Kapitel 23 Alec
„Mum sah heute richtig gut aus. Mann, ich bin so froh, dass sie am Montag entlassen wird“, rief Alec durch den Flur.
Endlich Ruhe
! Einen Nachmittag, der nur ihm und Henry gehörte, der erste seit langer Zeit. Alec atmete aus, legte seinen Helm in den Flur, zog schnell die Motorradstiefel aus und schlenderte ins Schlafzimmer. Mit einem schiefen Grinsen blinzelte er zu Henry. Nur im T-Shirt und Briefs lag der auf dem Bett, hatte alle Glieder von sich gestreckt und die Augen geschlossen. Alec staunte – Henry hatte sich wirklich schnell ausgezogen.
„Ich bin einfach froh, wenn wir nicht mehr durch die ganze verdammte Stadt fahren müssen, um unsere Familien in der Klinik zu besuchen“, sagte er und seufzte tief.
Alec schälte sich aus seiner Motorradkleidung, zog das T-Shirt über den Kopf und stieg aus seinen Shorts. Leise näherte er sich dem Bett.
„Buh“, sagte er, aber Henry lächelte nur.
Mit einem Ausatmen schmiegte Alec sich in dessen ausgestreckten Arm. Ihre Körper glitten
gegeneinander, Haut an Haut lagen sie da. Entspannt schwamm er in dem Gefühl von Nähe.
„Danke“, flüsterte er „Danke, dass meine Mutter hier wohnen kann, bis Eddy wieder fit ist.“ Er schluckte trocken. Die letzte Woche war versunken in Klinikbesuchen, Angst um ihre Lieben und den Befragungen der Polizei. Völlig erschöpft waren sie am Abend ins Bett gefallen, konnten sich nur noch aneinanderschmiegen und sich gegenseitig genug Ruhe geben, um endlich zu schlafen. Bis jetzt hatten sie noch nicht über Alecs Betrug reden können.
Henry nickte, hob den anderen Arm und legte ihn um Alecs Schulter. Beiläufig begann er ihm übers Haar zu streicheln.
„Ich weiß, wie es ist, wenn man sich nicht gut bewegen kann und allein zurechtkommen muss.“
Zärtlich küsste Alec ihn auf die Schläfe. „Ich ... lass uns reden, ja?“
Henry seufzte. „Von mir aus.“
Alec räusperte sich. „Bitte verzeih mir. Ich war ein Idiot. Weißt du, meine Familie brauchte das Geld so dringend.“
„Ich weiß“, sagte Henry erschöpft. „Meine Mutter hat mir alles erzählt, mehrmals. Vielleicht ...“ Er atmete tief ein. „Du hast dich wie ein Depp verhalten, meine Mutter wie eine verdammte MI5 Spionin und ich ... ich habe mich auf einer Müllhalde ausgesperrt. Irre waren wir alle.
“
Alec zog ihn näher an seine Brust, verteilte federleichte Küsse über seine Wange.
„Du warst mein Rapunzel im Abfallturm und wolltest einfach die Pizzakartons nicht herunterlassen. Die männliche Rapunzel-Variante!“, flüsterte er mit einem leisen Lachen.
Henry schwieg eine Weile, ließ seine Hand ruhig an Alecs Seite auf und ab gleiten.
„Hmmm“, schnurrte er. „Weißt du … alles war von Anfang an so … gefälscht, so unecht, ich habe meinen eigenen Gefühlen nicht getraut. Aber als ich von dem Anschlag gehört habe, da war das alles plötzlich unwichtig. Baby, ich will dich in meinem Leben und jeden Abend in meinem Bett und ich weiß jetzt, was ich fühle. Aber, ich hoffe, du und Agentin M stellen die Operation Rapunzel für immer ein.“
Alec lachte erleichtert und schob sich ein Stück über seinen Liebsten. „Ich liebe dich, du wunderbar merkwürdiger Mann.“
Mit einer sanften Hand strich er ihm über die Brust, den Bauch und begann die Innenseite seiner Oberschenkel zu streicheln. Henry legte den Kopf in den Nacken und stöhnte leise.
„Wer hätte gedacht, wie gerne Laurence den Opa spielt. Es wäre mein Job, auf die Jungs aufzupassen. Aber ich bin ihm echt dankbar, dass er sie mit ins Hotel genommen hat.
“
Henry grinste. „Deine Mutter wird zwei verwöhnte Prinzen zurückbekommen.“
Alec schmiegte seine Lippen auf den rechten Nippel, begann zu saugen und zu nagen. Sogleich bäumte Henry sich auf, schob sein Rückgrat nach oben und gab einen zustimmenden Laut von sich, der geradewegs in Alecs Schwanz wanderte. Hart und ungeduldig zuckte er. Alec nahm sich viel Zeit, bevor er sich zum anderen Nippel bewegte, der ihn schon sehnsüchtig erwartete.
Langsam überzog ein feiner Schweißfilm Henrys Körper, zeigte seine Erregung an. Er wand sich stöhnend unter Alecs Lippen, bis sie weiter nach unten glitten. Hingebungsvoll küsste Alec eine Spur von der Brust, bis zum Bauchnabel, spielte mit der Zunge darüber und glitt zwischen Henrys geöffnete Beine.
