Ich fühlte mich so einsam und leer wie noch nie in meinem Leben. Das war die Quittung dafür, dass ich an die Liebe geglaubt und für einen Mann an das andere Ende von Deutschland gezogen war. Unsere Liebe hielt nach dem Umzug noch genau ein halbes Jahr und das Weihnachtsfest, das unser erstes gemeinsames in München werden sollte, war nun mein absoluter Albtraum. Auch wenn ich den Trennungsschmerz inzwischen überwunden hatte und nur noch wütend war, so war ich doch immer noch eine Fremde in dieser großen Stadt, 700 Kilometer entfernt von zu Hause. Ich hatte mir in der Adventszeit einzureden versucht, dass so ein Weihnachten allein auch etwas sehr Besinnliches sein könnte, doch an Heiligabend funktionierte diese Lüge nicht mehr. Ich war einfach nur traurig und mutterseelenallein. Und je länger ich auf meinen Weihnachtsbaum starrte, desto trübsinniger wurde ich. Dagegen musste ich etwas unternehmen. Kurzentschlossen stieg ich in meine gefütterten Winterstiefel, zog eine Daunenjacke an und machte mich auf den Weg. Wohin ich genau wollte, wusste ich nicht, aber es war auch egal, Hauptsache raus aus der geschmückten Wohnung und an die frische Luft. Gerade als ich auf die Straße trat, fing es an zu schneien. Das war wenigstens ein kleiner Vorteil im Süden; wohin man blickte, lag dicker Schnee und ich freute mich wie ein kleines Kind, als ich die leichten Flocken im Schein der Straßenlampen wirbeln sah. Ich liebe Schnee und ich freute mich nun noch mehr auf meinen Spaziergang. Schon ein bisschen besser gelaunt stapfte ich los und versuchte zu vergessen, dass es Heiligabend war und alle anderen gemeinsam mit ihren Lieben in den Wohnzimmern saßen. Nachdem ich eine halbe Stunde gelaufen war, spürte ich die Kälte trotz warmer Kleidung in jeder Faser. Es war unbeschreiblich, wie wenige Menschen auf der Straße waren; ich hatte das Gefühl, die ganze Welt gehörte mir allein. Wahrscheinlich trug das Wetter auch dazu bei, dass sich kaum jemand in diesem kleinen Vorort vor die Tür wagte. Zügig marschierte ich die Straßen entlang, die Hände tief in den Jackentaschen vergraben. Inzwischen konnte ich mich sogar wieder an den hellen Lichtern erfreuen, die in den Fenstern und Eingängen leuchteten. Vielleicht gab es ja irgendwann auch für mich meine wahre große Liebe. Es war nicht nur das Alleinsein, wie ich mir eingestand, es war auch die körperliche Nähe, die mir fehlte. Es war nun schon so lange her, dass ich die Hände und die Lippen eines Mannes gespürt hatte. Ich sehnte mich danach, von einem Mann berührt zu werden, ihn tief in mir zu fühlen. Ich konnte mich nicht erinnern, schon mal so ausgehungert nach Zärtlichkeit gewesen zu sein. Und diese romantische Weihnachtszeit steigerte mein Verlangen noch um ein Hundertfaches. In diese Gedanken versunken bemerkte ich leider zu spät, dass der Fußweg vor mir ziemlich uneben war und außerdem von Eis überkrustet. Ich rutschte aus und bei dem Versuch, mein Gleichgewicht zurückzuerlangen, verdrehte sich mein Knöchel. Ich schrie auf und landete recht unsanft auf meinem Po. Erschrocken blieb ich einige Sekunden sitzen. Der Schmerz in meinem Fußknöchel war heftig. Ob ich wohl aufstehen konnte? Mit zusammengebissenen Zähnen rappelte ich mich mühselig auf. Noch immer schneite es und die Stille, die mir eben noch so wunderschön vorkam, gab mir jetzt ein mulmiges Gefühl. Mit dem Fuß konnte ich auf keinen Fall weiterlaufen und mein Handy lag zu Hause auf dem Wohnzimmertisch. Ich hatte es in meiner Eile, an die frische Luft zu kommen, einfach liegengelassen. Zögernd blickte ich zu dem Haus, vor dem ich gefallen war. Die Fenster waren dunkel und überhaupt sah es wenig einladend aus. Nun ja, wenn einer zu Hause gewesen wäre, hätte er ja ruhig schneeschippen können. Das nächste Haus lag ein Stück entfernt in einem großen Garten. Mit zusammengebissenen Zähnen humpelte ich los. Ich fühlte mich unwohl bei dem Gedanken, jemand anderem gerade heute ins Abendessen zu platzen, aber ein kurzer Telefonanruf würde wohl nicht allzu