuchte Tiger ihm über das Band, das zwischen ihnen bestand, zu übermitteln. Er bediente sich dabei nicht der Worte, sondern ihrer Bedeutung. Das ist ein Freund.

Er spürte, wie sich der Tiger an das letzte Wort klammerte und darüber grübelte. Freund. Das Konzept kannte er nicht.

Deswegen würde Tiger ihn herausholen und mit nach Hause nehmen. Er würde gegen jeden Mann in diesem Raum und die Verstärkung, so zahlreich sie auch sein mochte, kämpfen, um das möglich zu machen. Bis zu seinem letzten Atemzug.

Er wusste, dass Carly das über den Gefährtenbund mitbekommen hatte. Tigers Herz quoll über vor Liebe für sie. Sie wusste es. Ihre Verbindung war wie keine andere.

Es gab einen Grund, warum Tiger vom ersten Augenblick an gewusst hatte, dass Carly seine Gefährtin war. Die anderen Shifter hatten ihm gesagt, er müsse sich irren – Shifter fänden ihre Gefährtinnen nicht auf diese Weise –, aber Tiger hatte nicht auf sie gehört. Er hatte recht behalten.

Danke, flüsterte Tiger ihr über das Band zwischen ihnen zu und spürte als Antwort Carlys Liebe.

Wieder warf sich der Tiger gegen die Gitterstäbe. Carly wich einen Schritt zurück, doch Connor stand stocksteif da und hatte die Löwenaugen weit aufgerissen.

Dann knackten Connors Gliedmaßen, und seine Sehnen dehnten und verdrehten sich, als er Menschengestalt annahm. Seine schwarze Mähne verwandelte sich in Menschenhaar, und seine Nase wurde kleiner, sodass die blauen Augen in seinem Gesicht dominanter wurden.

Sekunden später stand er als splitternackter Mensch da. Seine Muskeln waren ebenso fest wie die seines Onkels. Sein Körper war im Laufe des letzten Jahres männlicher geworden, er war nicht mehr annähernd so schlaksig wie noch vor zwölf Monaten.

„Heilige Scheiße aber auch.“ Connors leise Worte waren Ausdruck seines Erstaunens.

Der Tiger, der sich während Connors Wandlung beruhigt hatte, war nun ganz auf ihn konzentriert, knurrte nicht mehr und warf sich nicht mehr gegen die Gitterstäbe.

Jetzt hörte Carly seine Knochen und Sehnen knacken wie zuvor die Connors. Das Geräusch übertönte sogar Tigers Gebrüll und das Geschrei der Soldaten.

Der Körper des Tigers schrumpfte zu dem eines schlanken Menschen zusammen, prächtig gebaut wie alle Shifter. Das Fell wurde zu schwarzem und orangefarbenem Haar wie bei Tiger, bloß lang und strähnig, eine verfilzte Matte. Sie würden literweise Shampoo und Pflegespülung brauchen, um es zu retten.

„Heilige Scheiße aber auch!“, wiederholte Connor sehr laut.

„Genau“, flüsterte Carly, der der Anblick, der sich ihr bot, die Kehle zuschnürte.

Vor ihnen stand eine Shifterin. Sie war fast so groß wie Connor, der die überdurchschnittliche Körpergröße der Morrisseys geerbt hatte, allerdings etwas älter als er. Ihre Brüste und Hüften waren wohlgerundet, und ihr angstverzerrtes Gesicht war weich wie bei einer jungen Frau in Carlys Alter, vielleicht ein wenig jünger. Shifter alterten anders als Menschen und galten selbst mit über zwanzig noch als Junges. Dieses Mädchen konnte seinen Übergang schon hinter sich haben oder auch nicht.

Carly hätte sie als schön bezeichnet, wäre nicht ihr gesamter Körper von Kratzern und Hämatomen bedeckt gewesen. Ihr wurde klar, dass die blauen Flecken an ihren Oberschenkeln und Flanken dem Muster nach zu urteilen von den Gitterstäben stammten, die Kratzer wohl von ihren eigenen Krallen.

Das arme Ding war halb wahnsinnig vor Angst und Frustration, vor Wut und Verzweiflung. Sie hatte nur kurz aufgehört zu wüten, weil sie so erstaunt über Connors Verwandlung war.

