Hagen hasste das Mietshaus, in dem er vor zwei Monaten eingezogen war. Mit ihm gab es insgesamt vier Mietparteien im Haus und seine Nachbarn waren allesamt spießig. Auch für Hagen war Sauberkeit wichtig, aber seiner Meinung nach musste das Putzen des Flures und der Außenanlagen nicht militärisch durchexerziert werden. Oft genug war er in den vergangenen Wochen mit seinen Mitbewohnern deswegen aneinandergeraten. Immer wieder wurde er an seine Pflichten erinnert. Es war keineswegs so, dass er nicht putzte, er hielt sich nur nicht immer an den vorgeschriebenen Zeitplan. Hagen sah keine Notwendigkeit darin, immer samstags die Treppe zu putzen, den Keller zu kehren oder die Außenanlage zu pflegen; ein anderer Wochentag tat es in seinen Augen auch. Die Spannungen nahmen allerdings zu, als es Winter wurde und die Schneefälle einsetzten. Jetzt galt es noch, zusätzlich die Gehwege zu räumen. Unnötig, zu erwähnen, dass Hagen auch hierbei ein eigenes Zeitempfinden hatte, um seiner Pflicht nachzukommen. Unsanft wurde Hagen um halb zehn aus dem Bett geklingelt. Schlaftrunken stand er auf. Er rechnete mit dem Paketboten. Also machte sich der junge Mann gar nicht die Mühe, einen Bademantel überzuwerfen. Die eng anliegenden Shorts ließen erahnen, dass der Träger gut bestückt sein musste. Auf jeden Fall trug Hagen stolz seinen Six-Pack zur Schau. Zu seiner Verwunderung fand er nicht den Postboten vor, sondern seine Nachbarin von oben. Wie gewöhnlich wollte sie zu einer ihrer üblichen Standpauken ansetzen. Doch die Tatsache, dass Hagen halbnackt vor ihr stand, ließ sie verstummen. Geniert wandte sie den Blick ab und starrte angestrengt auf den Boden. Er war nicht dumm und wusste, wie sein Body auf Frauen wirkte. Und offensichtlich hatte er denselben Effekt auf Frau Urbaniak, da sie sich eindeutig stark konzentrieren musste, um mit ihrer Schimpftirade fortzufahren. Innerlich musste sie ihm zugestehen, dass er verdammt gut gebaut war; allerdings war es ihre Pflicht, ihn scharf zu rügen, so in einem anständigen Haus die Tür zu öffnen. Hagen blieb gelassen. Je mehr sie mit ihm schimpfte und sich aufregte, umso cooler stellte er sich in Pose. Es gefiel ihm, mit ihr zu spielen. Deshalb entschloss er sich, einen Schritt weiterzugehen. „Frau Urbaniak, Sie haben völlig recht“, stimmte er sie milde, obwohl er überhaupt nicht wusste, wovon sie eigentlich gesprochen hatte. „Es wäre mir nur lieb, wenn wir das in meiner Wohnung bei einer Tasse Kaffee besprechen könnten. Mir wird nämlich kalt.“ Zur Unterstreichung seiner Aussage rieb er schnell über seine Oberarme und spannte dadurch den Bizeps an. Nach höflichem anfänglichem Zögern trat sie doch ein. Hinter ihr stehend, schüttelte er amüsiert den Kopf. Er konnte nicht verstehen, weshalb jemand, der so aussah, derartig verbiestert war. Vermutlich war sie nur eine weitere frustrierte Ehefrau, die außer der gelegentlichen Missionarsstellung nichts geboten bekam. Hagen entschloss sich, mit dem Feuer zu spielen. Galant half er ihr aus dem Mantel. Leicht und wie zufällig drückte er sich gegen sie und vergaß nicht, ihr Parfüm zu loben. Zufällig erriet er die Marke. Frau Urbaniak zeigte sich geschmeichelt und legte ihr feindseliges Benehmen ab. Neugierig blickte sie sich in dem geschmackvoll eingerichteten Wohnzimmer um. Es wirkte modern und elegant. „Bitte setzen Sie sich, Frau Urbaniak. Ich bringe Ihnen gleich eine Tasse Kaffee“, sagte er möglichst locker. Nach einer kurzen Pause und mit der versprochenen Tasse Kaffee in der Hand machte er die alles entscheidende Bemerkung. „Finden Sie nicht auch, dass Frau Urbaniak Sie alt macht? Wie wäre es, wenn wir uns mit den Vornamen anreden? Ich heiße Hagen!