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Mike Milrone nahm den Telefonhörer ans Ohr.

„Ja?“, fragte er und lehnte sich dabei in seinem großen, klobigen Ledersessel zurück.

„Hie spricht Justin Dalglish.“

„Es muss sich um einen Irrtum handeln. Rufen Sie mich auf dieser Leitung bitte nicht wieder an!“, versetzte Mike Milrone. Er wollte schon auflegen. Aber Dalglishs Worte hielten ihn davon ab.

„Wenn Sie auflegen, werde Sie es bereuen, Mister Milrone. Und tun Sie nicht so, als würden Sie mich nicht kennen! Justin Dalglish, Besitzer des Coffee Shops Luigi’s Lounge an der Ecke Mulberry/Spring Street. Früher hatte ich mal einen ähnlichen Laden in der DeKalb Street in Brooklyn. Sie und Ihr Onkel sind dort des Öfteren meine Gäste gewesen. Sie kennen mich! Und ich kenne nicht nur Sie, sondern auch die Leute aus Ihrem Gefolge.“

„Kommen Sie zur Sache, Dalglish!“, forderte Mike Milrone.

„Sie wissen doch – ich war dabei, als Mahmut Talani erschossen wurde. Ich habe Ihnen doch den entscheidenden Tipp gegeben, Mister Milrone! Ich will mich ja nicht darüber beklagen, dass Sie mich zu schlecht bezahlt hätten, aber...“

Mike Milrones Gesicht wurde dunkelrot. Er ballte unwillkürlich die Hände zu Fäusten. Es lief auf eine Erpressung heraus, so schien es.

„Sie wollen mehr, Dalglish?“

„Ja.“

„Wofür? Sie könnten den Bogen überspannen!“

„So? Tut mir leid, aber alles wird teurer, Mister Milrone. Ich habe Ihnen bisher übrigens noch nicht gesagt, dass ich den dritten Mann damals erkannt habe.“

„Sie bluffen!“

„Er war maskiert, das gebe ich zu. Aber er hätte vielleicht  besser auf sein Kampfmesser achten sollen. Das Futteral hat eine ganz bestimmte Kratzspur, die wie eine Signatur aussieht.“

„Was verlangen Sie?“

„Fünfzigtausend in bar. Fürs erste. Kein Schwarzgeld, nur kleine Scheine.“

„Ich schicke jemanden, der es Ihnen bringt.“

„Kommen Sie selbst, Mister Milrone. Darauf bestehe ich. Und wenn Sie einen Ihrer Gorillas mitbringen, platzt der Deal und ich gehe zum FBI!“

„Okay, ganz wie Sie wollen“, murmelte Mike Milrone.

Am anderen Ende der Leitung machte es klick. Die Verbindung war unterbrochen.

„Verdammter Mist“, knurrte er. Er erhob sich aus seinem Sessel und wandte sich an die zweite Person im Raum, einem Mann von Anfang vierzig, gut durchtrainiert und mit Baseball Cap auf dem Kopf. Er spielte mit seinem Kampfmesser herum und reinigte sich damit die Fingernägel. Mike Milrone fand das Ekel erregend, aber der Kerl war nun mal der beste Hit-man, den er für Geld hatte auftreiben können.

„Flash muss noch einmal aktiv werden“, sagte der neue Chef des Milrone-Syndikats.

„Muss das sein?“

„Es steht für mich viel auf dem Spiel.“

„Ich hoffe, das wird sich in Ihrem Honorar bemerkbar machen.“

„Sie können alles Mögliche über mich behaupten – aber nicht, dass ich in der Vergangenheit jemals knauserig gewesen wäre!“

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