2. April 1965. Hans Herbert Blatzheim eröffnet im Berliner Europacenter zehn Restaurants auf einen Schlag. Und Mutter Magda beschwatzt die Startochter erfolgreich, doch kurz von Paris rübergejettet zu kommen, damit Daddy die passende Gratiswerbung hat. Die 26-Jährige kommt, ganz folgsame Tochter.
Es ist Liebe auf den ersten Blick. Was sonst. Zweimal muss sie ja auch nicht hingucken: Hier geht es schließlich weniger um die Person und eher um die Projektion. Gegenstand von Romys Erlöser-Fantasien ist diesmal ein deutscher Regisseur und Schauspieler namens Harry Meyen. Kein reißender Wolf in Jeans und offenem Hemd, sondern ein Kavalier alter Schule in Anzug und Krawatte; kein Bürgerschreck, sondern ein Bourgeois; kein new boy, sondern ein old boy. Romy ist erschöpft vom Abenteuer Freiheit, sie ist auf der Suche nach Sicherheit.
Der 14 Jahre ältere Meyen ist zwar kein Weltstar wie sie, aber ein Lokalmatador. In West-Berlin gilt er als der »König des Boulevardtheaters«, und auf dem Ku’damm läuft Abend für Abend seine ausverkaufte Inszenierung »Tausend Clowns«, in der er auch die Hauptrolle mimt: lässig-elegant mit englischem Understatement, intellektuell, cool. Romy ist hingerissen. Das ist er. Den muss sie haben! Beim Dessert — das Schicksal namens Mutter Magda hat die Zukünftigen nebeneinander platziert – holt Meyen einen zerfledderten Leserbrief aus seiner Brieftasche und überreicht ihn Romy. Die liest entzückt, wie der sie schon vor zehn Jahren entschieden verteidigt hatte, weil er immer von ihrer einmaligen Begabung überzeugt war. Schon überredet.
Am Nachmittag treffen Romy und Harry sich zu ihrem ersten Spaziergang im Grunewald, am Abend halten sie Händchen in einer Bar, und am nächsten Morgen erzählt Romy einer Freundin, wie gut sie sich verstehen, »auch im Bett«.
Es bleibt der erfrischend unsentimentalen Hildegard Knef, eine alte Meyen-Kollegin, vorbehalten, die beiden Turteltäubchen wenig später im Hotel Gerhus zu erleben. Während eines langen Abends zu viert ertönt nachts um zwei ein ärgerliches Klopfen von nebenan: Ruhestörung! Die dringt aus der Suite des Hotels Gerhus, wo Romy nach Sammy Davis’ »The Party is over« barfuß tanzt. Zuschauer: Hildegard Knef, deren zweiter Mann David Cameron und Harry Meyen. Die Knef erinnert sich gut an die Szene:
Die Möbel sind kerzenbeleuchtet und mit einem endlosen Spalier goldpapierumwickelter Glückskäfer besät. Sie kleben auf Telefonen, ziehen eine unübersehbare Bahn ins Schlafzimmer, liegen in seltsamen Formationen auf Bett und Nachttischen, verlaufen endlich in einer Nische, in der die sündteuren Petit-Point-Koffer säuberlich gestapelt sind. Und als die Standuhr drei schlägt, bläst Harry Meyen die Kerzen aus und ruft: »Hör auf zu trinken und stell endlich den Plattenspieler ab.« Keinen Widerspruch duldende Anweisung eines erfolgsgewohnten Regisseurs. Romy tut auf der Stelle, wie ihr geheißen. Artig-ergeben. Glücklich-entspannt. Dann legt sie sich zu seinen Füßen, lässt ihren Kopf in seinen Schoß fallen.
Das Goldkäfernest im Hotel hat seinen guten Grund. Harry Meyen ist (noch) verheiratet mit der ebenfalls in Berlin recht bekannten Schauspielerin Anneliese Römer und hat (zunächst) auch keineswegs die Absicht, sich von ihr zu trennen. Entsprechende Gerüchte dementiert er entschieden.
Nichtsdestotrotz bereitet Harry Meyen schon seinen Abgang vor, klammheimlich und konfliktscheu, wie es seine Art zu sein scheint: Er verlässt die eheliche Wohnung einfach Tag für Tag mit doppelt und dreifach übereinander gezogenen Hemden, Pullovern und Anzügen und deponiert die bei seinem Kumpel Will Tremper. Der ist ein unzimperlicher Boulevard-Journalist und eben der, der Ende ‘64 so hämisch über Romy im Stern geschrieben hatte. Auf diese feine englische Art hat Meyen irgendwann seine feine englische Garderobe quasi komplett draußen. Die Ehefrau stellt sich blind, sie geht wohl von einem vorübergehenden Flirt aus.
