E
s zerfleischte mich und ich fand keine Lösung. Ich rang mit mir und mit der Kälte draußen, wo ich im Schnee stand. Was hatte ich nur angerichtet, Kit? Warum war ich nur so?
Wie konnte ich Poppy nur mit ihr
verwechseln? Wie konnte ich nur einen Traum mit der Wirklichkeit vermischen? Solche Wachträume hatte ich in dem Umfang noch nie gehabt.
Diese Situation überforderte mich. So war ich nicht, auch wenn man mir etwas anderes nachsagte. Ja, ich verachtete Frauen, sie waren für mich nichts wert. Aber ich war weder pädophil noch ein Vergewaltiger. Nein, ich machte mir mehr einen Spaß daraus, sie für meine Zwecke zu manipulieren. Sie
so zu benutzen, dass sie mir freiwillig alles gaben und sich hinterher dafür schämten. Oder auch nicht. Zumindest dachten sie stets, es zu wollen. Dabei beeinflusste ich sie so gravierend, dass es mich belustigte, wie einfach gestrickt Frauen waren.
Nur das mit Poppy. Es war verfickt.
Nicht nur, wie vor meinen Augen das Hier und Jetzt verschwand. Vielmehr peinigte mich dieses Verlangen. Schlimmer noch, Kit, sie hatte sich zu gut angefühlt.
Nach wie vor spürte ich ihre Enge und das, Stiletto, zerstörte meinen Kopf, den Verstand und alles, was ich zuvor geglaubt hatte. Diese Situation zerfetzte mich so immens, dass ich kaum Luft bekam.
Denn das, Kit, war zu viel für mich. Ich war besessen von dir. Du warst nicht so eine elendige Schlampe, die sich von einem Schwanz beeinflussen ließ. Wobei sich das auch geändert hatte. Wenn es auch nur meinen besten Freund betraf. War das der Grund, warum ich dieses Kind begann zu begehren, oder war es die Tatsache, dass sie Jungfrau war? Egal, wie krank die Antwort darauf auch war, ich hasste mich dafür. Mich und sie.
Ohne eine Lösung betrat ich wieder die Villa. Die Gedanken, die Fragen und auch das Hoffen auf eine simple Vorgehensweise schob ich beiseite, als ich an Cs Büro vorbeikam. Spontan entschied ich mich, seinen Laptop zu benutzen, um Nadine eine Mail zu schreiben. Die Arbeit. Damit konnte ich mich auf andere Gedanken bringen. Weit weg vom eigentlichen Geschehen konnte man möglicherweise später zu einer Klärung kommen, ohne meine Freunde einweihen zu müssen. Denn das würde mich höchstwahrscheinlich mehr als nur ein blaues Auge kosten. D würde vielleicht darüber hinwegsehen, da er ein sadistischer Bastard war und nur dein Wohl im Sinn hatte. Abgesehen von den Kindern und den Geschäften war ihm alles scheißegal.
Greg jedoch würde mich umgehend hinrichten.
Mit flauem Magen betrat ich den Raum und steuerte direkt den Tisch an. Als ich mich auf den Stuhl setzte, stach mir ein brauner Umschlag ins Auge, der mit ›Calvin‹ beschriftet war. Ich nahm ihn zwischen die Finger und spürte einen kleinen, harten Inhalt. Es fühlte sich wie ein USB-Stick an. Lächelnd öffnete ich ihn und ließ den schwarzen Stick auf den Tisch fallen. Dieser kleine Schatz lenkte mich nun vollkommen von der Tat ab und ich klappte den Laptop auf, um zu erfahren, welche Informationen C wohl erreicht hatten. Mit diesen konnten auch sicher wir etwas anfangen. Wissen war bekanntlich Macht.
Der Bildschirm wurde hell und ich riss die Augen auf. Bilder und einige geöffnete Dateien mit Dokumenten überlagerten den Desktop. C musste nur den Bildschirm zugeklappt haben, anstatt alles vor Fremden zu sichern. Nur konnte ich darüber nicht nachdenken, denn zwei grüne Augenpaare stachen mir entgegen, genauso wie diese Sommersprossen. Oh, Stiletto, mir lief es eiskalt den Rücken runter. Dein Boss wusste, wer die Kleine war. Eine ältere Version von Poppy strahlte lachend. Unverwechselbar war das ihre Mutter. Die Ähnlichkeit war so enorm, dass ich hart schluckte. Er ahnte es, als er sie das erste Mal gesehen hatte. Deswegen hatte er er unvermittelt russisch gesprochen. Verfickt noch mal.
