Der Weihnachtsmann

Lisa Cohen

Britta verspürte in diesem Jahr wenig Adventsstimmung. Es waren nur noch zwei Wochen bis zum Weihnachtsfest und sie hatte weder ein Geschenk gekauft noch das Haus geschmückt, war zu keinem weihnachtlichen Kaffeetrinken gegangen und hatte noch keinen Glühwein probiert. Sie konnte trotz allen weihnachtlichen Rummels und der festlichen Stimmung, die überall zu spüren war, nicht verdrängen, dass es kriselte in ihrer Ehe. Sie und ihr Mann führten seit einem Jahr eine so genannte Wochenendbeziehung. Er sollte für seine Firma ein Zweigwerk im Süden des Landes aufbauen und war nur noch von Freitagabend bis Sonntagabend bei seiner Familie. Am Anfang hatte es ausgesehen, als wäre es nur eine vorübergehende Sache, aber dann hatten sich Schwierigkeiten eingestellt und er musste bleiben. Für ihn war es anstrengend. Der verantwortungsvolle Job, das ständige Hin- und Herfliegen, die familiären Spannungen, aber es war auch eine Herausforderung, es war spannend und es war lukrativ. Britta hatte nun viel mehr zu tun mit den beiden noch kleinen Kindern und dem großen Haus. Sie fühlte sich oft überfordert. Außerdem fehlte er ihr. Sie hatten immer eine gute Ehe geführt. Das erste halbe Jahr ihrer räumlichen Trennung war noch ganz okay gewesen. Doch mittlerweile waren beide genervt. Es gab immer öfter Streitigkeiten. Besonders dann, wenn Michael mal nicht kommen konnte. Ihre Telefonate wurden seltener und stressiger. Sie hatten jetzt sogar manchmal am Wochenende Streit. Im Bett herrschte natürlich Funkstille. Und mehr als einmal hatte sich Britta schon gefragt, ob ihr Mann seinen heimischen Frust unter der Woche an einer anderen Frau ausließ. „Mami, Mami, nun komm schon. Du hast uns doch den Weihnachtsmann versprochen!“ Miriam zog an Brittas Arm und Pit sah sie vorwurfsvoll an. Sie waren in dieses riesige Einkaufszentrum gefahren, weil hier täglich ein Weihnachtsmann die Kinder bescheren sollte. Normalerweise hielt Britta von diesen weihnachtlichen Bombardierungen nichts. Aber der Kinder wegen … Sie hörten seine Stimme schon von Weitem. Tief und wohlklingend, wie es sich für einen Weihnachtsmann gehört. Dann sahen sie ihn auf einem Podest sitzen. Umringt von freudestrahlenden Kindern, die an seinen Lippen hingen. Er war eine imposante Erscheinung. Groß, breitschultrig. Respekt einflößend, aber auch vertrauenerweckend. Britta streckte sich unbewusst ein wenig, als sie auf ihn zugingen. Sie sahen sich einen Moment lang an. Seine Augen funkelten. Er lächelte ein warmes Lächeln. Und in diesem Moment passierte etwas mit Britta, dass sie auch später nicht würde erklären können. Etwas zog sie geradezu magisch an, während sie ihn dabei beobachtete, wie er die Kinder unterhielt. Und immer wieder schenkte er ihr zwischendurch dieses Lächeln. Britta lächelte zurück und lauschte seinen Worten. „Wart ihr denn auch immer brav?“ Miriam und Pit starrten ihn verzückt an. Sie waren rundum selig. Zwei Tage später fuhr Britta wieder mit ihren Kindern zum Einkaufszentrum. Und wieder zog der Weihnachtsmann sie in seinen Bann. Sie hatte sogar von ihm geträumt. Es war ein sexueller Traum gewesen. Ein etwas schmutziger sexueller Traum. Sie hatte diese Art von Träumen lange nicht mehr gehabt. Als er sie ein paar Mal sehr direkt anblickte, spürte sie Schmetterlinge in ihrem Bauch. Und dabei wusste sie nicht mal, wie dieser Mann aussah unter seinem Bart und seinem Gewand. Vielleicht war er hässlich und hatte keinen schönen Körper. Vielleicht war er dumm oder arrogant oder … Er zeigte plötzlich auf sie. „Was ist mit eurer hübschen Mutter? War sie denn auch immer brav und gut zu euch Kindern?“ Miriam und Pit nickten eifrig. Sie hofften auf mehr Süßigkeiten. „Und was, wenn nicht?