»Zuweilen«, beobachtet die Knef, »laufen Romy und Harry händchenhaltend durch den weitläufigen Park, übersehen Fotografen und Reporter, die gleich Eichhörnchen auf sämtlichen Ästen hocken, um am darauffolgenden Morgen die ehebrecherische Schmach titelblattgerecht ihren Lesern überm Frühstücksei zu servieren.«
Doch Harry dementiert weiter. Warum auch sollte er sich trennen? Die schöne und tüchtige Anneliese Römer ist seit Langem nicht nur die Frau an seiner Seite, sondern auch seine Arbeitspartnerin.
Aber Romy bleibt dran. Sie hat sich den Harry nun mal in den Kopf gesetzt. Zehn Monate lang pendelt sie zwischen Paris und Berlin – und an Weihnachten 1965 hat sie die Schlacht gewonnen: Harry Meyen verlässt endgültig seine Frau und wird im Mai des darauffolgenden Jahres geschieden.
Was Romy sich einiges kosten lässt. Denn damals gilt noch das alte Scheidungsrecht, und die andere Hälfte konnte, so sie wollte, eine Trennung ganz schön lange verhindern. Anneliese Römer verlangt 200.000 DM Lösegeld für ihren Harry – und Romy Schneider zahlt. Wie immer. Spötter lästern, eher wäre der als »krankhaft geizig« bekannte Meyen bei seiner Frau geblieben – Liebe hin, Liebe her –, als Geld für seine Scheidung auszugeben.
Und Romy bietet nicht nur ihr Geld, sie bietet auch sich selbst auf dem silbernen Tablett, denn sie hat schon verstanden, was ihr Harry gerne hört. »Gleichberechtigung?«, erklärt sie, »alles schön und gut – wenn man kein Kerl dadurch wird. Aber eine Frau muss eine Frau bleiben. Ich würde mich aus Liebe unterordnen, mich den Anforderungen des Mannes fügen – sofern sie nicht in Tyrannei ausartet.«
Am 13. Juli 1965 geben Romy Schneider und Harry Meyen in Saint Tropez ihre Verlobung bekannt – und diesmal wird ein Jahr später sogar richtig geheiratet: am 15. Juli 1966 in Cap Ferrat. Da weiß Romy schon, dass sie schwanger ist. Sohn David wird fünf Monate später auf die Welt kommen.
»Ich lasse mich gern von meinem Mann führen«, erzählt die frischgebackene Ehefrau ungefragt nun jedem. Denn »Harry ist mir so überlegen. Er gibt mir eine ganz neue Sicherheit. Immer kontrolliert er zum Beispiel, ob ich meine Sätze richtig formuliere und nicht Leuten ständig ins Wort falle.« (Und das Romy, die mit ihrer Schreibbegabung auch Schriftstellerin hätte werden können.)
Das Ehepaar zieht in eine Vierzimmerwohnung im Grunewald. Nicht ganz standesgemäß für eine Romy Schneider, aber immerhin: nicht ohne Haushälterin. Denn Romy kann und will nicht kochen, das hat sie noch nicht einmal bei Delon getan (und dafür so manchen Hauskrach in Kauf genommen). Romy ist – wieder mal – überzeugt: »Jetzt habe ich endlich einen Mann, der mich bis ans Ende meiner Tage lieben wird.«
Das Glück scheint perfekt. Aber – wissen die beiden Verliebten eigentlich voneinander, wer sie sind?
Ahnt Romy, was alles einen Harry Meyen zu diesem beherrschten, zwanghaften und zur Überheblichkeit neigenden Charakter gemacht hat? Nämlich dass er, wie die Knef es formuliert, »ein irreparables Opfer war«. Ein Opfer, das nur mit vielen inneren Verbiegungen die Nazi-Schergen überlebt hat. Als der »Halbjude« Harry Meyen am 5. Mai 1945 von den Amerikanern aus der KZ-Nebenstelle Hamburg-Fuhlsbüttel befreit wird, ist er 21 Jahre alt. Sein Vater überlebt das KZ nicht.
Und ahnt Harry, was eine Romy Schneider zu diesem generösen und leidenschaftlichen, tyrannischen wie selbstzweifelnden, begeisterungsfähigen wie depressiven Charakter gemacht hat? – Wohl kaum. Beide spielen. Sie spielen verliebt. Sie spielen Ehe & Eltern. Sie spielen Mann & Frau. Und beide kennen ihr Repertoire.
»Ich bin immer ein Mann gewesen, der ein Ergebnis sehen will«, tönt Harry Meyen. »Das Ergebnis dieser Ehe finde ich sehr schön. Ich würde keine Frau haben wollen, die selbstständig und fertig ist. Ein Chinese hat einmal gesagt: ›Ein Mann soll ein Kind zeugen, einen Baum pflanzen und ein Haus bauen.‹ Da ist was dran.«
Und Romy? Die läuft (noch) nicht schreiend weg. Die spielt mit. Sie antwortet in diesem uralten Duett: »Ehe und Mutterschaft können einen Menschen nur verbessern. Erst sie machen einen zu einer richtigen Frau. Ich schaue gerne zu einem Mann hoch. Ich bewundere Harry und halte ihn für einen glänzenden Regisseur von internationalem Format.« Romy will nun plötzlich auch keine Filme mehr machen, sondern hält jetzt, ganz wie Harry, »die Bühne für das einzig Wahre«.