Diese Frau stand neben einem Mann, der einen Arm auf ihre Schultern abgelegt hatte, und dieser Kerl kam mir unweigerlich bekannt vor. Nur spontan fiel mir nicht ein, woher. Meine Neugier wurde geweckt. Also nahm ich die Maus und klickte mich durch die Bilder und Dokumente, die mir mit jedem Wort Schweißperlen auf die Stirn brachten. Das, was ich las, war definitiv mein Untergang. Unser aller Untergang.
Sie war nicht irgendein Mädchen. Sie war die verfickte Tochter von Dimitrij Sokolov. Ihr Vater war das Oberhaupt der Smirnow-Bruderschaft.
»Scheiße!«, hauchte ich. Das änderte ALLES! Neue Fragen tauchten auf. Schließlich war sie im Container!
Ich klickte mich weiter durch die Informationen. Laut der Bratwa war Praskowja vor zehn Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen.
Praskowja.
Diesen Namen las ich mehrfach. Sie hatte ihn mir genannt, dieses dumme Ding. Dachte sie nicht, dass wir herausfinden würden, wer sie war? Pascha.
Die Informationen wurden immer merkwürdiger. Nicht nur ihr angeblicher Tod. Denn die einzige Tochter von Dimitrij wäre jetzt neunzehn und sicher keine fünfzehn Jahre alt. Hatte sie bei ihrem Alter gelogen oder war sie gar nicht die Tochter?
Doch, war sie. Die nächsten Bilder der kompletten Familie bestätigten es. Falls sie keine Zwillingsschwester hatte, war sie Praskowja Sokolov, Tochter der Smirnov-Bratwa.
Und fuck … Ich hatte mich an ihr vergangen! Ob absichtlich oder nicht, war nicht mehr von Bedeutung.
Keine Ahnung, warum man ihren Tod vorgetäuscht hatte. Aber falls das herauskommen würde, was ich getan hatte, gäbe das einen Krieg, dem wir im Moment sicher nicht gewachsen waren. Nicht bei dem Ganzen, was D geplant hatte und was uns gerade schwächte.
D durfte nicht erfahren, wer sie war. Und erst recht nicht, was ich getan hatte.
Verfickt, sie war kein Kind, diese miese, verlogene Schlampe!
Die aufkommende Wut stresste mich. Diese scheiß Schlampe spielte ein falsches Spiel. Sie war sicher aus gutem Grund hier und ich konnte es D nicht sagen!
Wir mussten sie loswerden. Wiederum wusste Sokolov, dass sie hier war.
Mein Kopf stand kurz davor, zu explodieren. Ich lehnte mich zurück, fuhr mir wild durch die Haare und mein Blick fiel
auf den Stick. Was hatte Calvin noch in petto?
Also nahm ich ihn und hielt ihn für einen Moment zwischen den Fingern. Für eine Sekunde wollte ich nicht wissen, was sich darauf befand. Dachte sogar, dass es mich gänzlich auseinanderfetzen würde. Doch im nächsten Augenblick schob ich das Teil in den Laptop und öffnete die einzige, vorhandene Datei.
Wenig später bekam ich eine Gänsehaut, als sich der Film abspielte. Kit, dieses Video. Fast hatte ich geglaubt, dass es nicht schlimmer kommen könnte. Aber wenn du das sehen würdest … Nein! Verfickt, nein!
Ohne mir das Video bis zum Ende anzuschauen, riss ich den Stick raus und steckte ihn in die Tasche.
Die ganze Lage spitzte sich so dermaßen gefährlich zu, dass ich rasch eine Lösung finden musste, bevor unser aller Tod nahte.
Zügig brachte ich die Tabs in der Ordnung, wie ich sie vorgefunden hatte, schloss den Bildschirm und strich mir durchs Gesicht. Immer wieder fuhren meine Hände über meinen Kopf und ich hatte keine Ahnung, wie wir da herauskommen würden.
