image
image
image

11

image

image

Es war kurz vor neun Uhr vormittags, als neben Borrans Bett das Telefon klingelte. Mike drehte die Dusche ab, unter der er gerade stand, ging ins Zimmer und langte mit nassen Fingern nach dem Hörer.

»Hallo, Genosse Surel?«

Igor Surel, das war der Name, mit dem Borran in die CSSR eingereist war. Als Amerikaner polnischer Abstammung.

»Am Apparat.«

»Sehr gut. Sie sind gestern Abend bei mir gewesen. Sie erinnern sich? Ich versuchte dann später, Sie anzurufen. Leider konnte ich Sie nicht erreichen.«

Craceck!

Sein Anruf kam überraschend.

»Ich war unterwegs. Was wünschen Sie?«

»Ich möchte Sie treffen.«

»Wann?«

»So schnell wie möglich.«

»Wo sind Sie?«

»Nicht weit von Ihrem Hotel entfernt.«

»Gut. Sagen wir, in einer Stunde?«

»In Ordnung.«

»Und wo?«

»Ich würde vorschlagen, wir treffen uns im Bahnhof. An den Fahrkartenschaltern.«

»Ich habe verstanden.«

Mike Borran legte auf. Er setzte sich auf die Kante seines Bettes und starrte sinnierend auf den Fluss hinunter, in dem sich blau der Himmel spiegelte.

Beim Nachdenken kam nicht viel heraus, doch Benson würde wohl recht bekommen mit seiner legendären Spürnase, die auf gerechtfertigtes Misstrauen geeicht zu sein schien.

Craceck war aus unerfindlichen Gründen verschwunden gewesen. Warum? Aus Vorsicht? Aus Angst? Wie  war jetzt seine Stimmung?

Mike Borran entschloss sich, Al Mendel und Mel Furier anzurufen. Ihre Nummer hatte er. Zwar misstraute er dem Telefon, aber er hatte keine andere Wahl. Es war Mendel, der abhob.

»Surel am Apparat. Igor Surel. Ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass ich ein Treffen mit unserem Kunden habe.«

»Wie kam das?«

»Er hat mich angerufen. Ich treffe ihn in einer Stunde am Hauptbahnhof. Es könnte interessant sein, was sich aus diesem Gespräch ergibt.«

»Ich verstehe. Zählen Sie auf mich.«

»Freut mich zu hören. Kommen Sie bitte um ein Uhr in mein Hotel. Wir könnten zusammen essen.«

»Danke für die Einladung. Ich werde kommen. Bis später dann.«

Mike Borran legte den Hörer zurück auf die Gabel, stand auf und kleidete sich an. Anschließend ging er hinunter in den Coffeeshop, um sein Frühstück einzunehmen. Das Hotel verließ er eine halbe Stunde später.

image

image

image