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Hinter den Kulissen herrschte Hektik. Es war nicht einfach gewesen, Toby Rogers von der Notwendigkeit dieser Farce zu überzeugen.

Und June March befand sich, psychisch gesehen, derzeit auf Tauchstation. Sie hatte sich zum ersten Mal während ihrer nun schon so lange dauernden Beziehung krank gemeldet, schmollte wohl in die Kissen ihres Jungfrauenapartments oben in der 168sten Straße.

»Wenn du dich nur nicht geirrt hast«, moserte Captain Toby inmitten seines privaten Smog.

Bount saß ihm gegenüber und schluckte schlechten Whisky. Seinem Knausern nach hätte Rogers auch stinkreich sein können, denn normalerweise waren es ja gerade die mittleren Einkommensklassen, die zur Verschwendung neigten.

»Ich muss diesen Kerl in Panik bringen. Da hat er sich alles so gerissen überlegt, und jetzt steht er plötzlich vor dem Nichts. Selbstverständlich hätte er die alte Lady beerbt, sobald Graham auf dem elektrischen Stuhl brutzelte und auch Jeanny aus dem Weg geräumt war. Es musste ihm ganz gut in den Kram gepasst haben, als er erfuhr, dass Dr. Brumer den Knaben frei bekam. Über Philipa Madrigan kannte er ihn ja ganz gut. Außerdem nehme ich an, dass er ihn eine Weile beschattete und so über seine Lebensgewohnheiten bestens Bescheid wusste. Vermutlich stolperte er sogar über deinen Kredithai und seine Inkassobeamten. Wie geht’s Jaggedy eigentlich?«

Die Andeutung von Zufriedenheit breitete sich über Rogers derbe Bullterrierzüge. Er faltete die fleischigen Hände vor dem respektablen Bauch.

»Sitzt«, sagte er. »Die Aussage von Jeff Rust wird ihm wohl nicht gerade an den Galgen bringen, doch dafür schaltet sich der Fiskus ein. Die Steuerfahndung hat schon einem Al Capone das Genick gebrochen.« Eine wegwerfende Geste folgte.

»Die vernaschen einen Mann wie Jaggedy doch zum Frühstück. Er kriegt ein paar Jährchen, sein Vermögen wird konfisziert, und dann wahrscheinlich ab mit ihm nach Kanada. Die werden sich freuen!«

Das befürchtete Reiniger allerdings auch. Rogers wies mit seinem halb aufgerauchten Billigstumpen auf Bount Reiniger.

»Und wie fühlst du dich als Bräutigam und angehender Kindsvater?«

Bount zog einen Flunsch.

»Wie ein Märtyrer, aber manchmal muss der Mensch sich eben opfern.«

»Hm. Ein paar deiner Morgengaben hast du offenbar schon niedergelegt«, meinte Rogers anzüglich. »June kann einem wirklich leidtun.«

»Aber nur hin und wieder«, setzte Reiniger sich zur Wehr. »Könnten wir nicht endlich über Dinge reden, die wichtig sind?«

»Noch einen Scotch?«

»Himmel, nein!«

Captain Toby besah sich das Etikett.

»Er taugt nichts, wie?«

»Er ist das reinste Gift.«

Rogers klappte die Lider zu und lehnte sich gemütlich zurück.

»Die Leute aus meiner Squad schenkten ihn mir zum letzten Geburtstag. Wahrscheinlich haben sie was gegen dich.«

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