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»Hey, komm meinem Boss bloß nicht zu nahe.« Paul Quenot schob sich zwischen den Verkäufer des Autohauses, einen smarten Jüngling in einem etwas zu engen Anzug, der ängstlich an dem Hünen hinaufschaute.

Sofort ging Guillaume dazwischen: »Mein Angestellter ist heute etwas übereifrig, verzeihen Sie ihm. Er war früher, ich betone: früher , mein Bodyguard. Inzwischen ist er aber für andere Dinge zuständig, etwa für die genaue Inspektion und das Aufmaß von Transportern, die ich zu kaufen gedenke.« Obwohl er das alles zu dem Verkäufer mit den akkurat zurückgegelten Haaren sagte, war die Botschaft an Quenot gerichtet, der das mit einiger Verzögerung auch endlich zu verstehen schien.

»Ach ja, sorry, Boss.« Damit trollte er sich in Richtung des weißen Kastenwagens, den sie sich gerade ausführlich hatten zeigen lassen.

»Moment, Vitali«, rief Jacqueline ihm hinterher, doch der Belgier blieb nicht stehen.

Guillaume beugte sich zu ihr und flüsterte: »Offenbar fremdelt er nicht nur mit seinem neuen Job, sondern auch noch mit seinem Namen.«

Sie nickte, lief ihm hinterher und drückte ihm ihr Klemmbrett und einen Kugelschreiber in die Hand. Dann gesellte sie sich wieder zu Lipaire, mit dem zusammen sie in den nächsten zwanzig Minuten den Verkäufer mit sämtlichen Fragen löcherte, die ihnen einfielen, um für ihren Freund Zeit zu gewinnen. Als sie sogar Informationen eingeholt hatten wie: »Riecht denn das Interieur auch gut? Einige unserer Mitarbeiter sind da sehr empfindlich!«, kam Paul endlich von seiner Mission zurück.

Jacqueline atmete erleichtert aus. »Du warst aber ganz schön lang weg.«

»Ja, Gründlichkeit in der Planung wird von euch Zivilisten oft unterschätzt.«

»Zivilisten? Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz.« Irritiert blickte der Verkäufer sie an.

Lipaire tippte sich lediglich mit dem Zeigefinger an die Stirn.

Der junge Mann nickte wissend. »Darf ich dann die Unterlagen fertig machen?«, fragte er mit Augen, in denen bereits die Eurozeichen zu leuchten schienen.

»Jaja, unbedingt.« Guillaume räusperte sich. »Melden Sie sich einfach per Mail, wenn Sie alles … fertig haben.«

»Aber das dauert keine halbe Stunde.«

»Zeit ist Geld, Monsieur, das wissen Sie doch. Wir hören voneinander.« Damit verließen sie das Autohaus.

»Nehmen Sie wenigstens einen Katalog mit«, rief ihnen der Verkäufer hinterher und drückte ihnen ein Heftchen in die Hand.

Lipaire nahm den Prospekt, blätterte ihn kurz durch und steckte ihn dann weg. »Danke. Au revoir. «

Nachdem sie ein paar Schritte gegangen waren, sagte Jacqueline: »Na, dann zeig mal, was du herausgefunden hast.«

Paul reichte ihr das Klemmbrett. Die junge Frau bekam große Augen und gab es an Lipaire weiter. Der seufzte. »Kannst du mir sagen, was das bedeuten soll?«

Auf dem Blatt war ein undurchdringliches Wirrwarr aus Linien, Pfeilen, Zahlen sowie Längen- und Flächenangaben aufgezeichnet.

Paul riss es ihm aus der Hand. »Ist doch ganz einfach. Also das ist … jedenfalls ein wichtiges, na ja, also wahrscheinlich die Länge und … hier … ach, ich muss mir das daheim noch mal richtig anschauen.«

Guillaume verzog die Lippen zu einem spöttischen Grinsen.

»Du nimmst es ja leicht.« Jacqueline blickte ihn überrascht an. »Und woher bekommen wir jetzt unsere Infos?«

Da zog Guillaume den Katalog aus seiner Tasche, blätterte ihn auf und hielt ihn den anderen hin. »Zum Glück haben wir das!«

Auf der aufgeschlagenen Doppelseite prangte eine schematische Abbildung des Transporters mit allen Maßen auf den Millimeter genau aufgeführt.

»Scheint für Leute gemacht zu sein, die viel zu komplizierte Schaubilder malen«, sagte Guillaume und steckte den Katalog wieder ein.