Dem gelang es endlich, den Mund zu schließen. „Es ist alles gut“, sagte er durch die Gitterstäbe fröhlich zu dem Tigermädchen. „Wir sind hier, um dich zu retten.“

Das Tigermädchen sah ihn verwirrt an, dann verzerrte eine Woge des Wahnsinns ihr Gesicht. Sie krümmte sich, als litte sie unter schlimmen Krämpfen, fuhr sich mit den Händen ins Haar und riss sich ein Büschel aus. Mit geballten Fäusten schlug sie auf den Boden und kreischte vor Schmerz.

Carly verspürte einen Stich im Herzen. Sie wollte der Kreatur vor ihr helfen, hatte aber keine Ahnung wie. Der Käfig hatte keine erkennbare Tür und kein Schloss – die Gitterstäbe waren direkt in Wände und Decke geschraubt. Wahrscheinlich schob man ihr die Nahrung zwischen ihnen hindurch, weil niemand den Mut hatte, zu ihr hineinzugehen. Drecksäcke.

Sie würden sie da rausholen. Das mussten sie einfach. Diese Frau war nicht nur eine Shifterin, wie Carly nach den Geschichten, die Tiger ihr über sich und seine Vergangenheit erzählt hatte, dem Zeitfaktor und Tigers seltsamem, verzweifeltem Bedürfnis, hierher zu gelangen, klar wurde. Sie begriff alles und wollte weinend zusammenbrechen, doch das hätte auch nichts geholfen, oder?

Tiger musste wissen, dass dies mehr war als eine einfache Rettungsmission. Carly fragte sich, ob die Soldaten, die sich solche Mühe gaben, ihn aufzuhalten, es ebenfalls wussten. Sie waren wie Tigers Bewacher in Area 51, die er erwähnt hatte, Soldaten, die damit beauftragt waren, den Wissenschaftlern zu helfen, ihn gefangen und gefügig zu halten.

Inzwischen brüllte das Tigermädchen seine Qual heraus. Sie verwandelte sich in ihre Halbgestalt, und ihre Schreie wurden zu unablässigem Knurren. Sie war furchterregend, überragte sowohl Carly als auch Connor und hatte lange gebogene Krallen.

„He!“, rief Connor ihr zu. „Es ist alles in Ordnung. Wenn du dich nicht dagegen wehrst, ist es weniger schlimm, zumindest hat Scott das gesagt.“ Er seufzte und wandte sich an Carly. „Scheiße, glaubst du, sie versteht mich?“

„Ich weiß nicht“, erwiderte Carly unsicher. „Kommt darauf an, wie lange sie schon da drin eingeschlossen ist und ob sich je jemand die Mühe gemacht hat, mit ihr zu reden.“

Connor umfasste die Gitterstäbe. Die Tigerbestie wirbelte zu ihm herum, ihre gelben Augen fixierten sein Gesicht. Carly hielt die Luft an, wartete auf einen Angriff, doch das Tigermädchen starrte Connor nur an.

„Ü-ber-gang.“ Connor sprach das Wort langsam und betont aus. „Das passiert gerade mit dir. Alle Shifter müssen da durch, wenn sie erwachsen werden. Ich schätze, deine Zeit ist gekommen.“

Das Tigermädchen atmete schwer und knurrte kehlig. Aber es hatte sich beruhigt und legte den Kopf schief, als es Connors Stimme hörte.

„Na also“, fuhr der fort. „Ich habe gehört, es sei die Hölle. Da kriegt man richtig Lust, es selbst zu erleben, was? Wenn ich Glück habe, habe ich noch ein paar Jährchen Zeit. Onkel Sean behauptet allerdings, bei den Männern meiner Familie träte er früher ein als bei den meisten anderen. Mein Vater hätte ihn durchlebt, als er gerade mal ein Jahr älter war, als ich jetzt bin. Na toll, hab ich gesagt.“

Das Tigermädchen wurde in einem Tempo wieder zum Menschen, das Carly bisher nur bei Tiger beobachtet hatte. Die meisten Shifter hatten damit ein bisschen Mühe, und das Ausmaß der Fähigkeit zur Verwandlung variierte von Shifter zu Shifter.

Das Tigermädchen starrte weiter Connor an, und ihre Flanken hoben und senkten sich unter ihren scharfen Atemzügen.

„Verstehst du uns?“, fragte Carly sie leise.

Das Tigermädchen riss den Kopf herum und schaute Carly verständnislos an, dann wandte sie sich wieder Connor zu.