Und Harry? Der glaubt das alles. Er wird immer größer – während Romy immer kleiner wird.
Doch bevor das junge Glück frontal auf die vorprogrammierte Katastrophe zusteuert, kommt noch das Kind. »Warum ein Kind?«, fragt Romy sich selbst und gibt die Antwort: »Das ist ein Leben, das für mich den Frieden verkörpert, Familie, Geborgenheit …« Am 3. Dezember 1966 ist es so weit. Romy, die mit ihren intensiven Niederschriften über all diese Jahre und Jahrzehnte in Tagebüchern, Briefen oder auf Zetteln selber ihr Leben dokumentiert, schreibt nach Davids Geburt:
Die letzten Stunden vor der Geburt, wo sich in den Wehen, dem Schmerz, nur noch alles dahin bohrt, was wohl aus einem wird. Und dann, die Geburt, plötzlich wie ein Sturz, eine Explosion. Und nichts als unendliche Helle vor den Augen, in der man nicht mehr weiß: Hört sie auf … beginnt sie … war sie … Bis alles aus einem herausgeschleudert ist, man selbst gleich mit. Schmerz und Glück. Ein Kind ist da. Ein Leben. Meins jetzt: Christopher, David, Benjamin heißt er.
Anderthalb Jahre lang arbeitet Romy Schneider nicht, sie widmet sich ganz ihrer »glücklichen Familie. Jetzt wird sich alles ändern – mein Leben, wenn ich mir meiner selbst erst sicher geworden bin«. Auf die Frage, ob sich ihr Leben verändert habe, antwortet sie: »Sagen wir es anders: Ich habe endlich eines!« Die Abende gehören David, zunächst, und das erklärte Lieblingsgericht sind Königsberger Klopse, »die isst Harry so gern«.
Romys Lieblingssatz wird: »Harry wird das erklären.« In der Tat: Harry kann alles erklären, Erklären ist sein Liebstes. Vor allem seiner Frau erklärt er schrecklich gerne die Welt. Denn die hat das besonders nötig, sie ist bedauerlicherweise »aufgewachsen mit einer dummen Mutter, die nie Interessen in dir geweckt hat«. O-Ton Meyen. Noch findet Romy das gut. Und sie stimmt sogar zu, als ihr Mann ihr Will Tremper als »Medienberater« empfiehlt – ausgerechnet jenen Tremper, der 1964 im Stern eine so gnadenlos indiskrete Story über sie geschrieben hatte.
Und sie scheint auch nicht alarmiert zu sein von seinen Glückspillen, den uppers and downers, die bei Meyen überall griffbereit herumliegen. Bei Delon hatte sich Romy, die einst schon von Zitronenwasser beschwipst wurde, den Alkohol angewöhnt; nicht nur zum Essen, wie in Frankreich üblich, sondern auch darüber hinaus. Vorzugsweise Champagner und Rotwein. Mit Meyen wird sie sich die Tabletten angewöhnen, vorzugsweise Optalidon. Denn seit Jahren bekämpft der seine »Migräne«, die Schlafstörungen und Depressionen mit diesem Schmerzmittel sowie mit Dämpfern oder Aufputschmitteln. Vollgepumpt mit Tabletten pflegt Harry bis mittags unter einer schwarzen Augenmaske dahinzudämmern. Romy bleibt gleich mit im Bett. Und David? Um den kümmert sich das Kindermädchen Matti, das innerhalb der großzügigen Wohnung ein eigenes Appartement hat.
Im Februar 1967 stirbt Wolf Albach-Retty, der für Ehefrau Magda und Tochter Romy ein Leben lang nicht viel mehr gewesen war als eine ferne schöne Erscheinung. Was Romy nicht hindert, den nie gehabten Vater zuvor noch zum Großvater befördern zu wollen. Im Januar, gleich nach Davids Geburt, berichtet sie dem »liebsten Pappi« von »deinem Enkelsohn und entzückenden Hosenscheißer« und fragt kindlich-demütig: »Hab’ ich das gut gemacht mit meinem Buam?«
Wenig später kommt die Nachricht vom zweiten Herzinfarkt Wolf Albach-Rettys. Romy fliegt nach Wien, eilt ans Krankenbett, erinnert sich gerührt an sein einziges (Leih-)Geschenk in ihrem Leben (das Teufelskostüm aus dem Theaterfundus) plus Pappis Zettel mit dem Allerweltsspruch in Sachen Kindheit – und zahlt nach seinem Tod die Krankenhausrechnung.
