Eine Tochter rennt. Hält den Blick fest auf den Boden gerichtet, friert nicht, obwohl sie keine Jacke anhat. Sie stolpert an einer abschüssigen Stelle und schrammt sich die linke Hand auf dem Asphalt auf. Bleibt im Schein einer Straßenlaterne sitzen. Ein Paar kommt den Hügel hochgeschlendert. Beide haben ordentliche Jacken und gut gepflegte, wasserdichte Lederschuhe an. Sie halten sich fest an den Händen und schauen die Tochter schief an, als sie an ihr vorübergehen, doch sie sagen nichts.
Ohne aufzustehen, holt die Tochter ihr Handy heraus. Tippt mit zitternden Händen eine Nummer ein. Das Freizeichen tönt ihr ins Ohr.
«Warum hast du nichts gesagt?», schreit die Tochter, als die Person am anderen Ende abgenommen und Hallo gesagt hat. Es ist die beste, nein, die einzige Freundin ihrer Mutter.
«Es war nicht an mir, dir das zu erzählen», sagt die einzige Freundin. «Es tut mir so schrecklich leid», fährt sie fort.
Die Tochter legt auf.