“ Sie errötete. „Sabine“, hauchte sie kleinlaut und ertappte sich dabei, wie sie wieder schwärmerisch auf sein Six-Pack starrte. Es fiel ihr zunehmend schwerer, die Unnahbare zu spielen, da sie sich nicht nur von Hagens Äußerem angezogen fühlte. Der Nachbar war das krasse Gegenteil von ihrem Ehemann. René war schmächtig, unsportlich und langweilig. Hagen hingegen besaß einen Körper zum Dahinschmelzen, vollendete Manieren und sah gefährlich gut aus. Er war genau das, wovon eine Frau in den Dreißigern träumte, die in einer leidenschaftslosen Ehe gefangen war. „Schön, dass wir uns endlich mal privat kennenlernen, Sabine!“, flötete er, während er ihr die Hand entgegenreichte und ihr einen zarten Kuss auf die Wange hauchte. Für einen kurzen Moment fühlte sie seinen muskelgestärkten Körper gegen den ihrigen gedrückt. Diese unschuldige Berührung reichte aus, um ihre Leidenschaft zu erwecken. Zu gern wollte sie erfahren, wie es sich anfühlte, wenn sich seine Haut gegen ihre rieb. „Entschuldige mich, ich werde mir rasch etwas anziehen. Was für ein Gastgeber bin ich, der sich halbnackt vor einer jungen Dame herumlümmelt?“ Die Worte rissen sie aus dem Tagtraum. Sie fühlte sich schuldig, bei ihren intimsten Gedanken ertappt worden zu sein. Die Kombination aus diesen beiden Gefühlen und die sexuelle Vernachlässigung, die sie in ihrer Ehe erfuhr, veranlassten sie, ihm zu folgen. Wie ein scheues Mädchen stand sie im Türrahmen und blickte auf den entblößten Rücken ihres gut gebauten Nachbarn. Hagen hatte sich bereits eine Jeans übergezogen. Der Baumwollstoff umschloss seine knackigen Hinterbacken und schmeichelte dem Po. „Meinetwegen hättest du dich nicht anziehen müssen“, sprach sie und versuchte, möglichst viel Sex in ihre Stimme zu legen. Hagen grinste. Eigentlich hatte er nicht erwartet, dass sie zu ihm ins Schlafzimmer kommen würde. Betont langsam drehte er sich um. Seine Gedanken rotierten bei dem Versuch, einen passenden Spruch zu finden. Zu seiner Überraschung war sie ihm bereits einen Schritt voraus. Sabine hatte sich die Bluse aufgeknöpft und sprang ihn an. Mit dieser Attacke hatte Hagen nicht gerechnet. Gemeinsam fielen sie auf sein breites Bett. „Nimm mich, wild und leidenschaftlich. In deinem eigenen Interesse hoffe ich, dass du nicht so eine lahme Ente im Bett bist …!“ Um ihr zu demonstrieren, dass sie ihre Entscheidung nicht zu bereuen brauchte, legte er seine Lippen auf die ihren und küsste sie lang und leidenschaftlich. Bald hatte sie alles um sich herum vergessen. Sabine gab sich einfach nur dem Genuss des Momentes hin. Keinen Gedanken verschwendete sie an das Nachher. Zu lange hatte sie ihr sexuelles Verlangen unterdrücken müssen. Sie wollte auch mal etwas riskieren und begehrenswert sein. Der Nachbar schien ihr der rechte Partner dafür zu sein. Und sie wurde nicht enttäuscht! Hagen entpuppte sich als ein ausdauernder und einfallsreicher Liebhaber. Er zog ihr nicht einfach die Hosen herunter und nahm sie in der Missionarsstellung, wie es René zu tun pflegte. Hagen verwöhnte sie und gab ihr das Gefühl, eine Frau zu sein. Seine Hände glitten über ihren Körper und befreiten sie aus ihrer Kleidung. Er zog sie nicht einfach aus, sondern entblätterte sie vielmehr. Die Art und Weise, wie er die Kleidung über ihre Haut zu streifen verstand, vermittelte ihr die Illusion, in edle Stoffe gehüllt zu sein. Dieser Mann verstand es, aus ordinärer Baumwolle ein aufregendes Sexspielzeug entstehen zu lassen. Nackt und sinnestrunken rekelte sie sich in seinen Laken. Hagen schätzte ihre Bereitschaft richtig ein und fesselte sie ohne Gegenwehr mit Handschellen an seinen Bettpfosten. Sabines bisher unterdrückte Leidenschaft sorgte dafür, dass sie sich ihm vollkommen auslieferte. Sie vertraute ihm. Mit ihrem eigenen Schal wurden ihr die Augen verbunden. Es erregte sie, nackt, gefesselt und blind vor ihm zu liegen und nicht zu wissen, was er als Nächstes mit ihr vorhatte. Lüstern blickte Hagen auf ihren Körper. Unter all diesen langweiligen Hausfrauenklamotten hatte sich tatsächlich ein Juwel verborgen. Es war ihm unverständlich, was Sabine in ihrem René gesehen haben musste, als sie ihn heiratete. Rasch schob er diese störenden Gedanken