„Aber zuerst verwöhne ich dich, My Lord“, sagte er entschlossen und umfasste die aufragende Erektion mit der ganzen Hand. Einige Male ließ er sie durch seine Finger gleiten, dann küsste er die Eichel und begann einen neugierigen Tanz mit der Zunge. Salzig tropfte es aus Henry heraus, zeigte an, dass er kurz vor seinem Höhepunkt stand.
Aber Alec ließ sich Zeit, hielt immer wieder inne und brachte Henry erneut an den Rand der Explosion, nur um sich gleich darauf zurückzuziehen. So anstrengend war die letzte Woche gewesen, die
vielen Besuche in der Klinik, die Angst um Eddy und seine Mutter, Henry, der Stunden am Bett seines Vaters verbrachte, der sich allerdings langsam erholte. Seinen Liebsten so erregt stöhnen zu hören, ihn endlich wieder entspannt zu sehen, war wunderbar. Und zu erleben, wie er Alec nach allem, was geschehen war, vertraute – eine Welle der Freude und Lust strömte durch seinen Körper, ließ ihn bis in die Zehenspitzen erregt an Henrys Schwanz saugen und lecken.
Fast war es, als könnte er dessen Erregung in seinem eigenen Körper fühlen. Noch einmal küsste er die Eichel sanft, dann richtete er seinen Oberkörper auf.
„Ich bin gleich zurück, Darling“, sagte er und wollte aufstehen.
„Bleib“ Henry hielt ihn am Handgelenk fest, wollte ihn zurückhalten. „Wenn du gehst, kann ich auch etwas arbeiten!“
Prüfend sah Alec ihn an. Henry zog eine Augenbraue nach oben, erwiderte den Blick. Aber da war Alec schon aufgesprungen und hatte den Schrank erreicht. Er griff nach einer der schwarzen Seidenkrawatten, die er noch nie an Henry gesehen hatte. Mit einem Nicken kehrte er zum Bett zurück und schwang sich über den nackten Mann, der ihn so sehnsuchtsvoll anblickte
.
Während er sich in einen Kuss beugte, griff er erst nach einem von Henrys Handgelenken, dann dem anderen und brachte sie behutsam über dem Kopf zusammen. Die Gegenwehr war mäßig und Alec war sich sicher, eher gespielt. Denn auch wenn Henry noch viel Kraft-Training vor sich hatte, Alec war in diesem Moment so sanft mit ihm, er hätte sich leicht befreien können. Schon hatte er Henry an einem der Querstäbe am Bettende festgebunden.
„Natürlich Liebling“, er küsste ihn hinterm Ohr, genau auf die Stelle, die Henry jedes Mal wahnsinnig machte. „Viel Spaß bei der Arbeit.“
Alec strich über die fixierten Hände. Ja, sie fühlten sich warm unter seiner Berührung an, er hatte sie nicht zu fest gebunden. Henry stöhnte leise mit geschlossenen Augen und drängte ihm sein Becken entgegen.
„Ich bin im Bad und gleich zurück, die Tür ist offen. Ruf mich, wenn etwas nicht stimmt“, flüsterte Alec ihm zu und verschwand ins Bad.
Schnell sprang er unter die Dusche. So gerne wollte er den warmen Strahl genießen, der seinen Körper umfloss, aber alles in ihm drängte zurück. Er stellte sicher, dass er wirklich sauber war, verließ die Kabine und trocknete sich hastig ab. Auf dem Weg nach draußen griff er nach den Kondomen, die er diese Woche im Spiegelschrank deponiert hatte und einer ungeöffneten Flasche Gleitgel
.
Er sprang förmlich aufs Bett, die Matratze bebte unter seinem Gewicht. Dann schmiegte er seinen Körper auf Henrys, stütze sich mit den Ellbogen ab. Längst war er wieder hart, ihre Erektionen glitten gegeneinander.
Alec konnte nicht anders – er nahm Henrys schönes Gesicht in beide Hände und sah ihm für einen Augenblick tief in die Augen. „Danke“, hauchte er, bevor er sich in einen Kuss neigte. „Liebling, ich dachte, mein Herz bleibt stehen, als ich dich am Regent’s Park entdeckt habe. Versprich mir, dass du niemals wieder dein Leben für mich aufs Spiel setzt? Du bist der mit dem aktiven Hirn, ich brauche dich – noch sehr lange!“
Henry hob den Kopf etwas an, suchte nach Alecs Lippen. Dann atmete er aus.
„Nur, weil du ein Idiot bist, der schneller aus der Hüfte schießt, als er denkt, heißt das nicht, dass du sterben sollst. Ich verspreche dir gar nichts.“ Noch einmal verband er ihre Lippen.
„Ja, ich liebe dich auch.“
„Danke übrigens für die Rosenbüsche. Wäre nicht nötig gewesen“, sagte Henry leise.