Ein Jahr später, im Mai ‘68, stirbt Hans Herbert Blatzheim. »Romy trägt ihren Daddy zu Grabe«, titelt die Boulevardpresse. Von wegen. Romy weigert sich, auch nur zur Beerdigung von »Herrn Blatzheim, dem zweiten Mann meiner Mutter« zu fahren. Und Meyen, der Mann mit dem Sinn fürs Geld, besteht nun auf einem Kassensturz. Dabei stellt sich heraus, dass die Blatzheim-Firma Thyrsos, die Romys Gagen seit Sissi-Zeiten verwaltete, ihr noch genau 1.251.418,15 Schweizer Franken schuldet. Doch das Geld ist weg. Nur dem Druck ihrer Anwälte verdankt Romy, dass sie aus der Konkursmasse immerhin noch 750.000 Franken erhält. Zur Begleichung weiterer Blatzheim-Schulden wird sogar Mutter Magdas Schmuck gepfändet.
Romy zahlt fast immer drauf. Auch bei Harry Meyen. Und das schon lange vor der berüchtigten 1,4-Millionen-Scheidung. Sie ist es, die die Fluchten der beiden aus dem ihr bald zu eng werdenden häuslichen Glück nach Swinging-London, Paris oder Saint Tropez finanziert – wo man den steif-deutschen Harry an ihrer Seite mit Verwunderung registriert. Er scheint so gar nicht zu Romy zu passen und kriegt kurzerhand die Spitznamen »les lunettes«, die Brille, und »le pimpf« verpasst.
Doch Romy kehrt weiterhin in den Grunewald zurück. »Ich vermisse nichts. Überhaupt nichts«, erklärt sie, und das klingt nun schon fast beschwörend. »Ich habe jetzt neun Monate keinen Film mehr gemacht, aber ich habe dennoch nicht mehr das Gefühl der Leere wie sonst in den Drehpausen. Ich bin ruhiger geworden. Ich habe nicht mehr denselben krankhaften Ehrgeiz wie früher. Ich kann mir sogar vorstellen, irgendwann mal mit dem Filmen aufzuhören!«
Und während Romy ihren Kinderwagen durch den Grunewald schiebt, gerät die Welt draußen ins Wanken. Die »sexuelle Revolution« schwappt bis in die deutschen Wohnzimmer: Oswalt Kolles Aufklärungsserien in Illustrierten und Filmen propagieren sexuelle Befriedigung auch für die – inzwischen mit der Antibabypille gewappneten – Frauen. Und in Kleinanzeigen suchen »moderne Paare ebensolche«, fürs Freizeitvergnügen inklusive Partnertausch. Am Rand der beginnenden Studentenrevolte bezieht, ein paar U-Bahn-Stationen von Romys Kernfamilie entfernt, die »Kommune 1« ihre erste WG. (Motto: »Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment«.)
Es wird noch einige Jahre dauern, bis die Frauen begreifen, dass diese Art »sexueller Befreiung« wieder nur den Männern nutzt – und sie selber dabei auf der Strecke bleiben. Denn sie bleiben Objekt: Statt wie bisher nur dem einen zu gehören, haben sie nun allen zur Verfügung zu stehen.
Zunächst jedoch scheint es eine Zeit des Aufbruchs, des Übermuts, der neuen Freiheiten zu sein. Das muss auch Romy unruhig machen.
Am 2. Juni 1967 wird vor der Berliner Oper bei einer Demonstration gegen den Schah von Persien und sein repressives Regime der Student Benno Ohnesorg erschossen. Sein Tod wird zum Auslöser der APO (Außerparlamentarische Opposition) und Berlin zur Hochburg des Protestes. Die APO bekämpft mit Witz und Pflastersteinen alles, was Romy Schneider da gerade lebt: die bürgerliche Ehe, den privilegierten Luxus, das apolitische Privatisieren. Sehr zum Ärger von Harry Meyen, der politisch gut konservativ und mit Axel Springer befreundet ist – ausgerechnet mit dem Springer, der für die APO zum Symbol der bekämpften Klasse wird (»Enteignet Springer!«).
Und als Ostern 1968 auch noch der Schuss auf den nicht nur, aber allen voran von der Springer-Presse verteufelten Studentenführer Rudi Dutschke fällt – da wird dieses Attentat zum Fanal für die deutsche und die französische 68er-Bewegung. Jetzt gehen nicht nur auf dem Ku’damm, sondern auch auf dem Boulevard Saint Germain die jungen Leute auf die Barrikaden.
Ausgerechnet in diesen bewegten Wochen, im Juni ‘68, ist Romy mit Harry zu Besuch bei Springers in Kampen auf Sylt, diesem Ort, den die an die Côte d’Azur Gewohnte eh hasst: »Alles ist anstrengend da!«, mault Romy. »Der kilometerlange Marsch durch die Dünen! Die Schlepperei der Badesachen! Der Wind! Schwimmen kann man nicht, weil es lebensgefährlich ist! Das Wasser ist eisig! Und in jeder Welle hängt ein nackter Arsch, und aus jeder Düne hopst mir ein nackter Mensch entgegen, den ich auf keinen Fall nackt sehen will. Schrecklich!«
Und wenn es das nur wäre. Diesmal gesellt sich zur neudeutschen Lockerheit auch noch die altdeutsche Borniertheit. Wie immer wohnen Meyens im Gästehaus von Axel Springer, und da bleiben gemeinsame abendliche Kamingespräche nicht aus. Doch an diesem Abend spielt Romy Schneider plötzlich nicht mehr die charmante Gattin, sondern verlässt türenschlagend die exklusive Runde.