“, hörte sie sich fragen. Der Weihnachtsmann hypnotisierte sie jetzt fast mit seinem Blick. Durchdringend und ein wenig drohend. Brittas Brustwarzen drückten gegen den Stoff ihrer dicken Winterbluse. Sie fühlte eine Dominanz von diesem Mann ausgehen, der sie sich gerne unvermittelt hingegeben hätte. Eine sexuelle Dominanz, die sie fast greifen konnte. Sie sah seine großen Hände mit den kräftigen Fingern und wünschte sich, sie wäre ihnen ausgeliefert. Michael war immer ein guter Liebhaber gewesen, aber auch immer ein wenig zu lieb, zu zärtlich. Sie hatte ihn im Bett ab und an mal um etwas mehr physische Dominanz ihr gegenüber gebeten und ihn damit meist verunsichert. Dabei hatte sie das untrügliche Gefühl: Im Grunde hätte auch er es gerne mal etwas ‘härter’ ausprobiert, schämte sich aber zu sehr, das auch zuzugeben. Es blieb ihr also nichts anderes übrig, als seine sanfte Leidenschaft zu akzeptieren. Die Träume von Unterwerfung und devoter Hingabe waren geblieben, auch wenn sie seltener geworden waren. Doch in diesem Moment, als sie in die Augen dieses Weihnachtsmannes sah, fühlte Britta ihre geheimen Wünsche wieder aufbegehren. Als er sie in einem unbeobachteten Moment leise fragte, ob sie wiederkommen würde, nickte sie. Und so kam es, dass Britta fast täglich mit ihren Kindern ins Einkaufszentrum fuhr. Die stummen Blicke zwischen ihr und ihm, dem verhüllten korpulenten Fremden in dem roten Weihnachtsmanngewand, wurden intensiver und begleiteten sie bis in die Nacht hinein, wenn sie allein in ihrem Bett lag und nicht schlafen konnte. Sie wusste nicht, was sie eigentlich wollte. Sie wusste nur, sie wartete auf etwas. Auf etwas, das stärker war als ihre Vernunft und darauf, dass ihre geheimen Wünsche sich vielleicht erfüllen würden. Es war Freitagnachmittag und ihr Mann würde an diesem Wochenende nicht nach Hause kommen. Sie hatte es erstaunlich ruhig aufgefasst und war dabei in Gedanken ganz woanders. Der Weihnachtsmann wartete schon auf sie. Britta konnte es in seinen Augen lesen. Er lächelte sie verschwörerisch an. „Du kommst gerade zur rechten Zeit. Ich mache gleich eine halbe Stunde Pause …“, raunte er ihr zu, als sie dicht an ihm vorbeiging und sich etwas abseits des Kindergetümmels setzte. Er roch männlich und sehr dominant. Als er nach seiner Vorstellung zu ihr herüberkam, kribbelte es in ihrem Unterleib wie in einem Ameisennest. Britta fing an zu schwitzen. „Komm so unauffällig wie möglich hinter mir her …“ Sie folgte ihm in ein kleines, karg eingerichtetes und unglaublich hässliches Büro. Überall verstreut lag weihnachtliches Zubehör herum. Der Weihnachtsmann verschloss die Tür und packte sie mit einer Bewegung am Arm, die keine Widerrede duldete. „Du bist kein braves Mädchen. Brave Mädchen kommen nicht in mein Büro …“ Ihre Brustwarzen richteten sich auf. „Was willst du hier?“ Als wenn er das nicht wüsste! Sie zuckte ein wenig hilflos mit den Achseln. Der Weihnachtsmann blickte sie finster an. „Du bist ein böses Mädchen!“ Dann band er den breiten Ledergürtel ab, der seinen riesigen Mantel zusammenhielt, und zog gleichzeitig seine wollene lange Unterhose aus. Sein Körper war kein Traum, aber sein Glied war von beachtlicher Größe. Das war fast alles, was sie von ihm wollte. „Leg dich auf den Tisch.“ Britta schob sich bäuchlings auf den Tisch und wartete zitternd vor Erregung ab. Er fing an, sie leicht durch den Stoff ihres Rockes zu schlagen. Es tat nicht weh. Sie spürte es kaum. Dann streifte er ihren Rock nach oben und schlug sie durch ihren seidenen Slip hindurch. Auf die Strapshalter ihrer Netzstrümpfe, die sie extra für ihn angezogen hatte und die Michael immer zu ordinär fand. Sie spürte jeden einzelnen Schlag und seufzte auf vor Glück. „Du böses Mädchen“, murmelte der Weihnachtsmann immer wieder. Sie fing an, vor Gier zu zittern, als er ihren Slip ein Stück herunterzerrte und sie auf die nackten Pobacken schlug. Die Hiebe waren sanft und erregend brutal gleichzeitig. Er keuchte wollüstig und spreizte ungeduldig ihre Schenkel. Als er mit dem Gürtel zwischen ihren Beinen von hinten nach vorne strich und auf ihrer Klit ausgiebig verharrte, wimmerte sie vor Lust. Britta drückte sich gegen das lederne Teil und bewegte ihren Unterleib, um sich stärker daran reiben zu können. Unbändige Erregung durchflutete ihren Körper. Was würde er mit ihr machen? „Dreh dich um!