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Schweigend standen wir über den beiden Toten. Zwei glatte Schüsse. Milo hätte eigentlich zufrieden mit seiner Arbeit sein können. War er aber nicht. Es bleibt immer ein hässliches Gefühl, Männer mit gezielten Schüssen zu töten. Auch wenn es sich dabei um gefährliche Verbrecher handelte.
Zwei Kollegen beugten sich in den Fluchtwagen hinein. Sie schlossen die Handschellen auf, mit denen der Grauhaarige ans Lenkrad gefesselt war, und führten ihn ab.
Norman Ruther näherte sich der Vortreppe. Mit einer Kopfbewegung deutete er auf den Fahrer der Bande. "Hat ein Gestüt in Long Island. Wir waren auf dem richtigen Weg."
"Oh Gott!", stöhnte ich und hockte mich neben Milo auf die Treppe. Ruther bot uns von seinen Zigaretten an. Ich lehnte ab, Milo nahm eine.
Irgendwann dudelte Milos Handy los. "Willst du nicht rangehen?" Er schüttelte den Kopf und reichte mir das Gerät. "Trevellian?"
Es war Trisha Hennessy. Milos Freundin. "Ich glaub, ich weiß wer die Zentrale überfallen hat." Ihre Stimme verriet, dass sie ziemlich durcheinander war.
"Wir wissen es inzwischen auch, Trisha." An mir vorbei stieg ein Mitarbeiter der Pathologie die Treppen hoch. Er schleifte zwei Leichensäcke hinter sich her.
"Es war Herby", sagte sie atemlos. "Ich bin ganz sicher. Das Parfüm hat mich drauf gebracht ..." Sie erzählte etwas von Parfümduft am Tag nach dem Überfall in Civic Center, von einer Parfümflasche in Morigas Bad, und davon, dass er nie Parfüm benutzte. "... dieser Rollentausch", sie sprudelte nur so, "das kleine Muskelpaket diesmal am Tresen ... verstehst du?"
Es dauerte eine Zeit lang bis ich verstand. Aber dann verstand ich sehr gut. Eine Viertelstunde später lösten wir eine Großfahndung aus.