«Dein Vater hat dir doch nicht gefehlt, oder? Alle haben immer gefragt, aber ich hatte den Eindruck, dass dich das nie bedrückt hat.» Sie hört selbst, dass sie nach der Frage hätte aufhören sollen. Statt weiter vorzustürmen mit ihren

Tilda dreht ihre Tasse zwischen den Händen. Es war offensichtlich doch nicht so schwer auszusprechen, was Agneta so lange belastet hat. Sie fragt sich, ob das Wort Krebs ihr genauso leicht über die Lippen kommen wird. Dann. Wenn es so weit ist.

«Er war kein Vater. Er war nur Sperma», antwortet Tilda und nimmt einen Schluck. Ihr wird fast schwindlig, als sie hört, dass Tilda ihn als ein Nichts betrachtet. Agneta überlegt, ob es so bleiben wird, wenn ein Elternteil tot ist, ob Tilda ihn dann nicht doch brauchen wird. Ein Elternteil ist ein Elternteil ist ein Elternteil, oder?

«Er hat mich geschlagen», entfährt es Agneta, und sie schlägt sich die Hand vor den Mund. Wagt es nicht, Tilda anzuschauen. War das hier ein letzter verzweifelter Versuch sicherzustellen, dass er nicht plötzlich doch eine wichtige Rolle in Tildas Leben spielen würde? Ab dem Moment, wo Agneta nicht mehr aufpassen kann.

«Ich weiß», antwortet Tilda ganz ruhig, und ihre Worte überraschen Agneta. Sie schaut in die grünen Augen ihrer Tochter. «Anneli hat es mir erzählt.»

«Oh», ist das Einzige, was Agneta hervorbringen kann. Sie schaut ihr Kind an. Das Stärkste, was sie kennt. Das mit nur einem Elternteil durchs Leben ging und nie nach dem anderen fragte und immer wusste, wohin es wollte. Einfach nur weg.