Sie fährt noch in der Nacht mit dem Taxi ins »Miramar« nach Westerland und steigt am nächsten Morgen – ohne Mann und Sohn – in den Zug nach Berlin. Dort klingelt sie Sturm bei ihrer Freundin Christiane und ist noch Stunden später kaum zu beruhigen. Schreiend vor Empörung erzählt Romy der Freundin, was ihr in Kampen widerfahren war. Wie Meyen, der seine Frau gerne als apolitisches Dummchen behandelt, sie vor allen erniedrigt hatte:
Harry hat vor Springer und den anderen Heinis – die ich dir gar nicht erst aufzähle, Christiane, wenn du die hörst, wirst du gleich verrückt – gesagt, ich sollte über Politik den Mund halten und lieber anfangen, erst mal die Abendzeitung zu lesen, statt für Willy Brandt in der Tagesschau zu schwärmen. Und das vor allen anderen! Mir! So hingewischt, als ob das jemanden was angeht, dass ich keine Schule hab’.
Erst Stunden danach beruhigt Romy sich, kann wieder lachen und mimt für die Freundin das Strandleben bei Buhne 16:
Du ahnst ja gar nicht, was die da alles zusammenreden. Das kannst du dir nicht vorstellen, weil du so was einfach noch nicht erlebt hast. Und das alles mit nacktem Hintern im Strandkorb. Aber meinen kriegen sie da nicht rein, das schwöre ich dir …
Für Harry Meyen muss Romys plötzliches Aufbegehren ein herbes Erwachen gewesen sein. Denn schließlich hatte seine Frau bis dahin alles getan, dass er sich als der Größte fühlen konnte und sie für seine ergebene Schülerin halten musste. Und nun auf einmal wagt sie es, ihm zu widersprechen?
Irgendetwas muss der Vergötterte nicht mitbekommen haben. »Ich begann langsam, fett zu werden«, sagt Romy im Rückblick. »Mein einziger Auslauf war, mit dem Kinderwagen im Grunewald spazieren zu gehen. Nach einer Weile spürte ich, dass ich mein wahres Ich unterdrückte.« Was immer das »wahre Ich« von Romy sein mochte: Klar ist für sie jetzt, dass es so nicht weitergeht.
»Gewohnheit, Stehenbleiben, Faulheit – das ist das Schlimmste«, sagt sie in dieser Zeit in einem Gespräch mit Syberberg, der nach Davids Geburt von ihr das »Porträt eines Gesichts« dreht. Dieses Porträt wird so stark von Ehemann Meyen zensiert – ein jüdischer Witz muss raus, Romys Äußerungen über die deutsche Presse und den Ehemann werden als unpassend empfunden etc. etc. –, dass der Regisseur zuletzt entnervt seinen Namen zurückzieht.
Überhaupt gibt es fatale Parallelen in der Rolle Meyens mit der von Blatzheim. Auch der Ehemann pflegt, ganz wie einst Daddy, alle Drehbuch-Angebote vor Romy zu lesen. Und auch er weiß grundsätzlich besser, was gut für sie ist. Meyen scheint inzwischen an der einst so angehimmelten Romy nur noch herumzunörgeln. Er verachtet ihre »banalen Filmchen«, findet, dass sie aussieht »wie ein Trampel«, und verordnet ihr Diäten.
Er stand immer neben mir und sagte: Du bist zu impulsiv! Du bist zu emotional! Du machst alles falsch! Das war der Anfang vom Ende. Er wollte immer Professor Higgins sein, und ich sollte seine Fair Lady sein – damit konnte ich nicht länger leben.
Der Anruf von Alain Delon im Sommer ‘68 kommt also im richtigen Augenblick. Der fragt Romy, »ob ich nur noch Mann und Kinder im Kopf hätte oder an einem Film mit ihm interessiert sei …« Und ob Romy interessiert ist!
Unter den Augen der freudig erregten Presse beginnen am 12. August 1968 die Dreharbeiten zu »Swimmingpool« in Ramatuelle bei Saint Tropez. In den Hauptrollen: Alain Delon und Romy Schneider. Die Story ist banal und sehr französisch: zwei Männer, zwei Frauen, ein Toter. »Ich bin sicher, dass die APO mich nie als Sissi akzeptieren würde. Aber in Swimmingpool werden sie mich mögen, denn das ist eine sehr erotische Rolle«, sagt sie. Von Erotik jedoch keine Spur, Schneider ist nur viel im Bikini zu sehen (doch da war sie als Sissi im Korsett tausendmal erotischer). Romy, die sonst ein sehr genaues Gespür für die Qualitäten ihrer Rollen hat, liegt diesmal daneben.
