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Ich rief Kevin Green in seinem Hotel an und zum Glück bekam ich ihn auch gleich an die Leitung.
"Guten Morgen, Jennifer", hörte ich seine angenehm klingende Stimme sagen. "Es freut mich, von Ihnen zu hören..."
"Kevin! Wir müssen uns unbedingt treffen!"
"Jetzt?"
"Ja. Haben Sie Pamelas Adressbuch noch?"
"Sicher."
"Gut. Dann bringen Sie es mit. Ich habe vielleicht etwas herausgefunden..."
Ich hörte ihn atmen. Einen Moment lang schwieg er, dann erklärte er: "Sie scheinen die Sache wirklich sehr ernst zu nehmen, Jennifer."
"Das sollte Sie nicht überraschen. Ich bin in einer Viertelstunde im Foyer ihres Hotels. In Ordnung?"
"Einverstanden."
Ich verlor keine Zeit, setzte mich hinter das Steuer meines Mercedes und quälte mich durch den dichten Stadtverkehr Londons. Ich brauchte länger als eine Viertelstunde, hoffte aber dass Kevin trotzdem auf mich warten würde.
Als er mir dann im Foyer seines Hotels entgegenging, atmete ich auf.
Er schien etwas gereizt zu sein. Sein Blick ging auf die Uhr. "Wissen Sie eigentlich, dass ich Ihretwegen einen wichtigen Termin verschoben habe?"
"Tut mir leid!"
Ich machte keine Umschweife, griff in die Handtasche und zeigte ihm den Zeitungsartikel.
"Die HERREN QUARMA'ANS..." murmelte Kevin kopfschüttelnd.
"Quarma'an - war das nicht das Wort, das Pam Ihnen gegenüber erwähnte?"
"Ja. Und in Ihrem Adressbuch stand ein Morris Bulmer. Ich glaube kaum, dass es sich dabei um eine zufällige Namensgleichheit handelt!"
Kevin atmete tief durch.
"Möglich, dass Pam sich einer solchen okkulten Gesellschaft angeschlossen hat. Ich verstehe nichts davon, aber die Schmierereien auf den Gräbern sehen denen ziemlich ähnlich, die man ihrer Wohnung bewundern kann... Grässlich!"
"Es ist eine Spur, Kevin", stellte ich fest. "Und ich schlage Ihnen vor, dass wir diesem Mr. Bulmer mal einen Besuch abstatten..."
Kevin Green zögerte einen Moment.
Er sah mich an und unsere Blicke trafen sich. Schließlich nickte er. "Ihnen kann man einfach nichts abschlagen, Jennifer", lächelte er dann.
Ich erwiderte sein Lächeln und sagte: "Das freut mich!"
"Vermutlich sagt man Ihnen des öfteren, dass Sie eine faszinierende Frau sind", meinte er dann etwas gedämpfter. Erst in diesem Moment wurde mir bewusst, dass wir recht nahe beieinanderstanden. Aber diese Nähe war mir keineswegs unangenehm. Ein attraktiver Mann, dachte ich. Das einzige, was mir nicht gefiel, waren die Umstände, unter denen ich ihn kennengelernt hatte.
Aber für die konnte keiner von uns etwas,
Ich blickte zu ihm auf.
Sein After Shave roch gut.
"Wir sollten keine Zeit verlieren, Kevin", sagte ich dann nach einem Moment des Schweigens.