„Jetzt wird alles gut“, versicherte Connor ihr. „Wie gesagt, wir sind hier, um dich zu retten.“

Das Geräusch weiterer Soldaten, die hereinstürmten, um sich dem Kampf anzuschließen, ließ Zweifel an dieser Behauptung aufkommen. Männer in schwarzen Overalls strömten durch die Tür, alle mit Schusswaffen in der Hand, von denen einige Betäubungsgewehre waren. Kirk und mehrere andere sowie die Ranger folgten ihnen, und Kirk eilte zu Tyson, um dessen reglosen Körper aus dem Weg zu zerren.

Carlys Herz raste vor Angst. Selbst Tiger war dreißig Bewaffneten nicht gewachsen. Sie stellte sich vor, wie er blutüberströmt und bis zum letzten Atemzug kämpfend zu Boden ging.

Nein. Carly dachte an den kleinen Seth, der daheim in Austin auf sie wartete und dessen seidiges Haar die orange-schwarzen Strähnen der Mähne seines Vaters hatte. Sie warf einen Blick auf das Tigermädchen, das vor Einsamkeit und Angst durchgedreht war, für immer eingesperrt hinter Gitterstäben, eine Gefangene seit wer weiß wie vielen Jahren.

Nein!

Carly rannte auf die Männer zu, die ihren Gefährten umringten, und schob sich zwischen sie und Tiger. Sie streckte die Hände aus.

„Aufhören!“

Ein paar der Männer gehorchten, wenn auch nur vor Schreck, weil eine kleine Frau mit wirrem Haar und texanischem Akzent angestürmt kam, um ihnen ins Gewissen zu reden.

„Mal im Ernst jetzt“, fuhr Carly fort und versuchte zu sagen, was sie zu sagen hatte, ehe sie der Mut verließ. „Ihr habt da eine hilflose junge Frau in einem Käfig, um Himmels willen. Ich weiß, sie ist eine Shifterin, und sie gehört in eine Shiftertown. Gebt sie uns mit. Wir kümmern uns um sie.“

Tapfere Worte. Niemand senkte die Waffe. Tiger hatte innegehalten, knurrte aber unablässig weiter. Carly wusste, sobald sie wieder aus dem Weg und in Sicherheit war, würde er erneut angreifen. Sein Beschützerinstinkt ließ ihm keine andere Wahl.

Einer der Männer senkte die Waffe und kam auf sie zu. „Wir haben unsere Befehle, Ma’am. Wir nehmen die Shifterin in Gewahrsam. Niemand sonst.“

Ich an Ihrer Stelle würde mir nicht zu nahe kommen“, knurrte Carly wütend.

Der Mann ignorierte ihre Warnung und streckte die Hand nach ihr aus. „Sie müssen hier weg. Wenn ich Sie dazu nach draußen tragen muss, werde ich das tun.“

Carly wich vor seinem ausgestreckten Finger einen Schritt zurück und stieß gegen Tiger. „Ich bin seine Gefährtin. Wenn Sie mich anrühren, wird er Sie töten, und ich glaube nicht, dass ich es verhindern könnte.“

Tiger stützte Carly und stand im nächsten Moment zwischen ihr und dem Soldaten. Der Mann riss erschrocken die Augen auf, da traf ihn Tigers Faust auch schon an der Schläfe. Er ging zu Boden, ein unansehnlicher Haufen Mensch in einem schwarzen Overall.

Die anderen Männer nahmen dies als Zeichen zum Angriff. Carly schrie und duckte sich, als sich Schüsse lösten.

Drüben beim Käfig hatte sich Connor in einen Löwen verwandelt. Er zerrte an den Gitterstäben und ermutigte das Tigermädchen, ihn bei seinem Versuch, sie zu zerbrechen, zu unterstützen. Carly sah, wie das Tigermädchen die Hand über Connors um einen Stab legte, an dem dann beide erfolglos zerrten.

Gleichzeitig trafen Tiger drei Betäubungspfeile und ein paar Kugeln. Er erstarrte. Jemand schrie einen Befehl, und die Männer stellten das Feuer ein.

Tiger drehte seinen halb verwandelten Kopf, um die Männer der Reihe nach zu mustern, und durchbohrte sie mit seinem goldenen Blick, während Blut über seinen bepelzten Leib strömte. Die Männer standen da wie vom Donner gerührt und starrten ihn benommen an. Sie waren zwar wahrscheinlich im Kampf gegen Shifter ausgebildet, doch war Carly sicher, dass sie so etwas wie Tiger noch nie erlebt hatten.

