Zu Romy Schneiders 80. Geburtstag wird es wieder einmal eine Vielzahl von Veröffentlichungen, Dokumentationen und Wiederausstrahlungen ihrer Filme geben. Unersetzbar ist Alice Schwarzers biografisches Buch »Romy Schneider, Mythos und Leben«, das vor zwanzig Jahren erschienen ist und nun als Paperback-Neuausgabe vorliegt. Gemeinsam war Alice Schwarzer und Romy Schneider nicht nur die Liebe zu Frankreich, sondern auch die Rebellion gegen die Frauenrolle. Lebenslang hat Romy Schneider versucht, auszubrechen aus den ihr übergestülpten Klischees: die »niedliche Jungfrau« Sissi, die sündige Vaterlandsverräterin mit Delon, die »reuige Mutter« in Deutschland … »Wir sind die beiden meist beschimpften Frauen Deutschlands«, hatte Romy Schneider 1976 zu Alice Schwarzer gesagt. Nicht zufällig hat Alice Schwarzer diesen – nach Marlene Dietrich und Hildegard Knef – dritten deutschen Weltstar 1977 für die erste EMMA porträtiert. Und sie hat, nach dem von den Medien so zerfledderten Tod, 16 Jahre gewartet, bis sie sich wieder auf die Spuren von Romy begab. Keine Biografie ist Rosemarie Albach-Retty alias Romy Schneider jemals so nahegekommen wie diese.