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»Ich verstehe trotzdem noch nicht, was du mit dieser Farce bezweckt hast«, beklagte sich June während der Rückfahrt »Warum hast du darauf bestanden, dass die Hochzeit so schnell stattfindet?«
»Sizilianer sind katholisch. Die Trauungen in der Kirche sind öffentlich.«
»Na und?«
»Wir sind immerhin eingeladen.«
»Du treibst mich noch in den Wahnsinn!«
»Wäre nicht weit zu treiben«, erklärte Reiniger in einem Zustand gelassener Heiterkeit. »Außerdem hab ich doch alles gesagt – ich will den Mörder.«
»Das ist allein Sache der Cops.«
»Auf einmal? Vor zwei Tagen hast du dich noch ganz anders angehört.«
»Es ging mir einzig und allem darum, dass diese Leute in ihrer sizilianischen Verbohrtheit nicht einen unkorrigierbaren Fehler begehen.«
»Diese lieben, netten Leute«, verbesserte Bount. »Und hör bitte endlich mit deinem Verhör auf. Besorg mir lieber alle Informationen, die du über Sandro Frascatello ausgraben kannst.«
»Er war es, meinst du?«
»Das wird sich zeigen. Ich hasse es nur, auf halben Wege schlapp zu machen. Nenne es meinetwegen beruflichen Ehrgeiz oder wie immer du willst. Jedenfalls bringe ich diese Geschichte zu Ende.«
»Ich glaube dir kein Wort.«
»Dann lässt du’s eben. Die Informationen über Frascatello brauche ich trotzdem.«
»Du willst mir doch nicht weismachen, dass du auf einmal unter die Idealisten gegangen bist? Ich hatte dich gebeten, ihnen zu helfen, und das hast du getan. Ich danke dir dafür. Doch es wurmt mich, dass du nicht mit deinen wahren Absichten rausrückst.«
Bount steuerte den Mercedes in die Tiefgarage.
»Daran kann ich auch nichts ändern, Mädchen. Ich meine, wenn du dich jetzt grämst. Hast du die Gesichter von den beiden Alten gesehen, als sie’ sich die Hände geben mussten?«
»Du lenkst ab.«
»Du irrst. Ich lenke gerade in die Parkbucht.«