beiseite und konzentrierte sich darauf, seiner Gespielin eine aufregende Lektion in Sachen Sex zu erteilen. Leidenschaftlich küsste er sie, um ihre Lust erneut anzustacheln und zu signalisieren, dass sie sich in gute Hände begeben hatte. Seine Fingerspitzen berührten kaum ihre Haut, als er sie sachte an ihrem Körper entlangführte. Die zarte Berührung beschleunigte ihren Atem. Während sie ihres eigenen Tastsinnes und des Sehens beraubt war, waren ihre verbleibenden Sinne umso aktiver. Deutlich hörte sie das Anreißen eines Streichholzes und das verräterische Knistern des Kerzendochts. Der leichte Schwefelgeruch war unverkennbar. Sabine konnte nur ahnen, was Hagen mit ihr vorhatte. Gespannt wartete sie auf den Moment, in dem das Wachs unweigerlich auf ihre nackte Haut tropfen würde. Die Ungewissheit erregte sie. Heftig erschrak sie und zuckte zusammen, als die Berührung an ihrer Brustwarze erfolgte. Obwohl innerlich darauf vorbereitet, war sie doch von der Aktion überrascht worden. Hagen widmete sich mittlerweile auf die gleiche Weise dem anderen Nippel. Wieder zuckte Sabine zusammen, diesmal allerdings nicht so heftig. Sie konzentrierte sich auf das Gefühl und stellte fest, dass es sich nicht um Wachs handeln konnte. Der Gegenstand war kalt und nass. Hagen hatte einen Eiswürfel benutzt. Das Schmelzwasser lief langsam über ihren Brustkorb den flachen Bauch hinunter und sammelte sich im Bauchnabel. Lustvoll stöhnte Sabine auf, als sie die Lippen ihres Liebhabers auf ihrer Körpermitte spürte. Genussvoll nahm Hagen das Eiswasser mit der Zunge auf. Diese unbekannte Liebkosung versetzte ihren Unterleib in Aufruhr. Sabine verzerrte sich nach seinem harten Penis. Doch stellte Hagen sie auf eine weitere Geduldsprobe. Langsam verschoben sich seine heißen Küsse vom Nabel in Richtung Scheide. Sabine stöhnte vor Erregung, je näher er ihrem dunklen Dreieck kam. Seine Lippen hatte die ihrigen noch nicht berührt, da schrie sie bereits vor Wollust. Willig und gierig öffnete sie ihre Schenkel, um dem Partner den Zugang zu ermöglichen. Ein tiefes und durchdringendes Stöhnen gab Sabine von sich, als die Lippen sich endlich auf ihre intimste Stelle legten und sie zärtlich küssten. Hagen führte seine Hände unter ihren Po, um sie so ein wenig anheben zu können und ihr gleichzeitig die Hinterbacken zu kneten. Die junge Frau schien unter seinen Berührungen zu vergehen. Keine Konventionen hielten sie mehr zurück, Sabine ließ sich gehen und gab sich bedingungslos dem Genuss hin. Hagen verstand es, einer Frau orale Befriedigung zu verschaffen. So weit es ihre Fesslung erlaubte, bäumte sich die Nachbarin auf und ließ sich von den Wogen ihres Orgasmus tragen. Hagen nahm ihr die Augenbinde ab und lächelte sie an, während er ihre Handschellen löste. Sabine übernahm die Initiative und drückte ihren Partner sanft in die Kissen. Zufrieden blickte sie auf seinen steifen Penis, der in bemerkenswerter Größe vor Lust stand. Wie eine wilde Amazone setzte sie sich auf ihn und nahm sein Glied in die Enge ihrer feuchten Höhle auf. Hemmungslos ritt Sabine den attraktiven Nachbarn. Die aufgestaute sexuelle Frustration des Ehelebens erfuhr in dem wilden Auf und Ab eine befriedigende Befreiung. Hagen hielt sich nicht mehr länger zurück und kam laut stöhnend. Befriedigt lagen sie sich in den Armen. Sie küssten und streichelten sich. Verträumt spielte Hagen mit ihrem langen Haar. „Weshalb hattest du mich eigentlich aus dem Bett geklingelt?“, erkundigte er sich plötzlich bei ihr. Sabine lachte verlegen. „Eigentlich wollte ich dir die Hölle dafür heißmachen, dass du den Gehweg immer noch nicht freigeschaufelt hast“, gestand sie und blickte ihn mit einem Male lüstern an. „Aber darum kann sich René kümmern, wenn er von der Arbeit kommt.“ Frech-frivol lachte sie auf und gab Hagen einen leidenschaftlichen Kuss. Heftig stimmte er ein. Recht hatte sie; ihm stand im Moment der Sinn wirklich nicht nach Schneeschaufeln.