image
image
image

26

image

image

Später fuhren wir mit großer Mannschaft auf Brooklyn Heights, um Vic Milrones Villa zu durchsuchen. Zu Lebzeiten hatten seine Anwälte verhindert, dass es dazu jemals gekommen war – und wir hätten einiges dafür gegeben! Aber jetzt konnte sich der Pate von Brooklyn dagegen nicht mehr wehren, denn die Wohnungs– oder Hausdurchsuchung bei einem Mordopfer gehört zur Routineprozedur.

Die Aktion wurde von Clive Caravaggio, dem stellvertretenden Chef unseres Field Office im Rang eines Special Agent in Charge geleitet. Es bedurfte eines Palavers, das sich über fast fünf Minuten hinzog, um die von Vic Milrone instruierten Wachleite davon zu überzeugen, dass es besser war, das gusseiserne Tor zu öffnen. Weil sie uns damit von der Notwendigkeit befreien, das Grundstück zu stürmen.

Mit mehreren Dienstfahrzeugen fuhren wir in die großzügig angelegte Einfahrt des Anwesens. Die im Garten patrouillierenden Wächter wurden erkennungsdienstlich behandelt.

Auf weiteres Personal trafen wir nicht.

Einer der Wächter öffnete die Haustür.

„Unsere Aufgabe war es, das Haus von außen zu sichern“, erklärte er. „Ich muss gestehen, dass ich von den Innenräumen lediglich die Eingangshalle gesehen habe!“

„Da geht es Ihnen ja wie uns“, erwiderte ich.

Wir wussten nicht, was uns im Inneren erwartete.

Natürlich erhofften wir uns weitere Hinweise auf das Ausmaß von Milrones illegalen Müllgeschäften.

Wie wir von Jay und Leslie zwischen Tür und Angel erfahren hatten, war die Befragung von Makarow so gut wie ergebnislos verlaufen. Wahrscheinlich würde er sich jetzt besonders vorsichtig verhalten, vielleicht sogar geplante Transaktionen erst einmal verschieben.

Wir betraten das Innere der Villa. Vom Personal schien niemand da zu sein. Einer der Wachleute hatte angedeutet, dass man den Bediensteten freigegeben hatte.

Insgesamt waren wir gut zwei Dutzend G-men, die sich die Räumlichkeiten systematisch vornahmen. Schließlich fanden wir das Büro des Paten von Brooklyn.

„Wirkt verdammt aufgeräumt!“, stellte Milo trocken fest.

„Eine glatte Untertreibung“, gab ich zurück.

Tatsache war, dass sich so gut wie nichts mehr in dem Büro befand. Kein Papier, keine Datenträger, keine Aktenordner.

Jay Kronburg, der mit uns gekommen war, schüttelte fassungslos den Kopf. „Da fehlt nur noch ein Schild mit der Aufschrift Büro- und Gewerbeflächen zu vermieten!“

„Hier hat jemand aufgeräumt“, sagte ich und schaltete den Computer ein. Aber schon das Booten verlief nicht so, wie es hätte sein sollen. Der Rechner erkannte die Festplatte nicht mehr.

„Na großartig“, murmelte Milo mit einem Blick auf den Bildschirm.

Unser Kollege Leslie Morell betrat den Büroraum.

„Im Obergeschoss haben wir etwas gefunden“, berichtete er. „Es handelt sich um die Leiche einer jungen Frau...“

image

image

image