Schlüsselworte

✳Marie Sonnenfeld

Ihre Kleidung war fast vollständig von Schnee bedeckt und sie fror ein wenig, als sie am Abend nach ihrem langen Spaziergang durch den Schnee wieder vor ihrer Haustür stand. Anna liebte es, in jedem Jahr auf diese Art den Einbruch des Winters zu begrüßen. Sie genoss die Stille, die die Welt in dieser Zeit einzuhüllen schien. Seit einigen Minuten war ihre romantische Stimmung allerdings verflogen, denn sie wühlte verzweifelt in ihren Taschen und suchte nach ihrem Schlüssel. Wo war er nur? Sie war sich sicher, ihn in ihre rechte Jackentasche gesteckt zu haben, als sie vorhin aus dem Haus gegangen war. Dass er sich plötzlich nicht mehr finden ließ, konnte doch gar nicht sein! Wieder kramte sie mit klammen Fingern in ihren Taschen. Nein, nichts. Statt des Schlüsselbundes entdeckte sie inzwischen etwas anderes in ihrer Jackentasche: ein Loch. Die Naht war aufgerissen, ganz unten in der Ecke. Sollte der Schlüssel etwa dort hindurchgefallen sein? Unglücklich machte Anna sich wieder auf den Weg, die Strecke abzusuchen, die sie gerade gegangen war. Wenn er durchgerutscht war, musste er ja noch auf dem Gehweg liegen. Mittlerweile fror sie stärker und sie fürchtete, dass der frisch fallende Schnee ihren Schlüsselbund zudecken könnte. Sie stapfte durch das weiche weiße Element. Es knirschte unter ihren Füßen und die herunterwehenden Schneeflocken benetzten ihre dunklen langen Haare. Wenn ihr nur nicht so kalt wäre … Sie suchte eine weitere Stunde, ohne Ergebnis. Wieder vor der Haustür angekommen, rüttelte sie noch einmal ohne große Hoffnung am Griff. Die Tür blieb zu. Anna atmete tief durch und zog resigniert ihr Handy aus der Tasche. Schweren Herzens tippte sie gerade die ersten Ziffern der Auskunft ein, um sich zu einem Schlüsseldienst durchstellen zu lassen, als sie bemerkte, dass sich jemand neben sie stellte. Von ihrem Telefon sah sie hinunter auf eine Männerhand, die einen Schlüssel in das Schloss der Eingangstür steckte. Erfreut sah sie auf und blickte in das Gesicht ihres Nachbarn Oliver. „Oh, schön, dass du gerade kommst, dann kann ich mit dir hineinhuschen“, sagte sie erleichtert zu ihm. Er erwiderte ihr Lächeln und hielt ihr die Tür auf, damit sie vor ihm das Treppenhaus betreten konnte. Sie traten ein paar Mal fest auf, um den gröbsten Schnee von den Schuhen zu lösen. „Kein Problem“, sagte er dabei und fügte hinzu: „Was ist passiert? Schlüssel vergessen?“ Anna antwortete ihm, dass sie den Schlüssel wohl verloren haben müsse und versuchte dabei, ihre nassen Haare auszuwringen. Dabei klapperte sie vor Kälte mit den Zähnen, worauf sein Blick über ihre durchnässte Kleidung und ihre nassen Haare glitt. „Vielleicht bekomme ich die Tür auf. Wenn du möchtest, versuche ich es gern.“ Sein Vorschlag klang verlockend und da Anna ohnehin sehr fror und das nüchterne Treppenhaus mit seinem kalten Kunstlicht nicht besonders einladend und gemütlich anmutete, um auf den Schlüsseldienst zu warten, nahm sie sein Angebot gern an. Oliver wohnte noch nicht sehr lange in Hamburg. Er war wegen einer lukrativen Arbeitsstelle hierher gezogen und hatte sich mit seinen Siebensachen vor einigen Monaten häuslich in der ersten Etage dieses hübschen Altbaus eingerichtet. Bereits vom ersten Tag an war ihm dabei seine attraktive Nachbarin, die ihre Wohnung visà- vis hatte, aufgefallen. Er empfand eine große Sympathie für sie und immer, wenn er sie auf dem Flur sah, schlug sein Herz ein wenig schneller. Es machte beinahe Luftsprünge, wenn sie ihn dazu noch auf ihre freundliche Art anlächelte. Ja, und jetzt stand sie durchgefroren, nass und hilfebedürftig vor ihm. Genau das sprach etwas in ihm an und in diesem Moment breitete sich in seinem Bauch ein warmes Gefühl aus. Oliver zog sich die dunkelblaue Fleecemütze vom Kopf und gemeinsam gingen sie die Treppe hinauf. Als sie oben ankamen und vor