Schwarze Worte auf dem Display. Dann werden sie weiß auf blauem Hintergrund, nachdem eine Tochter auf Senden gegangen ist. Das Handy vibriert in der Hand der Tochter. Klingelt. Ein Bild von ihr und ihrer besten Freundin mit zu viel Eyeliner. Die Stimme ihrer besten Freundin zittert. Wie das eine Mal, nachdem sie sie beim ersten Blitzeis in den Straßengraben gefahren hatte.

«Hej Schätzchen», sagt ihre Freundin, und es klingt vertraut aus ihrem Mund. Tränen beginnen über die Wangen der Tochter zu rinnen. Ihre Freundin redet am anderen Ende der Leitung. Worte wie «stimmt das wirklich» und «oh Gott» und «was passiert jetzt».

«Sie wird sterben, sie hat Krebs, vor allem in der Lunge, aber auch in den Knochen, und sie tun nichts, sie lassen sie einfach sterben, sie wird sterben», sagt die Tochter und holt Luft. Es sieht so aus, als würde sie gleich das Handy fallen lassen. Am anderen Ende der Leitung schreit das Baby ihrer Freundin im Hintergrund. Ihre Freundin macht eine Tür zu, und dann ist das Geschrei nur noch gedämpft zu hören. Sie weint jetzt auch.

«Sie hat es mir erzählt und ist dann gefahren. Sie hat mich allein gelassen, sie lässt mich immer allein», stößt die Tochter hervor. Sie setzt sich aufs Sofa.

«Kommst du nach Hause?», flüstert ihre Freundin.