Eine Tochter steht in der Dusche. Sie war anderthalb Stunden joggen. Ihr hellblondes Haar legt sich ihr aufs Gesicht, jedes Mal, wenn das Wasser über sie läuft. Ihr Hund liegt vor der Dusche und schläft. Seine kurzen grau gesprenkelten Beine hat er nach vorne und hinten gerade ausgestreckt, als wollte er sich dehnen. Als ein Knall von der Toilette kommt, schlägt er seine hellblauen Augen auf. Der Tochter ist die Shampooflasche runtergefallen. Es ist ein teures Shampoo für über zweihundert Kronen. Der Duschstrahl kommt nur schwach von oben, er muss ja für ganz Stockholm reichen. Sie sitzt jetzt auf weißen Bodenfliesen. Wenn sie putzt, schrubbt sie die Fugen mit der Zahnbürste sauber. Das Wasser spült ihr Make-up fort. Die Ähnlichkeit mit ihrer Mutter, die schon immer da war, ist plötzlich glasklar. Ihr zarter Körper zittert, aber man kann nicht sehen, ob sie weint, denn alles Wasser, das ihr vom Gesicht rinnt, sieht gleich aus.
Die Tochter kommt aus der Dusche und hat nur das dunkelblaue, dicke Handtuch um. Sie legt sich aufs Sofa. Scrollt auf dem Handy herum, das sie sich übers Gesicht hält. Sieht Bilder von Klassenkameradinnen mit teuren Handtaschen. Weingläser, mit denen sie sich zuprosten, obwohl erst Dienstag ist. Ein Himmel. Und da. Ein Bild mit einem Schneehaufen und darin ein Kind. Als es auf dem Display erscheint, legt die Tochter das Handy aus der Hand. Sie nimmt eine karierte Schlafanzughose aus dem Kleiderschrank, in dem alles schön ordentlich zusammengelegt und aufgehängt ist. Im Vergleich zum Rest der Wohnung, wo das meiste so gut wie unberührt wirkt, sieht die Hose alt aus. Sie ist Hunderte von Malen gewaschen worden. Der Stoff ist ganz weich.