Annas Tür standen, schaute er noch einmal unauffällig aus dem Augenwinkel zu ihr herüber, während er seine Geldbörse hervorholte. Süß sah sie aus, wie sie sich noch immer in ihre Hände hauchte und sich die Nässe aus ihrem Gesicht wischte, die von ihren Haaren hinuntertropfte. Oliver konnte nur mit Mühe seinen Blick wieder abwenden, zu gern sah er sie an. Es gelang ihm aber doch und er griff in sein Portemonnaie, um seine Scheckkarte hervorzuziehen. Dann dauerte es eine Weile, in der er immer wieder verschiedene Möglichkeiten probierte … Anna sah ihm fasziniert dabei zu. Sie schaute ihn an, wie er dort vor ihrer Tür hockte, und betrachtete ihn eingehender. Warum nur war ihr bis jetzt nicht aufgefallen, wie gut aussehend er eigentlich war? Seine dunklen Haare waren dicht und gut geschnitten, sein Blick konzentriert aus tiefgründigen blauen Augen. Auch fielen ihr seine breiten Schultern heute zum ersten Mal so richtig deutlich auf. Sie konnte es kaum fassen, dass ihr bisher entgangen war, welch attraktiver Nachbar ihr hier gegenüberwohnte. Plötzlich gelang ihm, was er bisher umständlich versucht hatte, und mit einem lauten ‘Klack’ sprang ihre Tür auf. Anna war beeindruckt. Sie sah ihn noch immer an, staunte und bedankte sich mit einem glücklichen Lächeln bei ihm. Oliver lächelte zurück, zwinkerte ihr freundschaftlich zu. Wenn es mit der Tür zu ihrem Herzen auch so einfach ginge … Oliver hielt ihrem Blick stand. Dabei nahm er wahr, dass es aus ihrer Wohnung vorweihnachtlich nach Orangen, Lebkuchen und Zimt duftete. Es gefiel ihm und versetzte ihn in eine zärtliche Stimmung. Kurz dachte er an seine eigene Junggesellenbude, in der es solche schönen Düfte nicht gab, und hatte in diesem Moment so gar keine Lust, dorthin allein zurückzukehren. Fast magisch fühlte er sich von der Heimeligkeit in Annas’ Wohnung und dem tiefen Blick aus ihrem süßen Gesicht angezogen. „Darf ich dich zum Dank auf eine Tasse Adventstee einladen?“ Anna fragte ihn mit einem liebevollen Klang in ihrer Stimme. Und ob er wollte! Nur zu gern nahm er ihre Einladung an. Er trank zwar keinen Tee, aber das war ihm in diesem Moment vollkommen gleichgültig. Nur noch nicht von Anna weg, sie noch weiter genießen, einzig darum ging es ihm. Sein Puls ging schneller, als Anna in ihre Wohnung eintrat, den Lichtschalter betätigte und ihn aufforderte, ihr zu folgen. Beide zogen im Flur ihre Winterstiefel aus und Anna bat ihn, doch schon einmal in ihrem Wohnzimmer Platz zu nehmen, während sie sich noch kurz abtrocknen und umziehen wollte. Er machte sich Licht und setzte sich. Vom Sessel aus konnte er sehen, dass Anna bereits im Flur ihr Oberteil und ihre feuchte Jeans auszog und nur in Unterwäsche in das Bad ging. Wenige Sekunden später hörte er ihren Föhn. Oliver schloss seine Augen und rutschte tiefer in den Sessel hinein. Wie hinreißend sie gerade war, als sie sich auszog. Wie bildschön ihr schlanker Körper in ihrer hübschen Wäsche aussah … Wenn er sich vorstellte, dass sie in diesem Augenblick nur in ihren sexy Dessous im Bad stand, fühlte er, wie sehr ihn dieser Gedanke erregte. Er sah sie vor seinem inneren Auge deutlich vor sich, sah ihre prallen Brüste in der Spitze ihres BHs eingebettet und ihren schlanken Po, der sich verführerisch in den weichen Seidenstoff ihres Slips schmiegte. Oliver konnte nicht verhindern, dass sein Penis sich aufzurichten begann und seine Lust auf Sex deutlich zunahm. Wie gern würde er sie berühren, ihren Körper auf diese besonders lustvolle Art wieder aufwärmen. Mit der Innenseite seiner Hand strich er über die Ausbeulung seiner Jeans und stöhnte dabei beinahe lautlos auf. Die Wärme des Föhns tat ihr gut und so genoss Anna es, sich von der warmen Luft trockenpusten zu lassen. Davon abgesehen, freute sie sich auf die Gespräche und die Tasse Tee mit ihrem wundervollen Nachbarn, der im Wohnzimmer auf sie wartete. Ob