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»Wo gehst du hin?«

Mariann Parcel drehte sich nochmals um. Sie stand schon an der Tür.

»Einige ... Ich muss noch einige Besorgungen machen.«

»Du scheinst mir ziemlich nervös zu sein.« Costomsky lächelte. »Ich erkenne dich gar nicht wieder.«

Er stand im Flur und hielt eine Illustrierte in der Hand, in der er gerade gelesen hatte.

»Ich bin nicht nervös«, protestierte die junge Frau. »Ich bringe einfach nur meine Zweifel noch nicht ganz los.«

»In der Nacht klappt es, und am Tag ist es vorbei ...«

Mariann Parcel errötete. »Ich bitte dich!«

Sie drehte ihm wieder den Rücken zu. Costomsky lächelte noch immer, als sie die Tür schon von außen geschlossen hatte.

Auf der Straße überlegte sie sich, ob sie nun wirklich anrufen sollte.

Sie ging zum Bäcker und kaufte Brot. Auf der anderen Straßenseite befand sich ein Café, und sie ging hinein.

»Eine Münze, bitte«, sagte sie zu einer der Bedienungen.

Sie ließ sich einen Geldschein wechseln und ging hinunter ins Untergeschoss, wo sie einen Münzfernsprecher wusste.

Wie hatte der Mann doch gleich wieder geheißen?

Mike Borran, ach ja.

Sie schaute sich nochmals um, ob sie auch wirklich allein war. Dann wählte sie die Nummer, die auf der Karte stand, die dieser freundliche Verwaltungsbeamte ihr gegeben hatte.

»Wen wünschen Sie bitte?«, fragte eine Männerstimme.

»Mr. Borran, bitte.«

»Wen darf ich melden?«

»Parcel. Miss Mariann Parcel.«

Sie vernahm ein Knacken im Hörer, dann meldete sich eine dunkle, etwas schnarrende, aber keineswegs unsympathische Stimme.

»Mr. Borran ist im Augenblick nicht zu erreichen. Aber Sie sprechen mit seinem Chef. Um was handelt es sich?«

»Ich ... ich weiß es nicht genau.«

»Eine andere Frage zunächst. Von wo aus rufen Sie an?«

»Von einem Münzfernsprecher in einem Café.«

»Ist man Ihnen gefolgt?«

»Mir ist nichts aufgefallen.«

»Und Costomsky?«

»Ist immer noch in meinem Apartment. Aber was sollen all diese Fragen? Ich ...«

»Borran hat Ihnen für gewisse Fälle eine Telefonnummer gegeben«, erklärte General Benson geduldig. »So ist es doch, nicht wahr?«

»Ja.«

»Und nun haben Sie etwas mitzuteilen, was der Mann, dem Sie bisher vertrauten, nicht wissen soll.«

»Ja. Aber ...«

»Dann ist doch alles in bester Ordnung, Miss Parcel. Sie erfüllen nur Ihre Pflichten Ihrem Land gegenüber, wenn Sie mir jetzt sagen, was Sie sagen möchten.«

Benson hatte die junge Frau überredet, hatte sich ihre eigenen Zweifel geschickt zunutze gemacht.

»Sie lassen Jirj doch überwachen?«, begann sie zaghaft.

»Wir sind dazu verpflichtet, Miss Parcel.«

»Sie wollen damit herausbekommen, ob er sich mit jemand anderem trifft?«

»Genauso ist es. Und ich bin ehrlich genug, Ihnen gegenüber einzugestehen, dass uns bisher noch nichts aufgefallen ist.«

»Sie haben auch schon daran gedacht, dass er jemanden im Haus treffen könnte? In einer anderen Wohnung vielleicht?«

»O du heiliger Strohsack! Tut er das?«

»Ich glaube schon.«

»Gehen Sie auf keinen Fall zu ihm in die Wohnung zurück. Das könnte jetzt sehr gefährlich für Sie werden, Miss.«

»Was soll ich tun?«

»Geben Sie mir die Adresse jenes Cafés, von dem aus Sie anrufen. Ich werde Sie dort abholen lassen. Von einem jungen Mann. Er wird sich Ihnen gegenüber ausweisen.«

Es knackte in der Leitung.

General Clark Benson hatte aufgelegt.

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