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Dsou verließ etwa zur selben Zeit das Funkschapp des Schiffes. Den Funker der italienischen Besatzung hatte er längst zu den anderen ins Odeon-Kino geschickt. Dsou kannte sich zur Genüge mit der Anlage aus, um mit Philip Hou drüben auf der „Lotung“, die Parallelkurs zur „Ancona“ hielt, sprechen zu können.

Was er erfahren hatte, befriedigte ihn zutiefst. Philip war es gelungen, die „Cruise Missiles“ zu trocknen und wiederherzurichten. Sie lagen jetzt unter Deck des Trawlers, und er hatte einige Zeit daran herumgebastelt, natürlich nicht ohne einen der Strahlen-Schutzanzüge, die zur umfangreichen Ausrüstung des Spezialschiffes gehörten. Die Staustrahltriebwerke waren funktionsfähig und hatten noch genügend Treibstoff, um vom Bomber aus später ins Ziel dirigiert zu werden. Auch die bordeigenen Mini-Computer der Geschosse, an denen Hou kleine Defekte festgestellt hatte (die beim Abschuss in Vandenberg, Kalifornien, wahrscheinlich noch nicht vorhanden gewesen waren), hatte er so weit justieren können, dass ein sicherer Schuss auf Peking mit beiden Raketen gewährleistet war.

Dreihundert Kilotonnen TNT Sprengkraft, dachte Dsou, mehr als zwanzig Mal so viel wie „Fat Man“, die Nagasaki-Bombe, besaß.

Er blickte auf die Armbanduhr und stieg zum Deck 1 hinab. Der Besuch bei Seiichi Tanaka war nach Ablauf der vierundzwanzig Stunden fällig geworden.

Dsou erreichte das Deck 1, marschierte den Gang entlang, bog um die Ecke und sah nur einen Posten vor einem der beiden Schotte stehen, hinter denen Tanaka, Spontini und Cancogni in Haft sitzen mussten.

Dsou stutzte.

Der Posten hob den Kopf an; Dsou konnte nun sein Gesicht erkennen. Im selben Augenblick flog auch die Maschinenpistole in den Händen des Mannes hoch, die MPi, die er von einem der überrumpelten Chinesen erbeutet hatte. Ihre Mündung zielte auf Dsou Taofen.

„Tanaka“, sagte Dsou, und in seinem Hals stieg etwas Dickes, Kloßförmiges empor.

„Weg mit der Waffe, Dsou“, sagte Seiichi. „Oder ich schieße. Du kannst dich darauf verlassen. Es ist aus.“

Dsou griff trotzdem zur Mp und versuchte, sie in Anschlag auf den verhassten Widersacher zu bringen. „Stirb, du Hund!“, schrie er.

Seiichi drückte ab. Er hatte die MPi auf Einzelfeuer eingestellt, wie Dsou, als dieser ihn oben auf dem Brückendeck angeschossen hatte. Und wie Dsou gab er keinen tödlichen Schuss ab - sondern zielte nur auf dessen linke Schulter.

Dsou drückte auch noch ab, aber die Feuerstöße seiner Mp trafen gegen die Schotte, die Projektile prallten ab und jaulten als Querschläger durch den Gang, vor denen Seiichi Tanaka sich jedoch in Sicherheit brachte, indem er sich platt auf den Boden warf.

Dsou krümmte sich vor Schmerzen, sackte zu Boden.

Der Japaner sprang auf, sobald der Chinese das Feuer kurz einstellte, hechtete auf ihn zu und packte ihn. Sekunden später hatte Tanaka dem Chinesen die MPi entrissen.

Bevor Dsou noch etwas unternehmen konnte, schickte Seiichi ihn durch einen Hieb ins Reich der Träume. Gleich darauf bückte er sich nach ihm, nahm ihm alle Waffen, die er sich zugesteckt hatte, ab, auch die ovale Erkennungsmarke der Nuclear Task Force.

Danach fesselte Seiichi Tanaka den Anführer der Terror-Gang und stieg zum Brückendeck hinauf.

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