Das Restaurant hat gut fünfzig Tische mit weißen Tischtüchern. Auf allen steht ein Teelicht und eine weiße Rose in einer schmalen Vase. An den Wänden nichts. Die Beleuchtung ist gedämpft. Agneta hat das Gefühl, nicht fein genug für dieses Lokal zu sein, der Schweiß klebt unter ihrer Polyesterbluse. Sie mussten drei verschiedene Weinsorten kosten, bevor Tilda sich für eine entschied. Alle hatten gleich geschmeckt. Ein Glas kostet jeweils so viel wie eine Flasche besserer Wein im Geschäft. Agneta nimmt einen Schluck und lächelt, doch als sie auf Tildas Frage antworten will, muss sie husten. Irgendetwas erlischt in ihrer Brust. Die Kellner in ihren gebügelten Hemden, die alle ein Handtuch über dem Arm hängen haben, werfen schiefe Blicke auf ihren hustenden Körper.
«Geht’s?», fragt Tilda und beugt sich über den Tisch. Agneta sieht, dass sie nicht zu erschrocken klingen will, aber ihre Augen sind weit aufgerissen.
«Ich bin bloß müde», bringt Agneta mit schwacher Stimme heraus. Sie legt sich eine Hand auf den Brustkorb und sieht aus dem Augenwinkel, dass sie ganz weiß ist. «Wann das Essen wohl kommt?», kann sie noch hervorbringen, bevor sie wieder loshusten muss, bloß dass sie sich dieses Mal die Serviette auf den Mund presst. Sie entschuldigt sich und steht hastig auf. Ihr Stuhl balanciert einen Sekundenbruchteil auf zwei Beinen, aber fängt sich dann wieder und stellt sich auf seine vier Beine zurück. Agneta hält sich immer noch die Serviette vor den Mund, während sie auf das zusteuert, was sie für die Toiletten hält.