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In den nächsten Tagen recherchierte ich auf eigene Faust. Martin T. Stanford hatte dazu offiziell seine Zustimmung gegeben, schließlich schien der Fall Pamela Green nach Auffassung von Scotland Yard irgendwie mit dem des geheimnisvollen Serienkillers zusammenzuhängen.
Allerdings war ich in meinen Ermittlungen auch nicht viel erfolgreicher als die Polizei.
Und auf Joe musste ich in den nächsten Tagen auch verzichten, da er für einen erkrankten Kollegen einspringen musste. Stanford hatte ihn für ein paar Tage auf den Kontinent geschickt.
Ich befragte Nachbarn, versuchte Kontakt zu Bekannten zu bekommen, was sich aber als schwierig herausstellte. Von ihren Hausnachbarn schien sie kaum jemand wirklich zu kennen. Für die meisten war sie nur eine ziemlich merkwürdige Person gewesen zu sein, aus deren Wohnung es oft nach Räucherstäbchen gerochen hatte, so dass einmal jemand die Feuerwehr verständigt hatte.
Pamela schien sehr zurückgezogen gelebt zu haben. Freunde schien es so gut wie gar keine zu geben. Der Hausmeister des Mietshauses, ein kräftiger Mann in den Vierzigern, dessen Haar jedoch schon schütter wirkte, war recht auskunftsfreudig. Er lud mich in seine Wohnung ein und seine Frau machte einen ziemlich starken Tee.
"Ich habe Miss Green einmal in Begleitung eines etwas seltsam wirkenden Mannes gesehen. So ein dürrer Kerl, schon etwas älter. Er wirkte irgendwie..."
"Ja?"
"Unheimlich!", entfuhr es ihm dann und er nickte heftig.
"Ja, genau! Das ist das richtige Wort!"
"Wann war das?", hakte ich nach.
Er zuckte die Achseln und schien zu überlegen. Dann meinte er: "Vor ein paar Tagen. Ihr Vater kann es nicht sein, obwohl das altersmäßig hinkäme. Aber Miss Greens Eltern starben schon vor etlichen Jahren. Zumindest hat sie mir das mal gesagt."
"Haben Sie eine Ahnung, von wem Miss Green sich bedroht gefühlt haben könnte?", erkundigte ich mich. Der Hausmeister kratzte sich am Hinterkopf, während seine Frau sich setzte und aufmerksam zuhörte.
"In letzter Zeit sah sie etwas mitgenommen aus", meinte er dann gedehnt. "Und sie hat sich oft umgedreht, so als befürchtete sie, dass ihr jemand folgte..."
Er hielt abrupt inne.
Wir blickten alle drei zur Decke. Über uns waren Geräusche zu hören. Der Hausmeister wechselte einem Blick mit seiner Frau. Dann mit mir.
"Ist das über uns nicht die Wohnung von Pamela Green?", vergewisserte ich mich, obwohl ich mir eigentlich sicher war.
Er nickte.
"Ja, und eigentlich hat die Polizei sie doch versiegelt! Da dürfte niemand drin sein!"