Tiger bemerkte, wie sie ihn anstarrten, und sein kehliges Grollen ertönte unablässig weiter.

Normalerweise waren fünf bis sechs Shifterdosen Betäubungsmittel erforderlich, um Tiger zu Fall zu bringen, allerdings nur, wenn er müde war. Selbst ein oder zwei Kugeln konnte er einfach so wegstecken. Die Wissenschaftler, die ihn geschaffen hatten, hatten ihn darauf ausgelegt, Dinge zu überleben, die jeden anderen Shifter getötet hätten.

Carly erhob sich langsam und ließ die Hand über Tigers geballte Klauenfaust gleiten. Die Berührung einer Gefährtin habe Heilkräfte, hatte er ihr erzählt, und Carly würde all ihre Kraft daransetzen, ihn zu heilen.

„Captain – Sergeant – was auch immer Sie sind“, sagte sie rasch zu dem Mann, der befohlen hatte, das Feuer einzustellen. „Wenn Tiger will, kann er mühelos alle Personen in diesem Raum töten. Er möchte das nicht, und nur deshalb sind Sie alle noch am Leben. Sehen Sie nicht, wie grausam es ist, diese arme Frau in einem Käfig zu halten? Lassen Sie sie uns mitnehmen.“

Der Angesprochene hatte den harten Gesichtsausdruck eines Mannes, der nicht leicht zu überzeugen war. „Sie ist ein gefährliches Tier, Ma’am. Keine Shifterin. Unsere Befehle lauten, sie hier zu verwahren, und genau das tun wir.“

„Für wen arbeiten Sie? Die Shifterbehörde? Die Armee? Oder die Feen?“

Er musterte sie mit einem undurchdringlichen Blick.

„Was wäre gewesen, wenn Ihre Befehle anders gelautet hätten?“, beharrte Carly. „Was, wenn Sie den Befehl gehabt hätten, sie gehen zu lassen?“

Der Mann kniff die Augen zusammen. „Den habe ich aber nicht. Ich halte mich an die Befehlskette, und außerdem geht Sie das nichts an, Ma’am.“

„Sie ist Shifterin, deshalb geht es mich sehr wohl etwas an. Ich werde jetzt mal telefonieren. Einverstanden?“ Carly holte ihr Handy aus der Handtasche, die sie weiter krampfhaft an sich drückte. Dankenswerterweise war der Akku nicht leer, doch laut Anzeige hatte sie kein Netz.

„Okay, ich muss rausgehen.“ Verdammt – warum ließ die brillante Technik des 21. Jahrhunderts sie im Stich, wenn sie sie am dringendsten brauchte? „Verschieben Sie das Blutbad noch einen Moment, okay? Die Shifterbehörde wird hiervon erfahren wollen.“

Ja, die Shifterbehörde war viel eher daran interessiert, Shifter einzusperren und gefügig zu machen, als ihnen zu helfen. Aber der Verbindungsmann zwischen der Shiftertown von Austin und der dortigen Shifterbehörde konnte ihr helfen. Walker Danielson war der Gefährte einer Shifterin – einer Kodiakbärin – und verstand Shifter besser als jeder andere Mensch in der Behörde.

Wenn es ihr gelang, Walker zu informieren, konnte der mit der Shifterbehörde dieses Staates reden und dafür sorgen, dass das Tigermädchen in die Shiftertown von Austin gebracht wurde. Das würde unsagbar lange dauern, doch wenn Walker den Anstoß dazu gab, würden diese Fanatiker vielleicht wenigstens ihren Versuch aufgeben, Tiger zu töten.

Der Verantwortliche schnippte mit den Fingern. „Bringt sie raus.“

Nicht zum Telefonieren, dachte Carly. Drei Mann lösten sich von der Gruppe und kamen auf sie zu.

Tiger wirbelte herum, entriss zwei der herannahenden Männer die Pistolen und zermalmte sie in seinen Händen. Als die Metallbruchstücke zu Boden regneten, richteten sich die Läufe aller Waffen gleichzeitig auf ihn.

„Nein!“, schrie Carly. Sie warf sich vor ihren Gefährten, und das Geräusch von Schüssen erfüllte den Raum.