Es sind die Nachkriegsjahre in Rom, und Valeria führt das unscheinbare Leben einer Frau der Mittelschicht. Sie ist Ehefrau, Mutter und Büroangestellte. Mehr sieht niemand in ihr, seit Jahren hat sie ihren eigenen Namen nicht gehört, sogar ihr Mann nennt sie »Mama«. Doch als sie eines Sonntags im Tabakladen ein schwarzes Notizheft kauft und beginnt, ihre Gedanken darin niederzuschreiben, verändert sich etwas in ihr. Je mehr sie die täglichen Begegnungen und Begebenheiten des Familienlebens, ihrer Ehe und ihrer Arbeit im Büro notiert, desto näher kommt sie ihren eigenen Sehnsüchten und Ängsten. Irgendwann beginnt sie, sich kleiner Lügen zu bedienen, sich heimlich mit ihrem Chef zu treffen und die Wünsche ihrer Kinder zu ignorieren. Doch allmählich wird ihr klar, was sie diese verlockende Freiheit kosten wird.

»Das verbotene Notizbuch ist die packende Beschreibung eines reifen, weiblichen Bewusstseins, die still und gelassen erzählt wird, aber die unerschütterliche Kraft der Wahrheit besitzt.«
KIRKUS REVIEWS

»Alba de Céspedes ist eine der wenigen renommierten Autorinnen, die sich wirkungsvoll damit auseinandersetzen, was es bedeutet, eine Frau zu sein.«
THE NEW YORK TIMES (1958)

ALBA DE CÉSPEDES wurde 1911 in Rom geboren, als Tochter eines kubanischen Vaters und einer italienischen Mutter. Ihr erster Roman fiel wegen seiner zu selbstbestimmten Frauenfiguren der Zensur zum Opfer. Während des Krieges war de Céspedes im Widerstand aktiv und wurde zweimal inhaftiert. Später arbeitete sie als Radio- und Fernsehjournalistin, schrieb Prosa, Lyrik und fürs Theater. Ihre Romane waren internationale Bestseller. Sie starb 1997 in Paris.

VERENA VON KOSKULL hat Italienisch, Englisch und Kunstgeschichte studiert. Sie übertrug unter anderem Carlo Levi, Salman Rushdie und Edoardo Albinati ins Deutsche. 2020 wurde sie mit dem Deutsch-Italienischen Übersetzerpreis ausgezeichnet.