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Inspektor Gregory Barnes von Scotland Yard war ein ziemlich massiger Hüne. Ich hatte Glück, dass er den Fall bearbeitete, den ich kannte ihn ganz gut und daher war er auch bereit, ohne große Umstände mit mir zu sprechen.

Am frühen Nachmittag saßen Joe und ich in seinem spartanisch eingerichteten Büro. Der Kaffee, der uns angeboten wurde, war so dünn, dass man ihn schon kosten musste, um ihn nicht für Tee zu halten.

Barnes lehnte sich in seinem Rollsessel zurück und sah mich prüfend an.

"Diese Pamela Green hat also bei Ihnen in der Redaktion angerufen", murmelte er gedehnt, nachdem ich ihm einen knappen Bericht gegeben hatte. "Und was ist das für eine Gefahr, vor der diese Dame so eindringlich warnen wollte?"

"Ich habe keine Ahnung", erwiderte ich. "Da ist nur dieser Name, den sie nannte..."

"Quarma'an", brummte Barnes. "Ich hoffe, ich habe das richtig ausgesprochen."

"Als ich mich heute Morgen mit Pamela Green treffen wollte, wartete ich vergebens..."

"Da war sie schon längst tot", erklärte Barnes. "Der Gerichtsmediziner nimmt an, dass sie am Abend umgebracht wurde."

"Todesursache?", fragte ich.

"Sie wurde erwürgt", erklärte Barnes und beugte sich dann etwas vor. Er trank seine Kaffeetasse leer und fügte dann hinzu: "Und zwar durch jemanden mit abnorm großen Händen!" Ich horchte auf und musste unwillkürlich an die schattenhafte Gestalt aus meinem Traum denken...

"Ist das sicher?", murmelte ich.

Er zuckte die breiten Schultern.

"Was ist schon sicher?", erwiderte Barnes. "Der Gerichtsmediziner ist jedenfalls der Ansicht, dass man das aus den Würgemalen herauslesen könnte..."

"Waren Sie schon in der Wohnung der Ermordeten?", fragte ich.

"Ich persönlich noch nicht, aber ein Team der Spurensicherung ist gerade dort."

"Können Sie mir die Adresse geben, Inspektor Barnes?" Er grinste mich ziemlich unverschämt an. "Sie können eine zweite Tasse Kaffee bekommen, wenn Sie wollen. Aber ich will nicht, dass die Fotos von dieser Wohnung morgen schon die Seiten des London City Telegraphs zieren..."

"Das heißt also nein", stellte ich etwas ärgerlich fest.

"So ist es. Aus fahndungstaktischen Gründen!" Ich atmete tief durch und musste mich sehr beherrschen, um mir den Ärger nicht anmerken zu lassen. Schließlich würde ich sicher nicht zum letzten Mal mit ihm zusammenarbeiten müssen.

"Sie könnten ruhig etwas entgegenkommender sein", meinte ich säuerlich, aber Joe fasste mich leicht am Arm.

"Scheint, als müssten wir uns dem Inspektor beugen", meinte er.

Ich glaubte schon, mich verhört zu haben und sah ihn erstaunt an.

"Was?"

"Komm, Jenny, wir haben 'ne Menge zu tun!" Indessen sagte Barnes: "Schade, dass Sie meinen Kaffee so wenig zu schätzen wissen!

"Wir kommen bestimmt wieder, wenn Sie gelernt haben, wie man ihn kocht", erwiderte Joe spitz und zog mich ziemlich fassungslos mit sich.

Draußen auf dem Flur stellte ich ihn zur Rede. "Ich hätte nie gedacht, dass du mir so in den Rücken fallen könntest, Joe!", fuhr ich ihn an, aber er legte nur den Zeigefinger an die Lippen und bedeutete mir zu schweigen.

"Psst!"

"Ich bin sofort still, wenn du mir jetzt sagst, wie wir in der Sache weiterkommen - ohne Barnes' Hilfe!" Ich stemmte die Arme in die Hüften.

Joe lächelte überlegen. Er beugte sich zu mir herüber und flüsterte mir dann zu: "Wie wär's, wenn wir einfach in deinen wunderbaren Oldtimer steigen und uns zu Pamela Greens Adresse fährst? Ich glaube, das wäre das einfachste."

"Und wie sollen wir diese Adresse herausfinden, wenn ich fragen darf?"

"Du bekommst sogar eine Antwort - und zwar sobald wir im Wagen sind!"

Jetzt war ich ziemlich perplex.

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