Alain Delon holt Romy am Flughafen von Nizza ab, die Dreharbeiten beginnen, und alle stellen sich nur eine Frage: Wie echt sind die Küsse zwischen dem einst so heißen Liebespaar heute? Romy bleibt gelassen – und Alain sowieso. »Nichts ist kälter als eine tote Liebe«, sagt sie und ruft täglich Ehemann und Sohn an. Zum Schluss der Dreharbeiten kommt Harry sogar nach Ramatuelle, wo er den erstaunten Journalisten Statements des Stils gibt: »Romy ist für mich – und ich glaube nicht, dass ich mich da irre – eine Frau, die wirklich nur einem Mann gehören will.«
Vermutlich hatte Romy ihrem Ehemann das genauso suggeriert – und der hat es auch noch geglaubt. Doch: »Die Lust zum Flirten ist ungebrochen. Das habe ich von meinem Vater«, verkündet Romy nach den Dreharbeiten fein lächelnd. Romy Schneider hat wieder Feuer gefangen – aber noch versucht sie, die Flammen in Schach zu halten. Sie nimmt Filmangebote in England und Italien an – wo sie mal eine inzestuöse Mutter und mal eine rebellierende Arbeiterin spielt –, aber erklärt: »Ich bin am Wochenende immer bei meinem Mann und meinem Sohn, oder sie kommen dorthin, wo ich gerade drehe. Früher dachte ich, dass sich Beruf und geordnetes Privatleben nicht vereinbaren lassen. Heute weiß ich, dass das sehr wohl möglich ist. Mein Mann hat mich das gelehrt.« Und sie schränkt ein: »Aber ich will nicht zu viel arbeiten, das wäre auf die Dauer für das Privatleben nicht gut.«
Bei Harry Meyen scheint es genau umgekehrt zu sein. Da ist es für das Privatleben nicht gut, dass der einst Vielbeschäftigte zunehmend weniger arbeitet. »Harry hatte plötzlich keinen Erfolg mehr, sozusagen über Nacht«, schreibt nach dessen Tod der Theaterkritiker Curt Riess. »Eben noch hatte er volle Häuser garantiert, hatte man sich um ihn gerissen, jetzt plötzlich schien ihm nichts mehr einzufallen, was dem Publikum Spaß bereitete.« (Ob ihm da auch die Exehefrau und -Arbeitspartnerin Anneliese Römer gefehlt hat?)
Verschärfend kommt hinzu, dass der einst als Boulevard-Regisseur so Erfolgreiche sich plötzlich zu fein scheint für die leichte Muse. Als Erstes kracht er bei der, von Romy vermittelten, Jedermann-Inszenierung auf den Salzburger Festspielen ein; sodann gerät er in Berlin aus der eingefahrenen Spur und flüchtet nach Hamburg, wo er Wagners »Tannhäuser« in den Sand setzt – dabei war er für diese Inszenierung extra mit Frau und Kind an die Alster gezogen. Meyens Tablettenkonsum steigt, und Romys Alkoholkonsum nicht minder.
Je stärker sie wieder wächst, umso mehr schrumpft er. Bedingt sich das gegenseitig? Sicher, Meyens Tendenz zum Hochmut und zur Selbstüberschätzung war auch vor Romy schon unübersehbar. Aber hatte nicht auch sie ihn mit ihrer Selbstverleugnung und seiner Idealisierung so hochgepuscht, dass er letztendlich ganz den Boden unter den Füßen verlor?
Es ist die Zeit, in der Frauen anfangen, von Emanzipation zu träumen. In der APO fliegt die erste Protest-Tomate, geworfen von Genossinnen, die nicht länger für die Genossen »nur tippen, spülen und bumsen« wollen. Und Ulrike Meinhof – die bald darauf in den »bewaffneten Untergrund« abrutschen wird und deren Märtyrerleben Romy viel später so gerne im Film verkörpert hätte – schreibt in Konkret den Schlüsselsatz: »Nicht dem permanenten Ehekrach soll das Wort geredet werden, sondern der Öffentlichkeit des Krachs.« Sie weiß, wovon sie redet.
All das kriegt Romy Schneider zu der Zeit vermutlich gar nicht direkt mit, aber es liegt in der Luft. Revolution und freie Liebe, Minirock und Hippielook. Auch Romy ist davon berauscht. Sie schafft ihre Modelle von Chanel und Saint-Laurent auf den Dachboden. Am 30. September 1968 notiert Coco Chanels einst beste Kundin in ihr Tagebuch:
Von Kleidern fühle ich mich überhaupt nicht mehr abhängig. Ich käme gar nicht mehr auf die Idee, so wie früher von einem Couturier zum anderen zu rasen. Außerdem finde ich, dass die Zeit, wo man angezogen sein musste, vorbei ist. Heute kann man alles tragen, wenn es zu einem passt. Ich mag keine Kostüme mehr und überhaupt nichts, was umständlich anzuziehen ist. Man sieht mich nur noch in Kleidern oder Hosen-Ensembles. Bei vielen Knöpfen werde ich nervös. Das Wichtigste ist: Die Sachen müssen sitzen und praktisch sein.
