Der Psychologe schiebt Agneta den Karton mit den Papiertaschentüchern hin, als wollte er sie zum Weinen ermutigen. Nie im Leben! Sie überlegt, ob er sie wohl in der Großpackung kauft, und wenn ja, wo er den Rest verwahrt. Ob es einen Papiertaschentuchvorrat im Keller gibt. Auf dem hellgelben Karton sind rote Blümchen. Sein Blick versucht, sich in sie hineinzubohren. Widerwillig hebt sie den Kopf, ihr Nacken schmerzt. Agneta wird noch wahnsinnig von seinen Augen, wie sie sie anschauen mit diesem Du-schaffst-aber-auch-gar-nichts-Blick.
«Das war jetzt schon mehrere Wochen Hausaufgabe, Agneta.»
Er sagt das, als wäre sie ein kleines Kind in der Schule, faltet die Hände über dem Knie und beugt sich vor, dass sein Sessel knarzt. Sein Dialekt ist auch nicht von hier, klingt eher nach Südschweden.
«Ich glaube, das kann ein wichtiger Schritt sein», fährt er fort, doch Agneta will keine Schritte machen. Sie will sich auf den Boden legen und mit den Fingerknöcheln fest auf den Kunststoffteppich schlagen. Alle beißen, die ihr zu nahe kommen.
«Tilda hat das Recht, es zu erfahren. Du kannst das nicht ewig verstecken.»
Er hat ein knabenhaftes Gesicht. Der Bart ist erst spärlich gewachsen, und wahrscheinlich schämt er sich dafür. Sollte er auch.