«Lass mal ganz locker», sagt er, «ich will bloß schauen, ob die Größe passt.» Dann überschüttet er sie weiter mit seiner Expertise und hält einen Vortrag, wie wichtig ein gutes Waschmittel ist und dass sie die Jeans auf links gedreht waschen soll, dass sie sich noch weiter dehnen wird, aber in der Taille nicht so viel, und ob sie nicht eine kleinere Größe probieren wollte – als hätte Tilda sich bereits entschieden, die Hose zu kaufen. Gleichzeitig bewegt er die Hände, als wäre er gestresst. Agnetas Gesicht wirkt im gnadenlosen Licht
Tilda zieht den Samtvorhang wieder auf. Um sie tanzt der Staub, sie haben offenbar nicht besonders weit gedacht, als sie diesen Vorhangstoff ausgesucht haben. Der Verkäufer kommt zurück und sagt, dass sie die Jeans, die sie nicht nimmt, einfach liegen lassen soll, er wird sich drum kümmern. Offenbar ist das alles kein Probleeem mit viel zu vielen Es.
«Und?», fragt Agneta und deutet mit einem Nicken auf den Jeansstapel, der in der Umkleidekabine liegt.
«Zu teuer.»
«Red doch keinen Unsinn.» Sie macht drei entschlossene Schritte vorwärts und nimmt die Jeans an sich. «Die nimmst du jetzt, ich hab noch nie einen schöneren Hintern gesehen.» Agneta marschiert davon Richtung Kasse. Strafft den Rücken. Sie ist eine gute Mutter.
«Wir nehmen leider kein Bargeld», sagt der Verkäufer, immer noch nett, denn noch ist die Hose ja nicht bezahlt. Agneta stößt einen demonstrativen Seufzer aus, steckt ihren Fünfhundert-Kronen-Schein wieder ein und zückt ihre Bankkarte. In sechs Monaten wird eine neue verschickt. Sie fragt sich, ob sie das noch erleben wird.