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»Wie viel hast du ihm gegeben?«

»Fünfhundert«, antwortete Stormy Warden wahrheitsgemäß. »Und zwanzig fürs Taxi.«

»Bist du übergeschnappt?«

Malcolm Jaggedy federte aus dem Drehstuhl hoch.

»Die Information war es wert, Boss. Sie betrifft uns unmittelbar. Außerdem steht der Portier vom ,Target‘ schon seit zwei Jahren auf der regulären Informantenliste.«

»Wir hängen da nicht drin, eh?«

»Gefährliches Gebiet. Der Schuppen gehört einem Bonzen aus der Stadtverwaltung. Unbestechlich. Er wird schon von der Mafia bezahlt.«

»Shit. Aber erzähl weiter!«

Malcolm Jaggedy setzte sich wieder.

»Dieser Denver war dort.«

»Welcher Denver?«

»Der bei Ihnen mit dreihunderttausend in der Kreide steht und den Jeff und ich uns gestern zur Brust genommen haben. Drei Tage Frist.«

»Ach der!«

»Eben.«

»Und? Was ist mit ihm? Vor ’ner knappen Stunde bin ich aus Vegas zurückgekommen. Wie sollte ich wissen, was hier inzwischen alles gelaufen ist? Du und Jeff seid für die normale Abwicklung verantwortlich. Die Termine standen fest. Also?«

Stormy Warden referierte eine halbe Stunde, immer wieder dadurch unterbrochen, dass Malcolm Jaggedy plötzlich eine immense Lust überkam, Zeitungsartikel zu überfliegen, statt einen Kontinent. Die Lektüre gefiel ihm nicht. Und noch weitaus weniger gefiel ihm, was der spitzohrige Portier des »Target« mitgeteilt hatte. Der Bericht endete ein paar Minuten vor dem Auftauchen jenes von June March so sehnlich erwünschten »Rollkommandos«.

»Dieser komische Bount Reiniger kennt jetzt Ihren und unsere Namen«, meinte Stormy Warden abschließend.

»Ja, ja. Ich kenne den seinen auch. Ein lästiger Kerl. Mit Denver komm ich klar, aber dieser Reiniger stört mich schon. Kein Spieler, keine Schulden, etwas vermögend sogar, einen Bungalow in Kings Point, einen kleinen Kajütkreuzer in der Manhasset Bay, dann noch hundert Quadratmeter Etageneigentum nahe dem Central Park.« Der smarte Malcolm Jaggedy schüttelte unwillig den Kopf. »No. Dieser Reiniger stört mich wirklich. Auf dem normalen finanztechnischen Weg lässt er sich nicht aus dem Verkehr ziehen.«

»Es gibt noch einen zweiten, Boss.«

»Ich weiß, ich weiß. Nur entspricht das nicht ganz meinem Stil.«

»Jeff und ich haben schon diesen oder jenen säumigen Gläubiger eliminiert.«

Jaggedy winkte ab.

»Um die Zahlungsmoral der übrigen Klienten zu festigen, natürlich. Aber wie soll ich das vorzeitige Ableben dieses Bount Reiniger verbuchen?«

»Mit einer hübschen Prämie für Jeff und mich«, schlug Stormy Warden vor. »Und einem sanften Gewissen unter Ihrem Ruhekissen.«

Malcolm Jaggedy legte die Finger an die heißen Schläfen. Die kalten Kuppen taten gut.

»Dein Vorschlag hat Hand und Fuß, Warden. Er gefällt mir trotzdem nicht.«

»Wieso?«

»Aus einem unguten Gefühl heraus. Ich möchte euch beide nur ungern verlieren bei dieser Transaktion.«

»Dürfen wir auch auf eigene Faust vorgehen, Boss?«

»Nein.«

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