Auch beruflich interessiert sie die neue Zeit. Doch der deutsche Film scheint seiner Ex-Sissi nichts bieten zu können, auch die damals sogenannten »deutschen Jungfilmer« und die kopflastige »Nouvelle Vague« kommen für sie nicht infrage. Diese Schauspielerin braucht Regisseure, die Geschichten erzählen können, und ein Fassbinder oder Schlöndorff tauchen erst später auf.
»Aus den Filmen von Godard gehe ich meistens raus«, sagt sie in einem Interview. »Die begreife ich nicht. Da können Sie ruhig sagen, ich bin dumm. Richtig ist, dass ich unpolitisch und nicht intellektuell denke. Aber mit Dilettanten wie Schamoni und Kluge würde ich nie zusammenarbeiten. Dem Alexander Kluge würde ich nicht Regisseur in den Reisepass schreiben, sondern nur Monteur.« (Auf Deutsch: Cutter.) Später, in den 70ern, würde sie gerne mit Rainer Werner Fassbinder drehen, und auch er interessiert sich für sie. Doch daraus wird (leider) nichts.
Im Frühling 1969 trifft Romy Schneider in Paris erstmals den Regisseur, der diesen neuen Zeitgeist zusammen mit ihr in eine Serie von Filmen umsetzen und mit dem sie, nach dem Sissi-Rausch der 50er-Jahre, ihren zweiten großen Triumph in den 70ern begründen wird: Claude Sautet. Doch Sautet gehört eigentlich schon in die Nach-Meyen-Ära, auch wenn Romy und Harry formal erst im Juni 1975 voneinander geschieden werden.
Nun, nach ein paar Jahren klassisch weiblicher Doppelbelastung (trotz Personal) erkennt Romy: »Am Anfang meiner Ehe dachte ich, dass ich dem Beruf und der Ehe gerecht werden könnte. Inzwischen weiß ich, das ist unmöglich. Und das ergibt natürlich Spannungen – was für beide nicht immer einfach ist.«
Dass die Liebe schon Jahre vor der Scheidung tot ist, dokumentiert eine Szene an Weihnachten 1971, die mal wieder die Knef miterlebt hat. Auch sie wohnt in dieser Zeit, zusammen mit ihrem Mann David Cameron und Tochter Christina, in Hamburg, gleich neben Meyens. Ausgerechnet am Nachmittag des Heiligen Abends klingelt das Telefon und reißt die Knef abrupt aus ihren so friedlichen Tätigkeiten wie Baumschmücken und Schleifenbinden. Dran ist Romy und fragt an, ob sie abends bei ihr den »Peer Gynt« in der Inszenierung des Schaubühnen-Regisseurs Peter Stein sehen könne, ihr Fernseher sei gerade kaputtgegangen.
Knef-Idylle ade. Die Szene, die die Kollegin an diesem Abend liefert, sagt nicht nur viel über den Zustand von Romys Ehe aus, sondern auch über ihren Charakter: über die tyrannische Seite, die die so unsichere Romy durchaus auch haben kann, beides Seiten ein und derselben Medaille. Hildegard Knef erinnert sich, wie es ihre Art ist, lebhaft:
Nach unnotwendig heftigem Klingeln stürmte Romy mit weit ausholendem, fast stampfendem Schritt die ebenerdige Diele gleich einem erzürnten General, der eine hoffnungslos untaugliche Kompanie anführt. Meine ausgestreckte Rechte übersehend, hastete sie ins kerzenbeleuchtete Wohnzimmer, ließ sich im Schneidersitz zu Boden fallen, Lippen verkniffen, Augenlider gesenkt. Sie trug einen sündteuren schwarzen Hosenanzug, keinerlei Schmuck, ungeschminkt-glänzend das beängstigende Weiß ihres Gesichts. Haare, wie mit Fingern aus der Stirn geschoben. So saß sie, streitsüchtig, verkrampft, in sich gekehrt-bissig, die kräftigen Hände zu Fäusten geballt. Harry schlenderte betont locker hintennach.
Es bedurfte keiner überwältigenden Menschenkenntnis, um wahrzunehmen, dass zwischen Romy und Harry ein handfester Krach stattgefunden hatte. Gletscherkälte machte sich eilends breit.
»Möchtest du einen Whisky?« fragte ich beinahe kleinlaut, als fürchte ich, eine gefährdete Schlafwandlerin zu wecken. Kopfschütteln. »Einen Wodka vielleicht? Oder einen Cognac?« Ich sah mich plötzlich als geschwätzige Verkäuferin von Spirituosen. Im gleichen Augenblick hörte ich meine Tochter rufen. Aufatmend rannte ich aus dem Raum, blieb einige Zeit bei ihr, hielt ihre warme weiche Hand. Als ich, nunmehr entspannter, das Wohnzimmer wieder betrat, fand ich die Gruppe in gleicher – an altmodische Fotos gemahnender – Stellung vor, wie ich sie verlassen: Romy am Boden hockend, mein Mann mit weit ausgestreckten Beinen auf einem Sessel lagernd, Harry mit aufgestütztem Kopf auf dem Sofa liegend.