„Die zwanzig Dornen in meinen Händen waren es mir wert, dass du nicht mit Buschleichen leben musst.“
Brust an Brust glitten sie übereinander. Elektrische Impulse schienen zwischen ihren Körpern hin und
her zu blitzen. Alec spürte Henrys Hoden an seinen, warm und weich und stöhnte. Widerwillig richtete er sich auf. Dann öffnet er zwei Kondompackungen mit den Zähnen, streift sich eines der Gummis über, dann eines über Henry pochende Erektion. Der schien fast bei der Berührung zu kommen, gab einen kehligen Lustlaut von sich. Erwartungsvoll wand er sich unter ihm, die Hände immer noch festgebunden und sichtlich erregt von seiner Hilflosigkeit. Alec prüfte noch einmal, ob genügen Blut in Henrys Finger gelangen konnte und streifte dessen Ohr mit seinen Lippen. Ein paar Mal ließ er seine Zunge über die Muschel spielen, genoss, das Stöhnen seines Liebsten.
„Ich will dich so sehr!“, raunte er. „Ich will dich ganz tief in mir spüren.“
Henry riss die Augen auf. „W.… wie?“
Er brachte es kaum heraus, so heiß war er, sichtlich kurz vor einem Höhepunkt. Seine Hüften bogen sich ihm entgegen, sein Schwanz drängte immer näher. Eine kurze Massage und er wäre gekommen, da war Alec sich sicher.
„Bitte“, sagte Alec unsicher, ob das eine gute Idee war. Aber er brauchte es so dringend!
Und dann erhellte sich Henrys Gesichtsausdruck. Er legte den Kopf in den Nacken, um die Krawattenfixierung zu bewundern, dann lächelte er Alec an und nickte.
„Nimm dir, was du willst.
“
Erleichtert und bis zum Anschlag erregt atmete Alec aus. Er griff nach der Gleitgelflasche, verteilte in der Aufregung viel zu viel auf seiner Hand und begann Henrys Schwanz einzureiben. Schön und lang glitt der durch seine Finger, zuckte erwartungsvoll. Schließlich verteilte er mehr Gel zwischen seinen Backen, weitetet seinen Eingang erst mit einem, dann mit zwei Fingern. Dann senkte er sich langsam auf Henrys Erektion.
Alec atmete durch, Schockwellen der Lust strömten durch seinen Körper, als Henry endlich in ihn glitt. Der erste schmerzhafte Moment verging schnell, wich dem wundervollen Gefühl, ausgefüllt zu sein. Endlich mit dem Mann verbunden, den er liebte, schob Alec seine Hüften im langsamen Rhythmus vor und zurück. Henry folgte ihm bald.
Er streckte seine Hand aus und Alec verband ihre Finger. Alec stöhnte unkontrolliert, sein Atem kam in schnellen Stößen. Mit geschlossenen Augen erhöhte er das Tempo, ritt schneller, fordernder. Wann immer Henrys Schwanz über seine Prostata rieb, schob er Alec ein Stück näher an den Abgrund. Mit einer Hand umfasste er seine Erektion und begann sie zu massieren. Bis zum Anschlag nahm er Henry auf, spürte seine Hoden an dessen Haut, nur um ihn gleich darauf wieder aus sich herausgleiten zu lassen. Immer schneller wurde er, wurde fortgetragen von seiner Lust, bis er Sterne sah, in deren Mitte er
explodierte. Nur Sekunden später stöhnte Henry laut, bäumte sich auf und presste sich dann tief in die Matratze, während der Höhepunkt seine Glieder zucken ließ.
Unwillig sich zu trennen, schob Alec sein Bein über Henrys Hüfte, befreite sie von den Kondomen. Schließlich öffnete er die Fixierung und ließ sich neben Henry fallen. Er zog ihn in eine enge Umarmung und zog die Decke über sie.
„Babe, das war ... so heiß“, flüsterte Henry ihm mit brüchiger Stimme ins Ohr. Eine Weile atmete er nur, dann räusperte er sich. „Ich hab Angst“, gab er leise zu. „Bis vor ein paar Wochen habe ich oft wochenlang nur mit dem Pizzaboten gesprochen. Und plötzlich gibt es gleich zwei Familien in meinem Leben, sechs Menschen, und alle brauchen Hilfe, unsere Hilfe. Ich ... ich weiß nicht, ob ich das schaffen kann.“
Alec atmete ein und aus, zog Henrys Geruch tief in seine Nase.
„Und ich dachte, ich kann es alleine“, gestand er. „Aber sieh mich an – ich habe nur Mist gebaut, hätte dich fast verloren. Jetzt sind wir ein Team!“
Henry lachte leise. „Der MS-Kranke, der zu viel grübelt und der Mann, der zu schnell handelt – oh ja, wir sind ein tolles Team. Vielleicht sollten wir unsere Familien zur Adoption freigeben?“
Alec zog ihn noch näher und küsste ihn sanft
.
„Wer will die schon?“ Er grinste. „Nee, ich fürchte, die haben nur uns. Wir finden schon zusammen raus, wie es weitergehen kann. Einen Tag nach dem anderen.“
Henry nickte. „Einen Tag nach dem anderen“, sagte er und klang endlich entspannt.