sehr stören. Ich müsste mir nur kurz ein Taxi rufen … Mein Knöchel brannte wie Feuer, als ich endlich vor der Haustür stand und den Finger auf die Klingel legte. Im Haus ertönte eine Glocke und schon nach wenigen Sekunden öffnete sich die Tür. Und ich blickte in die wärmsten und liebevollsten Augen, die ich jemals gesehen hatte. Ein wenig erstaunt schaute mich der Mann an. Er war vielleicht Anfang vierzig und sah nicht im eigentlichen Sinne gut aus, wie ich sofort feststellte, aber unglaublich sympathisch. Ein kurzer dunkler Vollbart zierte sein markantes Gesicht mit der ein wenig zu groß geratenen Nase. Zur verwaschenen Jeans trug er ein derbes Hemd und eine gemütlich wirkende Strickjacke. Schweigend und lächelnd wartete er, während ich ihn aufmerksam musterte. Erschrocken riss ich mich zusammen und streckte meine Hand aus: „Hallo, ich bin Helena. Und ich habe mir gerade bei meinem Weihnachtsspaziergang den Fuß verknackst. Mein Handy liegt natürlich zu Hause. Kann ich bitte kurz ein Taxi anrufen?“ Und ergänzend fügte ich noch schnell hinzu: „Es tut mir total leid, dass ich ausgerechnet heute hier so hereinplatze!“ „Gar kein Problem“, antwortete er. „Ich bin übrigens Robert. Komm erst mal herein.“ Dankbar folgte ich der Einladung und humpelte in den Flur. Es war schön, ins Warme zu kommen. „Ich ruf dir ein Taxi, aber das wird bei dem Wetter ein Weilchen dauern. Willst du dich solange ins Wohnzimmer setzen? Möchtest du einen Tee oder so? Du musst ja halb erfroren sein.“ Seine Fürsorge tat unheimlich gut, doch ich erinnerte mich daran, dass es der 24. Dezember und mein Auftauchen hier wohl denkbar unpassend war. Ich antwortete also, dass ich nicht stören wolle und ich auch gern draußen warten könne. Doch dann sagte Robert etwas, was mich veranlasste, zu bleiben: „Du störst überhaupt nicht. Ich bin allein und finde es, ehrlich gesagt, furchtbar, an so einem Abend einsam vor dem Baum zu sitzen. Dich schickt mir der Himmel – oder der Weihnachtsmann.“ Bei diesen Worten grinste er, doch ich konnte an seinem Unterton hören, dass er es ernst meinte. Und ich verstand ihn nur zu gut. Er sah mir direkt in die Augen, als er darauf wartete, wie ich auf dieses Angebot reagierte. Und schon wieder verfing ich mich in diesen warmen braunen Augen, die mir durch und durch gingen. Wenn ich nicht aufpasste, würde ich gar nicht mehr gehen wollen, das wurde mir in diesem Augenblick klar. Also senkte ich schnell den Blick, nickte aber. Es klingt wahrscheinlich dämlich, aber als er mir aus der Jacke half, dachte ich, dass der verstauchte Knöchel vielleicht das Beste war, was mir an diesem Tag passierte … Robert und ich verbrachten einen sehr harmonischen und schönen Heiligabend miteinander. Wir unterhielten uns so gut, dass jeder Gedanke an ein Taxi bald vergessen war. Im Wohnzimmer brannte Holz im Kamin, eine kleine, rotgold geschmückte Tanne stand vor einem Bücherregal, das geradezu riesig im Vergleich zum Rest des Raumes wirkte. Ich fühlte mich fast wie zu Hause und mit jeder Sekunde wurde Robert anziehender für mich. Er war intelligent, warmherzig und lustig und ich hätte stundenlang einfach nur dasitzen und ihm zuhören können. Doch auch körperlich wurde er für mich mit jedem Hinsehen attraktiver. Jedes Mal, wenn unsere Blicke sich trafen, steigerte sich mein Verlangen, ihn zu berühren. Ich hätte es vorher nie für möglich gehalten, aber an diesem Abend lernte ich, was mit dem Begriff „Liebe auf den ersten Blick“ gemeint war. Schon seine Gegenwart sorgte für das Kribbeln in meinem Körper, das ich lange nicht mehr gespürt hatte. Ich wurde immer unruhiger. Meine Brustwarzen hatten sich aufgerichtet und ich konnte die Hitze in meinem Schoß fühlen. Ich sehnte mich danach, in den Arm genommen zu werden, von ihm geküsst zu werden. Ich konnte meine Unruhe nur schwer überspielen. Robert versorgte meinen Fuß immer wieder mit Eisbeuteln. Mein Knöchel war angeschwollen und Robert hatte darauf bestanden, dass ich das Bein hochlegte und kühlte. Als er sich