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Thornton ist interessiert“, sagte Mister McKee, nachdem er das Telefongespräch beendet hatte. Wir hatten es mit angehört und waren von daher zumindest über das im Bilde, was unser Chef gesagt hatte. „Er will, dass das Treffen mit Mallone hier im Federal Building stattfindet. Aber er besteht darauf, dass Mallone einen Anwalt dabei hat – und wenn es ein Pflichtverteidiger ist!“

„Noch ist er nicht offiziell angeklagt“, gab ich zu bedenken.

„Ja, aber Thornton fürchtet zu Recht, dass am Ende ein Verfahrensfehler den ganzen Prozess platzen lässt, selbst wenn die Beweislage noch so gut ermittelt wurde!“

„Was will Thornton Mallone denn anbieten?“, fragte Milo. „Ich meine bei Mord...“

„Meinem Eindruck nach räumt Mister Thornton dem Fall Longoria Priorität ein, was ich irgendwie auch verstehen kann.“

„Sollten nicht alle Mörder und Mordopfer vor dem Gesetz gleich sein“, fragte ich.

„Das sind sie auch, Jesse“, wies Mister McKee mich zurecht. „Zumindest für uns. Die Justiz ist manchmal gezwungen Kompromisse zu machen, wenn sich Sachverhalte nicht eindeutig beweisen lassen oder es darum geht, vielleicht einen kleinen Fisch etwas früher laufen zu lassen, um einen ganz großen Hai an die Angel zu bekommen!“

Wir waren sofort nach dem Gespräch mit Big Brian zu unserem Chef gegangen, um ihn über Mallones Aussage zu informieren. Mochte dessen Geschichte im ersten Moment auch wie eine schlecht zurecht gelegte Ausrede von einem großen Unbekannten klingen, die sich bislang durch gar nichts belegen ließ. Sie hatte zumindest eines für sich.

Wir brauchten dann nicht länger nach einem Motiv für Mallone zu suchen.

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