Während der Sprecher »Peer Gynt« ansagte, fragte ich Romy: »Vielleicht einen guten Chablis?« Zum ersten Mal sah sie auf. Ihr Gesicht gläsern, die Katzenaugen grünlich schimmernd, gemahnte sie trotz lockerer Haltung an einen sprungbereit beutesuchenden Leoparden. Sie nickte kaum merklich, murmelte: »Ja, bitte«, deutete unmissverständlich mit ausgestrecktem Arm, dass ich störenderweise die Sicht zum Fernseher verdeckte.
Ich trabte in die Küche, suchte, entkorkte, brachte Flasche plus Glas, gleichzeitig begann erlösenderweise das Schauspiel. Harry zündete eine Zigarette an, Romy griff in ihre Jackentasche, förderte eine Gauloise zutage. Harry schnellte augenblicklich auf, um sie anzuzünden. Romy jedoch übersah das brennende Feuerzeug, fischte nach eigenem. Mit einem Seufzer fiel Harry in seine frühere Stellung zurück.
So saßen, lagen, hockten wir, starrten mehr oder weniger beeindruckt auf den Bildschirm, ohne – während des stundenlangen Werks – ein Wort auszutauschen. Harry warf Eiswürfel in sein Whiskyglas, was ihm Romys leis-zischiges: »Ruhe, verdammt noch mal« eintrug.
Sobald Bruno Ganz auf dem Bildschirm erschien, rutschte sie zentimeterweise auf den Fernseher zu. Sie trank beinahe gierig aus der Weinflasche, als sei es Coca-Cola, schubberte näher und näher, schien sich in des Schauspielers Gesicht aufzulösen. Flasche in der Rechten, Zigarette in der Linken, Lippen geöffnet, begannen ihre Augen zu irrlichtern, Hände vibrierten, mehr und mehr versank sie tranceähnlich in eine Welt, in der wir nichts zu suchen hatten und deren Zugang unerlaubt war. Einmal warf sie den Kopf heftig zurück, flüsterte, Augen sekundenlang geschlossen: »Merveilleux.«
Während Harrys Gesicht zu schrumpfen schien, weitete sich ihres aus: großflächig-straff mit leicht bebenden Lippen, als wolle sie den Text mitsprechen. Allzu offensichtlich und übertölpelt verliebte sie sich in der ihr eigenen Vehemenz in eben jenen Peer Gynt – Bruno Ganz.
Fast überflüssig zu sagen, dass Romy Schneider wenig später ein Verhältnis mit (dem verheirateten) Bruno Ganz anfangen wird. (Auch Meyen hat inzwischen längst Verhältnisse.) Dieser Bruno Ganz ist, mal wieder, genau das Gegenteil seines Vorgängers: Er ist – im krassen Gegensatz zu dem konservativen, bürgerlichen, geschwätzigen Boulevard-Regisseur – der linke, antibürgerliche, sprachlose Charakterdarsteller.
Romy zieht aus ihrem Innenarchitekten-Interieur zeitweise sogar in die Berliner Bude des »Schaubühnen«-Darstellers. Sie fällt mal wieder von einem Exzess in den anderen, verfällt begierig ganz dem, was ihr fünf Jahre lang so gefehlt hatte. Doch nimmt sie diesen Bruno Ganz überhaupt wahr jenseits der bewunderten Rollen? Und sieht der Romy Schneider auch jenseits des Klischees?
Die Affäre ist kurz, aber leidenschaftlich – und Romy in Wahrheit schon auf dem Absprung nach Frankreich. Jetzt träumt sie von einem Haus in Paris. Und sie erwähnt Meyen in diesem Zusammenhang nur noch der Form halber – in Wahrheit scheint sie diesen Traum zum ersten Mal von einer Zukunft ohne Mann zu träumen, alleine für sich und ihren Sohn. Im Februar 1969 notiert sie während Dreharbeiten in Paris: »Was ich nie gehabt habe: ein Haus, das ein Heim ist. Das ist ein Traum, den ich mir bald erfüllen werde.«
© Content Mine International, Köln, Emil Perauer (Transglobe)
© Hipp-Foto, Berlin
Romy mit ihrem geliebten Sohn David, den die Einsame zu ihrem Gefährten und Vertrauten macht.
© Stiftung Deutsche Kinemathek, Berlin
Romy Schneider in »Le Train« als Anna Kupfer (mit Jean Louis Trintignant).
© Stiftung Deutsche Kinemathek, Berlin
© Stiftung Deutsche Kinemathek, Berlin
Die Vergewaltigungsszene aus »Das alte Gewehr«, die sie so realistisch spielte.
© Robert Lebeck, Picture Press
Ein neues Glück: Romy Schneider heiratet am 18. Dezember 1975 ihren Exsekretär Daniel Biasini, von dem sie sich ... Jahre später scheiden lässt.
© Michel Artault, Gamma, Studio X, Paris
© Robert Lebeck, Picture Press
Romy mit ihrer Freundin Christiane Höllger 1976 in Berlin.
Eine Szene aus dem Film »Das Mädchen und der Kommissar«.