Es gab nur eine Möglichkeit. Mit einer bewussten Entscheidung, unser Leben zu retten, stand ich auf und verließ umgehend mit zügigen Schritten das Büro. Ich eilte über den Flur, die Treppe hinauf und geradewegs zum Gästezimmer, wo ich sie zurückgelassen hatte. Dabei wurde mir klar, dass nicht allein meine Tat uns in Gefahr gebracht hatte. Ihre Anwesenheit zerstörte nicht nur die Pläne, nein, es ging noch viel mehr vor, was unser Leben kosten könnte. Deswegen zog ich schon vor der Tür die Knarre, lud sie durch und fischte mit der anderen Hand den Schlüssel aus der Tasche. In dem Moment, als ich den Schlüssel hineinstecken wollte, glitt die Tür auf und mir klappte die Kinnlade herunter. Sie war offen. Langsam schob ich die Tür auf, suchte den Raum ab und durch
das Licht im Flur und den strahlenden Mond erhellte sich das Zimmer. Schließlich fand ich sie im Bett und das nicht allein. Mila, der kleine nervige Wirbelwind, lag neben ihr. Die Knarre auf Poppy gerichtet schlich ich mich ans Bett heran, sodass ich die schlafenden Mädchen nicht weckte. Ein einzelner Schuss in ihren Kopf würde vorerst all unsere Probleme lösen. DU würdest nie erfahren, was ich ihr angetan hatte. Müsstest mir daher auch nicht verzeihen. Und das Video würde ich verschwinden lassen. Ihre Leiche würde man irgendwo außer Landes finden und wir hätten auch keine Auseinandersetzungen mit Sokolov. Seine Machenschaften würden wir damit ebenfalls zerschlagen und wir wären aus dem Schneider, ohne einen Krieg zu provozieren.
Es wäre die Lösung.
Nur ihren Mord würde ich dir erläutern müssen. Allerdings war Mila hier. Sie wäre eine Zeugin und du würdest ihr mehr Glauben schenken als mir.
Widerwillig stellte ich fest, dass es nicht die beste Lösung wäre, und sicherte die Knarre, bevor ich sie wieder wegsteckte.
Lieber wollte ich es wie einen Selbstmord oder Kollateralschaden aussehen lassen. Ein anderer Plan musste her.
Ich setzte mich in die Ecke, ließ die beiden Mädels nicht aus den Augen und meine Gedanken rotierten. Sie umkreisten mich, dass mir schwindelig wurde, und ich schloss die Lider, bis mich vor Stress erschöpft der Schlaf einholte.
Ein Knacken riss mich aus dem unruhigen Schlaf. Als ich die Augen öffnete, drang ein Lichtkegel in mein Zimmer. Durch das Öffnen der Tür schien das Flurlicht direkt hinein und zeigte ihre Konturen. Auf den Ellenbogen richtete ich mich auf, glaubte, noch zu träumen, und rieb mir mit einer Hand über die Augen. Da verschwand das Licht
wieder und ich hörte die Tür sich schließen. Jedoch vernahm ich auch, dass sich mir Schritte näherten. Ich streckte die Hand nach der Nachttischlampe aus und schaltete sie ein. Es war kein Traum. Sie stand mitten im Raum. Ihr Blick verriet, warum sie hier war. Ebenso, wie sie sich auf die Unterlippe biss, als sie meinen nackten Oberkörper musterte. Ihre wirren, blonden Haare fielen ihr auf die Schultern und ich schluckte, als ich ihre aufgestellten Nippel, die gegen das dünne und viel zu kurze Nachthemd drückten, sah. Die dünne Seide umgab ihre Figur und gab Preis, dass sie darunter nackt war. Unweigerlich dachte ich an das, was ich getan hatte. Spürte sie wieder an mir und wie willig sie mir entgegenkam. Ich sollte mich ekeln. Tief im Herzen tat ich es auch, aber mein Glied wollte etwas anderes und stellte sich pulsierend auf.
