Marie wird ihr Blut abnehmen. Heute und morgen, dann am Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, und danach wieder eine Pause. In dieser Zeit werden ihre Haare anfangen, in größeren Mengen auszufallen. Vorher hatten sie etwas anderes ausprobiert, bei dem die Haare nicht draufgegangen sind. Sodass man es ihr nicht ansah. Sodass sie es nicht zu erzählen brauchte. Agneta mag Marie, weil sie immer warme Hände hat. Und gerade heute auch noch ein Tuch im Haar. Es bewegt sich, als sie sich herabbeugt und mit den Plastiksachen auf ihrem metallenen Wagen herumwerkelt. Agneta knöpft selbst den obersten Knopf von Jörgens gestreiftem weitem Hemd auf. Sie trägt es gern, wenn sie hier ist, es ist, als wäre jemand bei ihr, den sie auf der Haut spüren kann. Es geht ziemlich schnell, seitdem sie ihr den Venenport implantiert haben, sie spürt es kaum, als Marie mit der Nadel hineinsticht und das Probenröhrchen dranhält.
«Wir sollen heute auch das Morphinpflaster wechseln, oder?», fragt Marie schnell.
«Ja», antwortet Agneta nur und krempelt das Hemd hoch bis über die Achsel. «Kannst du es dieses Mal ein bisschen weiter oben aufkleben, sodass es unter einem T-Shirt nicht zu sehen ist?»