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Rotorenlärm auf dem Dach. Die Bank Robbery Task Force hatte einen eigenen Hubschrauberlandeplatz auf dem Criminal Courts Building. Milo und ich sprangen durch die offene Schiebetür in den kleinen Passagierraum.
"Wissen Sie, wo es hingeht?" Ich musste brüllen, um den Rotorenlärm zu übertönen.
"West, achtundzwanzigste Straße. Filiale der New York Traffic Bank."
"Okay!" Die Maschine hob ab. Wir zogen unsere Jacketts aus und legten schusssichere Westen an. Die Kollegen von der City Police würden hoffentlich früh genug vor der Bank sein, um die Bande an der Flucht zu hindern.
"Wenn sie Geiseln nehmen, können wir uns auf einen langen Tag einrichten!", schrie Milo.
"Von mir aus auch auf eine lange Nacht!" Ich überprüfte das Magazin meiner SIG Sauer. "Hauptsache wir schnappen diese verdammten Burschen endlich!"
Milo hantierte mit dem Schnellfeuergewehr M16, das er für diesen Einsatz benutzen wollte. Der anonyme Anrufer hatte uns mit Flüsterstimme darauf hingewiesen, dass die Bankräuber mit Maschinenpistolen bewaffnet waren. Im Augenblick war keine Zeit, sich über die Identität dieses Unbekannten den Kopf zu zerbrechen. Jedenfalls musste er die Bande gut kennen.
Auch darüber, dass unsere ganzen Theorie zusammenstürzte, wenn der Mann recht behalten sollte, machte ich mir in diesen Minuten keine Gedanken. Die Straßenschluchten und Wolkenkratzerspitzen zogen unter uns vorbei.
Milo griff plötzlich nach seinem Handy. "Es geht jetzt nicht, Trisha!" Seine Stimme klang gereizt, und er machte ein unwilliges Gesicht. "Nichts kann im Moment so wichtig sein, dass es nicht auch heute Abend noch Zeit hätte!" Sprach's und unterbrach die Verbindung.
Das Empire State Building tauchte auf und die wesentlich niedrigeren Hochhäuser um den Herald Square. Davor irgendwo musste die achtundzwanzigste Straße liegen.
Die Filiale lag in einem der Prachthäuser, die es in dieser Gegend zu Dutzenden gab. Mit dem Geld der Banken und Versicherungen zu kleinen Schlössern renoviert. An einen Hubschrauberlandeplatz hatte niemand gedacht.
Unten auf der Straße deutlich zu sehen: Cops, die einen Mann mit Waffen in Schach hielten, dessen Oberkörper auf der Kühlerhaube lag. Daneben Streifenwagen mit blinkenden Rotlichtern und eine Menge Uniformierter. Über Funk erfuhren wir, dass die Bankräuber sich mit etwa fünfzehn Geiseln im Inneren der Bank verschanzt hatten.
Wir seilten uns ab und kletterten über einen Balkon, der das oberste Stockwerk umrahmte in das Gebäude hinein. Bevor wir nach unten vordrangen, funkte Ruther uns an.
"Ihr habt's gehört, Jesse - die haben fast zwanzig Geiseln!" Seine Stimme klang entschlossen und wütend. "Sie verlangen einen Fluchtwagen und freien Abzug mit Geld, zwei Geiseln und ihrem dritten Mann, den wir schon verhaftet haben. Eure Meinung."
Milo und ich verständigten uns mit einem einzigen Blick. "Die Männer sind schlau und brandgefährlich. Keine Verhandlungen. Alle Forderungen erfüllen", sagte ich.
"Seh' ich genauso", knurrte Norman Ruther in die Leitung. "Wollte nur mal eure Meinung hören."
Milo und ich beugten uns kurz über den Grundriss des Gebäudes. Dann schlichen wir über das Treppenhaus bis vor den Hinterausgang der Bank ...