erneut zu mir auf das Sofa setzte, legte er seine Hand auf meinen Knöchel und strich sanft darüber. Sofort stellten sich alle Härchen an meinem Körper auf. Er ließ mich nicht aus den Augen, als er begann, mein Bein hinaufzustreicheln. Es ging so viel Zärtlichkeit von ihm aus – das hatte es bei Thomas nie gegeben. Und doch spürte ich, dass er angespannt war, da er nicht wusste, wie ich auf seine Berührungen reagieren würde. Liebevoll und aufmunternd lächelte ich ihn an. Ich wollte nicht, dass er aufhörte. Robert schien zu verstehen, denn sein Streicheln erreichte meinen Oberschenkel. In meinem Bauch tanzten 1.000 Schmetterlinge. Ich legte meine Hand auf seine und wir sahen uns in die Augen. Plötzlich stand er auf und kniete sich vor mich. Es war eine rein praktische Entscheidung, da mein Bein zwischen uns störte, doch trotzdem war es auch eine wunderschöne Geste. Langsam näherte er sich meinem Gesicht. Und dann küssten wir uns. Erst berührten sich unsere Lippen nur zaghaft, aber schon bald wurde sein Kuss tiefer und leidenschaftlicher. Ich öffnete mich seiner Zunge, die nun mit meiner spielte. Schon dieser Kuss katapultierte mein Verlangen in ungeahnte Höhen und auch bei Robert spürte ich das Begehren nach mir. Ich fragte mich, wie lange es wohl her war, seit er eine Frau das letzte Mal berührt hatte, und dieser Gedanke machte mich zusätzlich an. Ich schlang meine Arme um seinen Körper und zog ihn zu mir auf das Sofa. Kräftige Muskeln drückten sich an mich und ich spürte die Erektion in seiner Jeans ganz deutlich. Seine Hände schlossen sich um meine Brüste und kneteten sie liebevoll, während seine Daumen ganz gezielt immer wieder über die Brustwarzen glitten. Es zuckte durch meinen ganzen Körper und meine Venus wurde noch feuchter. „Du bist wunderschön, Helena“, flüsterte Robert zwischen zwei Küssen. Das hatte mir noch nie ein Mann gesagt. Es ermutigte mich, nun auch ihn fordernder zu berühren und zu streicheln. Ich spürte, dass er sich bereits jetzt zusammenreißen musste, um nicht aufzustöhnen. Er schien ebenso ausgehungert zu sein wie ich. Trotzdem war er so zärtlich, wie ich es noch nie erlebt hatte, als er mich Stück für Stück von meiner Kleidung befreite. Ich selbst stellte mich etwas unbeholfener an, doch endlich hatte auch er sich ausgezogen und ich konnte seine nackte Haut liebkosen. Roberts Körper war unglaublich warm, seine Brusthaare kitzelten an meinem Busen. Wir konnten kaum genug davon bekommen, uns zu streicheln und zu küssen. Seine harte Männlichkeit rieb sich an meinem Venushügel und ich schob meine Hand zwischen uns, um sie mit den Fingern zu umschließen. Sachte massierte ich seinen zwar nicht sonderlich langen, dafür aber angenehm dicken Penis. Es war phantastisch, ihn so zu reizen und dabei die Spannung in seinem Körper zu spüren. Immer wieder begann er, seine Hüften zu bewegen, um so meiner Hand entgegenzukommen, doch dann rief er sich wieder zur Ordnung und hielt inne. Gleichzeitig revanchierte er sich, indem er mit seinen Fingern meine Schamlippen streichelte, sie dann vorsichtig teilte und zärtlich über meine schon vor Erwartung aufgerichtete Klitoris strich. Wie ein Stromschlag durchfuhr mich die erste Berührung meiner empfindsamen Perle und ich zuckte zusammen. Robert zog mich noch fester an sich, hörte jedoch nicht auf, mich zu stimulieren. Die sanft kreisenden Bewegungen zeigten mir, dass er genau wusste, was er da tat. Noch nie hatte ein Mann mich so gekonnt und geduldig verwöhnt. Vor lauter Lust vergaß ich die Bewegungen meiner eigenen Hand und gab mich nur noch seinen geschickten Fingern hin. Ich vergrub meinen Kopf an seinem Hals, während ich immer lauter stöhnte und mein ganzer Unterleib in Flammen stand. Robert spürte, dass ich mich ganz auf die Gefühle in meinem Innersten konzentrierte und begann, mir leise Kosewörter ins Ohr zu flüstern. Er nannte mich ‘Liebes’ und ‘meine Schöne’ und beschrieb mir, was es in ihm auslöste, meine Erregung, meine Nässe unter seinen Fingern zu fühlen. Seine Stimme