“ Sein Ton war barsch und unfreundlich. Sie drehte sich gehorsam auf den Rücken. „Mach deine Beine breit!“ Sie winkelte ihre Beine an und presste sie mit den Händen weit auseinander. Er starrte lüstern auf sie herab. „Du bist ordinär und schamlos!“ Sie nickte ergeben. „Mach deine Bluse auf.“ Mit zitternden Fingern knöpfte sie ihre Bluse auf. „Zieh deinen BH aus!“ Dann lag sie mit bloßen Brüsten vor ihm und wartete schwer atmend auf seine Behandlung. Der Gürtel glitt mal hart, mal zart über ihre Brüste, umkreiste ihre Nippel und schlug sanft zu. Sie stöhnte vor Lust und bäumte sich seinen Schlägen entgegen. Als der Gürtel in ihren Schritt glitt und zärtlich, aber bestimmt wieder ihre Perle umkreiste, schlug sie wild mit dem Kopf gegen den Tisch. „Wage es nicht, zu kommen, …“, brummte der Weihnachtsmann, „bevor ich es dir erlaube!“ Britta versuchte, gegen ihre uferlos werdende Lust anzukämpfen, sie ein wenig unter Kontrolle zu behalten, doch es war vergeblich. Sie starrte auf seine Hand, die seinen Penis massierte, ihn noch größer machte, als er schon war, während er sie mit der anderen Hand weiter bestrafte. Britta zitterte nun vor Lust am ganzen Körper. Wenn er bloß nicht aufhören würde!, hoffte sie. „Ich habe dir noch nicht erlaubt, zu kommen! Vergiss das nicht …“ Sie nickte mit zusammengebissenen Lippen. Sie würde es erst wagen, zum Höhepunkt zu kommen, wenn er es ihr gestattete. Sie war nicht geübt, ihre Ekstase zu kontrollieren. Sie wollte explodieren, aber noch nicht gleich, denn dann würde die totale Lust auch vorbei sein. Sehnsüchtig stöhnte sie nach Erlösung. Doch er ließ sich Zeit. Hörte auf, sie mit dem Gürtel zu berühren, sondern starrte sie nur an, wie sie sich wand unter ihrer eigenen Lust. Er widmete sich ausgiebig seinem Glied und ließ sie für eine Weile außer Acht, bis sie ihn fast anflehte, er möge ihr mehr Aufmerksamkeit schenken. Da erst wandte er sich gnädigerweise wieder ihrer Erregung zu. Schlug sie in regelmäßigen Abständen. Strich über ihre Brüste, klopfte an ihre Nippel, streichelte sanft ihren Bauch, bevor er sich erneut und jetzt ganz ausführlich ihrer feuchten sensiblen Region zwischen ihren weit gespreizten Schenkeln widmete. „Nicht aufhören … Nicht mehr aufhören!“, bettelte sie leise. Britta war auf dem Weg zur totalen Ekstase und sie konnte sie nicht mehr länger hinauszögern. „Versprichst du, im nächsten Jahr brav zu sein?“ Der Weihnachtsmann schwang drohend den Gürtel über ihrer Scham. Sie nickte bebend und schloss die Augen, als sich die absolute Lust in ihr ausbreitete. Britta krümmte ihren Körper zusammen, dehnte sich wieder und gab sich ekstatisch seinen letzten Schlägen hin. Als sich ihr Unterleib zusammenzog und die Lust nur so aus ihr herausströmte, fühlte sie, wie sich sein hartes Glied mit ihrer Glut vereinte. Unerbittlich stieß er in sie hinein, bis sie nichts mehr wahrnahm – außer orgiastischer Erlösung … „Mami, Mami, was hast du?“ Pit zog energisch an ihrer Hand. Miriam sah sie gelangweilt an. Dort, wo eben noch der Weihnachtsmann gestanden hatte, strömten eilige Kunden über den Platz. Britta starrte ihre Kinder an und wurde rot vor Scham. Sie hatte gerade eine ihrer geheimen erotischen Vorstellungen gehabt. Peinlich berührt griff sie nach ihren Kindern und zog sie mit sich zum Auto. Als ihr Mann kurz vorm Fest endlich nach Hause kam und sie nach ihren Weihnachtswünschen fragte, hatte sie den Mut, ihm ein wenig zu beichten, wovon sie ganz oft träumte. Und wie sehr sie sich das wünschte, wovon sie träumte. Und so kam es, dass am heiligen Abend, als Miriam und Pit zufrieden im Bett lagen, Michael im roten Weihnachtsmanngewand vor seiner Frau stand und sie zumindest ein ganz kleines bisschen dafür bestrafte, dass sie heimlich so ganz und gar unbrave Gedanken gehabt hatte …