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Wir erwischten Vic Milrone gerade noch im St. Josephs’s Hospital. In Begleitung seiner Leibwächter war er im Begriff, die Eingangshalle der Klinik zu verlassen. Draußen wartete schon seine Limousine.

Mike Milrone war ebenfalls anwesend.

Vic verdrehte die Augen, als er uns sah. Dann tippte er auf seine verletze Schulter und meinte: „Sehen Sie? So sicher ist man hier in New York. Und jetzt erzählen Sie mir nicht, dass Sie mich davor geschützt hätten, wenn ich kooperationsbereiter gewesen wäre oder so einen Mist!“

„Doch, genau das muss ich Ihnen vorhalten, Mister Milrone!“, sagte ich sehr ernst zu ihm und stellte mich dem Paten von Brooklyn zusammen mit Milo in den Weg.

Die Leibwächter wurden schon unruhig. Sie warteten allerdings erst einmal ab, wie ihr Boss reagierte.

„Wie Sie sehen, geht es mir den Umständen entsprechend gut.“

Vic machte seinen Leibwächtern ein Zeichen. Sie folgten ihm. Die Gruppe ging einfach an uns vorbei und es gab keinerlei rechtlich einwandfreie Möglichkeit, um sie daran zu hindern.

Ich wandte mich an Mike Milrone.

„Warten Sie einen Moment, ich möchte Sie unter vier Augen sprechen“, sagte ich zu ihm.

Mike Milrone tat mir den Gefallen.

„Ist schon in Ordnung, Onkel Vic!“, sage er in Richtung seines Onkels. „Ich komme gleich nach.“

Vic nickte knapp. Er ging anschließend mit seinen Leibwächtern davon.

„Lassen Sie meinen Onkel einfach in Ruhe, Trevellian!“, zischte Mike mich wütend an. „Er ist ein ehrlicher Geschäftsmann, der vielleicht manchmal mit harten Bandagen kämpft. Aber er tut nichts Verbotenes. Zumindest haben Sie und Ihre Helfershelfer es in all den Jahren nicht geschafft, ihm das Gegenteil zu beweisen. Also seien Sie ein fairer Verlierer!“

„Und was ist, wenn Flash ein weiteres Mal zuschlägt?“, wandte Milo ein. „Noch mal wird er sich wohl nicht damit begnügen, Ihren Onkel nur zu verletzen!“

„Ich wusste gar nicht, dass man sich beim FBI so viele Gedanken um die Gesundheit von Vic Milrone macht!“, gestand Mike mit einem schneidenden Unterton.

„Bringen Sie Ihren Onkel zur Vernunft“, erwiderte ich. „Wir könnten einiges für ihn tun.“

„Was schwebt Ihnen denn da so vor, Trevellian?“

Ich zuckte die Achseln. „Wenn er dazu beiträgt, dass Flash uns ins Netz geht, ist die Staatsanwaltschaft sicherlich bereit...“

„Vergessen Sie es!“ unterbrach mich Mike Milrone ziemlich schroff. „Auf diesem Ohr ist mein Onkel vollkommen taub – und ich übrigens auch!“

Damit ließ er mich stehen und folgte seinem Onkel und den Leibwächtern.

„Was ist los, Jesse? Hat dich dein Talent zur einfühlsamen Befragung heute verlassen?“, fragte Milo.

„Scheint so“, murmelte ich.

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