Langsam kam sie näher und ein leichtes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Als sie genau vor mir stand, beugte sie sich zu mir runter und flüsterte:
»Habe ich dir nicht gesagt, dass du das beenden sollst, was du angefangen hast?« Ihre Lippen glitten mit ihrem heißen Atem über meine Haut und mir fiel wieder ein, wer sie war. Ich setzte mich weiter auf, wollte schleunigst Abstand zu ihr suchen. Doch schon hielt sie mich mit ihrer Hand auf meiner Brust auf und drückte mich auf den Rücken zurück. Eigentlich hätte ich dagegen ankämpfen können, da ich viel stärker war als sie. Aber meine körperliche Reaktion auf sie hielt mich gefangen.
Auf der Bettkante setzte sie sich neben mich und ihre Nägel kratzten sanft über meine Brust. Gedankenverloren malte sie Kreise auf meine Haut, glitt immer weiter nach unten. Gefesselt von ihrer spürbaren, eindringlichen Sinnlichkeit und dem Schock, was passieren könnte, wenn sie weitermachte, verfiel ich in eine Art Starre. Sprachlos beobachtete ich ihre Züge und konnte sie nicht aufhalten, als ihre Hand unter der Decke und in meinen Shorts direkt zu meiner Härte verschwand. Sie umschloss die pralle Länge und raubte mir damit jeden Atemzug. Dann drückte sie leicht zu und ich wollte sie daran hindern, fortzufahren. Zeitgleich rutschte ihr einer
der dünnen Träger von den Schultern und mein Blick haftete sich erschrocken an die pralle Brust, die zum Vorschein kam, mit der aufgestellten Spitze, die so schön rosa war. Verfickt, ich konnte sie nicht aufhalten, ich verzweifelte zwischen richtig und falsch, zerbrach am Verlangen und dem gleichermaßen großen Ekel. Scheinbar wusste sie, was das alles mit mir anrichtete, ließ etwas lockerer, nur um mich mit Daumen und Zeigefinger an der Vorhaut zu foltern. Vor und zurück schob sie diese, sodass elektrische Schläge durch meinen Körper fuhren. Mit der anderen Hand schob sie den noch sitzenden, dünnen Träger von der Schulter und beide Brüste streckten sich mir entgegen. Es wurde völlig krank. Unverständlich. Und so verfickt geil, dass ich nicht wusste, wo mir der Kopf stand. Sie begann mehr Druck auszuüben, nahm meine komplette Länge wieder in ihre weiche Hand und mit der anderen strich sie sich über die Brust. Mein Blick klebte an ihren Fingern. Und als könnte sie meinen Gedanken folgen, zupfte sie leicht stöhnend am Nippel, so wie ich es tun würde. Es raubte mir den Verstand. Die Hitze in mir, das Verlangen, sie sofort wie ein Wahnsinniger zu ficken, und die Tatsache, dass sie es war. Mich davon abhaltend, sie zu packen und mich in sie zu rammen, ballten sich meine Fäuste ins Laken und mein Herz pumpte genauso schnell wie meine Lunge.
Doch das reichte ihr noch nicht. Sie nahm die Hand von sich, nur um ihr verfickt kurzes Nachthemd nach oben zu raffen, und spreizte die Beine, damit ich ihre feuchte Spalte zu Gesicht bekam. Nun wanderten ihre Finger genau zu dieser fürchterlich geilen Nässe und sie steckte sich gleich zwei Finger rein.
Ich hielt die Luft an, konnte den Blick nicht abwenden und gleichzeitig spürte ich die neckende Reibung an der Eichel. Ich drehte durch. Ich wusste es. Das durfte alles nicht sein. Es war sie. Dennoch war ihr lustvolles Wimmern nicht zu überhören und gemeinsam mit den schmatzenden Geräusch ihrer Fotze wanderte es mir durch den Leib, direkt in meine Eier, die sich zusammenzogen.
»Scheiße!«
»Verfickte Scheiße!«, hauchte ich, als mich dieser Traum weckte. Das Gefühl war so gegenwärtig, dass mir speiübel wurde. Mit den Handflächen rieb ich mein Gesicht, versuchte, diese Erinnerung zu vertreiben, und schaffte es kaum wegen der pulsierenden Erektion, die nicht sein durfte.