er ihr gleich auch wieder so bedeutungsvoll in die Augen schauen würde? Was er wohl für sie empfand? Anna war voller Vorfreude und derart tief in Gedanken versunken, dass sie erst bemerkte, dass Oliver ihr Bad betreten hatte, als sie schon seine Hände fühlte, die sich sanft von hinten um ihre Taille legten. Kurz zuckte sie zusammen, dann schaltete sie den Haartrockner aus und drehte sich zu ihm um. Anschauen konnte sie ihn allerdings nicht, da er sein Gesicht bereits in ihrer Halsbeuge vergraben hatte und zärtlich ihre Schulter küsste. „Sorry, nicht erschrecken“, murmelte er dabei und fügte hinzu: „Ich konnte nicht widerstehen, du siehst einfach toll aus, Anna!“ Sie legte ihren Kopf auf die Seite und berührte so mit ihrer Wange sein Haar. Es fühlte sich wunderbar weich und warm an. Dann drehte sie sich zu ihm um. Oliver nahm ihr Gesicht in seine Hände und streichelte mit seinen Daumen über ihre Wangen. Dabei flüsterte er: „Weißt du, dass ich für dich schwärme, seit ich hier eingezogen bin? Vom ersten Tag an, Anna.“ Das überraschte sie wirklich, das hatte sie nicht gewusst. Sie schaute ihn verwundert an. Dass sie das nicht bemerkt hatte! Viel Zeit, um darüber nachzudenken, gab er ihr aber nicht mehr, denn in diesem Moment näherte er sich bis auf wenige Zentimeter und stupste mit seiner Nase zärtlich an ihre. Es war nur ein leises Flüstern, welches Oliver vernahm, als Anna ihm sagte, dass sie ihn ebenfalls sehr mochte. Daraufhin verschmolzen sie in einem langen sanften Kuss. Seine Lippen liebkosten dabei ihre und seine Zunge lud zu einem neckischen Spiel mit ihrer ein, worauf sie sich gern einließ. Es war ein Austausch von Wärme und Gefühl, was beide mit sinnlicher Lust durchflutete und sie aufforderte, sich einander zu öffnen und nur allzu bereitwillig aufeinander einzulassen. Sie stöhnten leise, als sie sich zärtlich küssten und streichelten. Als Anna dabei ihre Hüfte bewegte, um ihr Gewicht von einem Bein auf das andere zu verlagern, bemerkte sie seine beachtliche Erektion durch seine Jeans hindurch. Sie fasste sie als ein Kompliment ohne Worte auf. Gleichzeitig törnte es sie sehr an, ihn derart erregt zu erleben. Sie schmusten noch eine ganze Weile im Stehen weiter, bis Oliver leise stöhnend in Annas Ohr flüsterte: „Du bist unglaublich verführerisch, Anna. Und ich habe das Gefühl, dich schon ewig zu kennen. Wenn du wüsstest, wie oft ich mir schon vorgestellt habe, mit dir noch viele Schritte weiterzugehen …“ Anna schmiege sich an ihn. „Oh, das ist schön, Oliver, unwahrscheinlich schön!“ Ohne auf ihre Worte einzugehen, presste er sie erhitzt und voller Begehren an seinen Körper und bat keuchend: „Bitte schlafe mit mir, Anna, bitte!“ Sie sah in seine Augen, sah seinen Wunsch darin brennen und nahm ihn wortlos an die Hand. Annas Lust war inzwischen ebenfalls übermächtig geworden und so war auch für sie der Gedanke, mit Oliver zu verschmelzen, überaus reizvoll. Sie ging mit ihm in ihr Schlafzimmer, wo sie begann, ihn langsam auszuziehen. Sie küsste und streichelte ihn dabei, was Oliver hingebungsvoll erwiderte. Jeder spürte die Hände des anderen weich und forschend auf seiner Haut und immer wieder küssten sie sich innig. Als sie dann nackt unter Annas Bettdecke eng aneinandergeschmiegt schmusten und Oliver fast außer sich vor Lust ihre Brustwarze liebkoste, fand ihre Hand den Weg zu seinem pulsierenden Penis. Heiß und hart reckte er sich ihr entgegen und zärtlich nahm sie ihn in ihre Hand. Im gleichen Moment hörte sie Olivers lustvolles Stöhnen und fühlte seine Hüfte sich ihr entgegenstemmen. Sein Saugen wurde intensiver, worauf ihre Knospe noch härter wurde. Dieses Gefühl strich mit ungeahnter Heftigkeit durch Annas Körper und unwillkürlich stöhnte auch sie auf. Jetzt wagte sich auch Oliver an ihr Intimstes vor, jetzt traute auch er sich, die Pforte zu ihrem Paradies zu öffnen. Nur mit seinen