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Der Alte schlummerte in einem blauen Himmelbett. Die Glatze leuchtete fahl im Nachtlicht, das er stets brennen ließ - nicht aus Angst, denn er hatte keine mehr, sondern aus Gewohnheit. Für seine Jahre war sein Schlaf sehr tief.

Sein Atem rasselte und übertönte das winzige Geräusch, als die Tür zu seinem Zimmer aufschwang und der Vorhang am offenen Fenster sich in der Zugluft bauschte. Nur ein sanftes Zucken lief durch seine weißen, fast durchsichtig erscheinenden Greisenhände. Sie lagen brav vor ihm auf der Decke. Lediglich der hagere Kopf glitt ein kleines Stück zur Seite.

Irgendwo im Haus sperrte ein Schloss, doch auch das störte den 67jährigen nicht. Seit er sich zur Ruhe gesetzt hatte und die Finger von den Geschäften und Spekulationen ließ, ging es ihm gesundheitlich wieder viel besser. Der kleine Infarkt vom vergangenen Winter war fast vergessen. Nur manchmal spürte er noch ein leichtes Ziehen in der Brust, das ihn gemahnte, den eher betulichen Lebenswandel beizubehalten.

Jeremias Denver wollte mindestens hundert werden. Vielleicht träumte er gerade davon. Zehn Minuten später war er tot.

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