Ich konnte nicht nachvollziehen, warum mich diese Träume wieder plagten. Lange waren sie weg gewesen. Hatten sich mit den Jahren verflüchtigt und nun waren sie so nah, als wäre es gerade erst passiert und nicht ein Teil meiner verdorbenen Jugend. Nur langsam beruhigte sich meine Atmung. Aber allmählich schwand die Hitze und tauschte den Platz mit der Kälte, die ich willkommen hieß. Ich schaute auf. Noch immer schliefen die beiden Mädels. Nur hatten sie sich im Schlaf bewegt. Nun lagen sie engumschlungen aneinander, hielten sich gegenseitig und nur ihre Kleidung und das Laken zwischen ihnen trennten sie voneinander. Es war ein interessanter und merkwürdiger Anblick. Wie ein sich liebendes Paar kuschelten sie miteinander. Was an sich nicht merkwürdig war – abgesehen davon, dass ich vermutete, dass zwischen Mila und Riley was lief. Von seiner Seite aus mit Sicherheit. Von ihrer Seite war es mir gerade nicht mehr so klar. So interessant das Bild auch war, ich konnte nicht länger sitzen bleiben. Auch wenn die Sonne aufgegangen war und den Tag ankündigte, war ich zu geschlaucht, um in den Tag zu starten, weshalb ich zum Bett ging und mich auf die freie Seite neben Poppy ausstreckte. Es war abgefuckt, mich neben mein Opfer zu legen. Aber ich war am Arsch und konnte sie nicht allein lassen, bis mir ein guter Plan einfiel. Zudem wusste ich auch nicht, was Mila mitbekommen hatte. Poppy konnte ihr zum Glück nicht sagen, was passiert war.
Nachdem ich die Arme hinter dem Kopf verschränkt hatte, schloss ich die Augen, um dann im nächsten Moment zu erstarren.
Poppy hatte sich umgedreht und bettete ihren Kopf auf
meiner Brust. Ich riss die Lider wieder auf und wusste zum ersten Mal nicht, was ich tun sollte. Gerade als ich die Hand vorzog und sie an der Schulter wegdrücken wollte, schlang sie einen Arm um meinen Bauch. Verfickt, sollte das ein Scherz sein?
Tief im Schlaf merkte sie nicht, dass sie sich an das Monster schmiegte. Und ich war noch kranker. Anstatt sie nämlich von mir zu schieben, strich ich eine kupferne Haarsträhne aus ihrem Porzellangesicht und betrachtete die kleinen vielen Pünktchen auf ihrer Nase. Was tat ich da nur?
Jetzt missachtete ich alle Selbstzweifel und legte auch noch einen Arm um sie. Wie von selbst drückte sie sich näher an mich. Was für eine kranke Scheiße. Ich hatte mich erst vor wenigen Stunden an ihr vergangen. Das wusste sie. Das wusste ich. Und dennoch lag sie in meinen Armen. Wenn ich noch einen Funken Verstand besaß und etwas Anstand, sollte ich sie von mir stoßen. Nur konnte ich es nicht. Plötzlich bewegte sich Mila. Scheinbar suchte sie Poppy im Schlaf, drehte sich und kurz darauf kuschelte sie sich von hinten an sie, während mein Arm dazwischen lag. So bizarr das war, es fühlte sich erstaunlich gut an.
Erst da nahm ich Poppy so richtig wahr. Auch ihre Rundungen, die unbestreitbar waren. Schließlich presste sie ihre monströsen Brüste regelrecht an meine Flanke. Ich atmete tief durch, drängte jeden Gedanken weg und schloss erneut die Lider. Ich durfte Poppy nicht so wahrnehmen oder sie gar so spüren. Trotzdem blieb ich genau so liegen.
Alles um uns herum schaltete ich ab, horchte in mich hinein und regulierte meine Atmung. Ungewollt nahm ich ihren Duft in mich auf und dachte nicht länger darüber nach. Zu konfus war das alles und gleichzeitig war ich zu müde, um mich weiter damit zu beschäftigen. Fast ergriff mich wieder der Schlaf. Doch da hörte ich Poppy. Leise, dünn und fragil flüsterte sie: »Edwin.«
Edwin.
Da war ich hellwach. Wer war Edwin? Es war eindeutig, dass sie träumte und … sie drückte sich noch näher an mich. Sie träumte von ihm. Einem Liebhaber? Einem Ex-Freund? Und sie verwechselte mich mit ihm?
Scheißegal, denn genau in jenem Moment kam mir die Idee. Die Lösung für all meine Probleme.