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Eine halbe Stunde lang quälten wir uns durch die verstopften Straßen von Hoboken und erreichten schließlich die Jefferson Road, in der die DEAD SAILOR Bar zu finden war.

Allerdings war ich gezwungen, mit dem Sportwagen in einem der umliegenden Parkhäuser einen Platz zu suchen, was uns eine Viertelstunde Fußmarsch durch das nasskalte Wetter einbrachte. Als wir die Bar erreichten, waren wir ziemlich durchnässt.

Innen war die Atmosphäre dafür um so gemütlicher.

Die DEAD SAILOR Bar war im Stil einer alten Seemannskneipe eingerichtet. An den Wänden hingen Netze und ein Anker. Schiffsmodelle hingen von der Decke und man hatte das Gefühl, sich im Bauch eines Segelschoners zu befinden.

Milo und ich gingen getrennte Wege, zeigten überall unsere Marken und außerdem Fotos von Big Brian vor. Das Phantombild des Sommersprossenmannes hatten wir natürlich auch dabei.

Die größeren Erfolgschancen sahen wir natürlich beim Personal. Leute, die in einer Bar arbeiteten, hatten oft einen guten Blick für Menschen und ein sicheres Gedächtnis für Gesichter.

Ich fand schließlich jemanden, der Brian Mallone vor ein paar Wochen in der DEAD SAILOR Bar gesehen wollte.

Es war einer der Barmixer, ein schlanker, dunkelhaariger Mann mit einem exakt geschnittenen Kinnbart.

Er trug eine dunkle Weste, ein weißes Hemd und eine Fliege, wie es dem Stil des Hauses entsprach. Sein Gesicht verzog sich mit einer Mischung aus Widerwillen und Amüsement, als er das Foto von Mallone sah.

„Dieser Gast hat unsere Bar tatsächlich besucht. Legen Sie mich jetzt nicht auf ein Datum fest, aber das war definitiv bevor wir den Besuch von der Steuerprüfung hatten. So etwas vergisst man nämlich nicht, kann ich Ihnen sagen. Die haben hier das Unterste zu oberst gekehrt und wollten für jeden Strohhalm einen Beleg sehen...“ Ich hörte ihm eine Weile zu und versuchte dann das Gespräch wieder auf den für die DEAD SAILOR Bar so absolut untypischen Gast lenken. „War dieser Mann in Begleitung? Hat er sich mit jemandem getroffen?“

„Ja, hat er. Da saß noch jemand neben ihm. Ich erinnere mich genau, denn das war ein ziemlich schwieriger Kunde, der mit meinen Drinks nicht so recht zufrieden war – und das kommt wirklich selten vor!“

„Was waren das für Schwierigkeiten, die er damit hatte?“, fragte ich.

„Wollen Sie einen probieren? Dann werden Sie sehen, dass sein Gemecker unbegründet war.“ 

„Geht leider nicht. Ich muss noch einen Wagen steuern.“

„Bedauerlich.“

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