Fingerspitzen streichelte er sich von ihren Schamhaaren abwärts in feuchtere Regionen. Er fühlte die Hitze überdeutlich, die von dort ausging und ihn in eine neue Dimension der Erregung versetzte. Fast hielt er es nicht mehr aus, nur mit Mühe konnte er sich noch zusammennehmen, nicht sofort und ohne zu zögern in Annas feuchte Venus einzudringen. Sie spreizte ihre Schenkel weit für ihn. Oliver schob sich halb auf sie, und zwar so, dass ein Oberschenkel schon zwischen ihren lag und seine Eichel die Innenseite ihres Schenkels streichelte. Olivers Finger fand ihre kleine harte Perle und verspielt kreiste er immer schneller auf ihr. Anna stöhnte und begann sich unter ihm zu winden. Dabei sagte sie ihm, wie groß ihre Lust auf ihn sei und wie sehr sie sich wünschte, ihn endlich in sich zu fühlen. Oliver hob sich auf ihren weichen warmen Körper. Sich auf seinen Ellenbogen abstützend, beugte er sich zu ihrem Gesicht herunter und küsste sie wieder liebevoll, als er gleichzeitig in sie eindrang. Immer weiter, immer tiefer wagte er sich in ihr vor. Es wurde eng um seine Eichel und seinen Schaft und das heiße feuchte Gefühl von Annas enger Scheide nahm beinahe unerträglich erregende Ausmaße an. Oliver stöhnte laut auf und sein Griff um ihren Kopf wurde kurz fester. Sie genoss das Gefühl der Geborgenheit sehr, welches seine Hände, die ihren Kopf hielten, in ihr auslösten. Anna keuchte. Auch für sie war es ein gigantisches Gefühl, von ihm derart wundervoll ausgefüllt zu werden. „Es ist phantastisch, wie genau du hineinpasst, Oliver“, raunte sie ihm daher rau entgegen, worauf er nur ein „Oh ja, Anna!“ stöhnen konnte. Sie fanden schnell in einen Rhythmus, der sie unaufhaltsam nach vorn trieb und der ihnen Töne entlockte, wie ein Mensch sie wohl nur in Momenten höchster Lust von sich gibt. Sie schliefen voller Gier und Hingabe miteinander und hatten auch hier wieder das Gefühl, schon seit Ewigkeiten eine verschmolzene Einheit aus Vertrauen und Liebe zu sein. Erbarmungslos und von großem Verlangen getrieben, erreichten beide bald ihren Höhepunkt, wobei Oliver versuchte, darauf zu achten, dass Anna vor ihm kam. Es gelang ihm nur mithilfe der letzten Reserven seiner Selbstbeherrschung, die gerade so lange vorhielten, bis Annas kleine harte Klit unter ihm zu zucken und zu beben begann. In dieser Sekunde, in der er es fühlte und Anna beinahe animalisch aufschrie, brachen auch bei ihm alle Dämme. Sein Orgasmus fiel mit der Heftigkeit eines Tornados über ihn herein und er ergoss sich heiß und lang anhaltend. Dabei presste er sich tief in Annas seidige Nässe hinein, die ihn noch immer warm und zuckersüß umfing. Als Oliver sich einige Minuten später wieder aus ihr herauszog und sie dabei glücklich anlachte, strich Anna ihm durchs Haar und fragte ihn, ob er wohl immer noch Lust auf einen Tee habe. Oliver setzte sich neben sie, streichelte ihren Bauch und gestand ihr zaghaft, gar kein besonders großer Tee-Fan zu sein. Dabei grinste er charmant, was Anna auch ein Lächeln entlockte. Sie knuffte ihn dafür fest in die Seite, was der Anfang einer verspielt-verliebten Balgerei auf dem Bett war, die atemlos in den Armen des anderen endete. Ohne ein Wort, aber mit einem tiefen Blick in die Augen, verloren sie sich erneut in einem Kuss, der die Welt anzuhalten schien. Kurze Zeit später hielt jeder einen dampfenden Becher Kaffee in den Händen, von dem sie, in die weichen Kissen zurückgelehnt, vorsichtig schlürften. Gut gelaunt und sich viel aus ihrem Leben erzählend, naschten sie dazu von den Lebkuchen und den Plätzchen, die Oliver schon vorhin mit ihrem würzigen Duft vollkommen eingenommen hatten. Und würde unser frischverliebtes Pärchen nur ein einziges Mal den Blick voneinander abwenden und zum Fenster sehen, würden sie bemerken, dass noch immer die Schneeflocken zu Boden fielen und die Welt in ein weißes Wintermärchen verwandelten.