war dunkel und rau und ich glaubte ihm jedes Wort. In rasendem Tempo katapultierte er mich meinem Gipfel entgegen und irgendwann klammerte ich mich an ihm fest und stöhnte seinen Namen laut heraus, während vor meinen Augen die Kerzen des Weihnachtsbaumes verschwammen und ich durch das Universum flog. Erst hinterher spürte ich, dass ich meine Fingernägel in seinen Rücken gebohrt hatte; Robert verzog nicht einmal das Gesicht deshalb. Er hielt mich fest, bis ich mich wieder beruhigt hatte, und als ich das Gesicht zu ihm hob, küsste er mich voller Leidenschaft und Hingabe. Während er danach seine Zunge spielerisch über meine sensible Haut an Hals und Schulter gleiten ließ, schlossen sich meine Hände um seinen Po und zogen seinen Unterleib fest an meinen. Ich hatte noch nicht genug von ihm, meine von Lust überflutete Muschel verlangte nach ihm. Ich wollte seinen herrlichen Phallus in mir spüren, mit ihm verschmelzen, von ihm genommen werden. Robert keuchte auf, als ich seinen Penis zwischen meine Beine drückte und mich unter ihn schob: „Helena, was machst du … ich kann mich gleich nicht mehr beherrschen.“ Das war genau das, was ich hören wollte. Ich wollte, dass er mich genauso begehrte wie ich ihn. Er sollte sich nicht beherrschen. „Nimm mich“, sagte ich leise, während ich ihm tief in die dunklen Augen sah. Und dann war der Damm gebrochen, Roberts Beherrschung wich einer Flut von Leidenschaft. Er griff kurz zwischen uns, um seine Eichel an meinem Eingang zu positionieren, und drang dann aufreizend langsam und doch energisch in mich ein. Ich hatte das Gefühl, dass er mich ganz in Besitz nahm. Mit geschlossenen Augen genoss er jeden Zentimeter, den er weiter in mein nasses Paradies vordrang und er stöhnte: „Du bist so eng … Gott, ist das geil!“ Ich fühlte mich herrlich ausgefüllt, als er endlich ganz in mir war, und spannte meine Beckenmuskeln an, um ihn so fest wie möglich zu umschließen. Dies entlockte Robert ein weiteres tiefes Aufstöhnen. Sofort begann er, sich ein Stückchen zurückzuziehen, nur um dann scheinbar noch tiefer in mir zu versinken. Er presste sich so fest an mich, dass meine Klit von seiner Peniswurzel gereizt wurde und ich schon nach wenigen Stößen glaubte, kurz vor dem nächsten Orgasmus zu stehen. So schnell ging es dann allerdings doch nicht. Roberts Bewegungen waren gleichmäßig und fließend, er schaffte es, sich eine ganze Weile zu beherrschen, obwohl offensichtlich war, dass das Gefühl meiner nassen Muschel ihn fast um den Verstand brachte. Die ganze Zeit schwankte ich auf diesem schmalen Grat zwischen totaler Lust und dem quälenden Gefühl, dass noch eine Winzigkeit fehlte bis zum erlösenden Höhepunkt. Auch ich hatte die Augen geschlossen und gab mich nur unserer Erregung hin. Und endlich, als ich ihn schon anflehte, mich kommen zu lassen, steigerte er sein Tempo um die Stöße, die mir zum ersehnten Orgasmus fehlten. Das zweite Mal schien ich zu fliegen und Feuer raste durch meine Adern, konzentrierte sich in meiner Mitte, bevor es langsam verlosch und ich wieder zu Atem kam. In der Sekunde, als mein Höhepunkt abebbte, war es dann bei Robert so weit. Sein Penis schien noch einmal härter zu werden und er stieß hart, fast ruckartig in mich hinein. „Helena, Liebes, oh jaaaaa …!“ Mit abwesendem Blick hielt er plötzlich inne, während ich fühlen konnte, wie er sich in mir ergoss. Mich durchlief ein warmes Kribbeln, während ich einen gigantischen Orgasmus auf seinem Gesicht ablesen konnte. Als ich sicher war, dass es vorbei war, zog ich Robert zu mir herunter und nahm ihn fest in den Arm. So wohl hatte ich mich seit Jahren nicht gefühlt: zufrieden, geliebt und geborgen. Mein Knöchel, den ich während unseres Liebesspiels überhaupt nicht mehr wahrgenommen hatte, pochte zwar wieder, aber das war mir egal. Ich würde die schönsten Weihnachtstage meines Lebens haben und ich war sicher, dass es nicht das letzte Weihnachten war, das Robert und ich zusammen verbrachten. Es stimmte schon: Weihnachten war das Fest der Liebe.