«Ich hab einen kleinen Schwips», sagt Tilda, als sie aus der Kneipe kommen. Agneta versucht zu lachen, aber sie braucht den Sauerstoff, damit ihre Beine weitergehen können. Die Hausfassaden haben verschiedene schmutzige Farben, wobei die gelbe am schmutzigsten aussieht, denn sie wechselt zwischen verschiedenen Nuancen wie ein schimmliger Käse.
«Knut?», fragt Agneta und deutet mit einem Nicken zur U-Bahn. «Sollten wir nicht mal langsam nach Hause zu ihm?»
«Ich hab doch gesagt, dass meine Nachbarin ihn nimmt, sie wollte zwar noch ins Kino, aber kann vorher noch kurz mit ihm Gassi gehen. Dann können wir uns das Hin und Her sparen.»
«Aha, was ist das für eine Nachbarin?» Agneta hinkt hinterher bei jedem energiegeladenen federnden Schritt, den Tilda macht, und es rasselt in ihrem Kopf, wenn sie Atem holt. Wie bei einem Strohhalm, wenn die Cola fast ausgetrunken ist.
«Tja, die hast du leider nicht getroffen, und ich bezweifle, dass ihr euch kennt.» Tilda lächelt, doch Agneta weiß nicht, ob es ein aufrichtiges Lächeln ist. «Sie wohnt ein Stockwerk unter mir und arbeitet von zu Hause aus, also geht sie mit ihm mittags raus, wenn ich an der Uni bin oder so.» Die Sohlen von Agnetas Schuhen werden langsam, aber sicher abgewetzt von dem ganzen Füßeschleifenlassen. «Ich hab doch gesagt, dass sie den Ersatzschlüssel braucht, den du hattest.»
Agneta hatte gar nicht zugehört, aus welchem Grund Tilda heute Morgen ihren Schlüssel haben wollte, sie hatte an irgendwas anderes gedacht. Wahrscheinlich ans Luftholen. Agneta zuckt mit den Schultern, bleibt stehen und holt eine Zigarette raus, damit sie ein paar weitere Sekunden stehen bleiben kann. Sie steckt sie sich mit zitternden Händen an. Kann den Rauch gar nicht richtig inhalieren, bevor er ihr auch schon den Atem nimmt. Sie wollen nicht mit dem Bus zum Restaurant fahren, denn sie haben ja noch jede Menge Zeit. Sie werden zu Fuß gehen.